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Gadgetcheck: Nuki Smart Lock Pro (5. Gen) – Das beste Nuki?

Gadgetcheck: Nuki Smart Lock Pro (5. Gen) - Das beste Nuki?

In den letzten Jahren habe ich bereits das Nuki 3.0 und das Nuki 4 Pro getestet und beiden wirklich gute Nutzbarkeit attestiert. Beide Modelle haben sich als sehr gut nutzbare Smart Locks erwiesen.

Im vierten Quartal 2024 kam dann das Nuki Ultra auf den Markt. Ein neues Smart Lock, das zunächst viele Fragen offenließ. Es gab einen neuen Formfaktor, eine Montage war nur mit einem eigens für das Schloss entworfenen Schließzylinder (im Lieferumfang) möglich und der Preis war recht hoch.

Ende des ersten Quartals 2025 brachte Nuki dann eigene Antworten. Die Palette wurde mit der 5. Generation komplett umgestellt. So gibt es nun das Smart Lock Go, welches so aussieht wie die bisherigen Basismodelle, das Smart Lock Pro im Design des Smart Lock Ultra und schließlich auch das Smart Lock Ultra.

Das neue Design des Smart Lock Pro und Ultra macht sich gleich bemerkbar. So gibt es nun keinen Block mehr, der unter der eigentlichen Schließung sitzt und die Batterien bzw. Akkus beherbergt, sondern das ganze System schmiegt sich nun kompakt um den Schließzylinder und sieht ähnlich aus, wie ein Türknauf, nur eben direkt über dem Schloss. Das Ultra ist dabei in der Tiefe mit nur 57,2 mm deutlich kompakter als das Pro, welches eine Tiefe von 70 mm hat und damit sogar 0,6 cm tiefer ist als der Vorgänger Smart Lock 4.0 Pro.

Nuki hat mir ein Muster des neuen Smart Lock Pro zukommen lassen, welches ich seit Ende März im Einsatz habe und dessen Erfahrungen ich euch gerne mitteilen möchte.

Unboxing und Inbetriebnahme

NUKI Smart Lock Pro

In der vertraut wirkenden Schachtel findet sich zunächst natürlich das Smart Lock selbst. Daneben findet sich eine „Briefbox“ mit mehrsprachiger Schnellstartanleitung, einer Karte zum Messen des Schließzylinders und der Matter-Code für die Konnektivität. Außerdem befindet sich in der Schachtel noch eine kleine Box mit zwei verschiedenen Aufnahmen für das Schloss, einem Inbusschlüssel und einem alternativen Ring in schwarzer Farbe.

NUKI Smart Lock Pro Testbericht

Die Aufnahme für das Schloss ist nun deutlich robuster geworden und aus Metall, im Gegensatz zur vorherigen Kunststoffplatte. Hier bleibt es weiterhin beim bekannten Konzept: Steht der Schließzylinder drei oder mehr Millimeter heraus, kann geschraubt werden, andernfalls wird geklebt. Die Befestigung ist spielend leicht binnen weniger Minuten erledigt.

Die App führt Schritt für Schritt durch die Befestigung und Inbetriebnahme. Abschließend gab es bei meinem Modell noch ein Softwareupdate für das Schloss und schon war es einsatzbereit. Eine Übersicht über die durchzuführenden Schritte gibt es ebenfalls zum Nachlesen in der App:

NUKI Smart Lock Pro Testbericht

Auch wenn das Smart Lock Pro mit 70 mm Tiefe weiter in der Raum hereinragt als seine Vorgänger, wirkt es insgesamt deutlich weniger klobig. Dadurch, dass es nur noch ein „Drehknauf“ ist, sieht es deutlich dezenter aus.

NUKI Smart Lock Pro Testbericht

Die Ersteinrichtung erfolgt per Bluetooth auf dem Smartphone. Anschließend kann das Smart Lock Pro genau wie auch schon der Vorgänger per WLAN oder Matter over Thread Online genommen bzw. in verschiedenste Smarthomeplattformen integriert werden. Ich nutze die Integration in Home Assistant, sowohl per Matter, als auch per MQTT und die Anbindung an Apple HomeKit, ebenfalls per Matter.

Alles funktioniert problemlos und ohne Ausfälle in den letzten 2,5 Monaten. Apple hat zwar noch immer nicht die Unterscheidung zwischen Aufschließen und Falle ziehen in ihre Plattform übernommen, aber der Zustand und die Schließung generell funktioniert über alle Plattformen zuverlässig und wird faktisch in Echtzeit aktualisiert.

Bei der Anbindung an Matter over Thread wird seit einem Update des Nuki 4 Pro auch die IP over Thread unterstützt, sodass das WLAN-Modul automatisch deaktiviert wird, wenn das Thread-Netzwerk dies unterstützt, was der Akkulaufzeit sehr zuträglich ist. Bei der Anbindung des bestehenden Keypads und der Fobs gab es dann kurz einmal Probleme. Beide benötigten zunächst ein Firmwareupdate. Das wurde zwar auch von der App bei dem Versuch der Anbindung festgestellt, jedoch funktionierte die Kombination aus Anbindung und Update gleichzeitig, bzw. nacheinander nicht direkt. Ich habe dann zunächst die Updates durchgeführt, woraufhin die Verbindung zwischen Smart Lock Pro und Zubehör problemlos funktionierte. Sehr interessant: Die Reaktion auf die PIN-Eingabe über das Keypad funktioniert mit dem Smart Lock Pro bei mir deutlich schneller als mit Smart Lock 3.0 und Smart Lock 4 Pro.

Nach der Inbetriebnahme hatte mein Modell einen Akkustand von 74 %. Nach 2,5 Monaten beträgt der Akkustand noch 37 % , entspricht also einem Verbrauch von ziemlich genau 37 %. Eine volle Ladung sollte in unserem Haushalt also für etwa 6 Monate reichen. Das erachte ich als vernünftig und entspricht exakt der beworbenen Akkulaufzeit. Im Gegensatz zum Vorgänger ist der Akku nun vollständig in das Schloss integriert und nicht mehr „einfach“ entnehmbar. Nuki sichert hier eine Haltbarkeit von 10 Jahren zu und plant ein Austauschprogramm für defekte Akkus. Die Nachhaltigkeit kommt hier also nicht zu kurz. Geladen wird über einen proprietären Ladeanschluss mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel. Dieses also besser nicht verlieren. Sollte keine Steckdose in der Nähe der Tür sein, bietet sich eine Powerbank zur Ladung vor Ort an, um nicht das Smart Lock zum Laden demontieren zu müssen.

Durch das neue Design gibt es jetzt einen neuen, bürstenlosen und verschleißfreien Motor, der deutlich schneller ist als alle seine Vorgänger. Eingestellt werden kann dieser auf drei Geschwindigkeitsstufen: „Insane“, „Standard“ und „Gentle“. Natürlich, je schneller desto lauter ist die Schließung. Das Geräusch ist jetzt ein gänzlich anderes, meines Erachtens auch selbst auf „Gentle“ lauter als beim Vorgänger. Das mag aber auch an unserer sehr alten Wohnungstür liegen, die einfach ganzheitlich mitschwingt. Eins ist aber klar: Jede Geschwindigkeitsstufe ist deutlich schneller als bei den vorherigen Modellen. Auf „Insane“ schließt das Startlock zwei Umdrehungen dabei in gefühlt weniger als zwei Sekunden.

Natürlich sind alle bereits bekannte Komfortfunktionen der Vorgängermodelle wie Auto Unlock, Auto Lock, Lock & Go usw. wieder mit dabei.

Fazit

Das Smart Lock Pro ist eine tolle Evolution. Bis zur vierten Generation hat Nuki weiterhin die Optik der ersten mitgetragen und regelmäßig Verbesserungen eingebracht. Mit der fünften Generation kann beim Pro und Ultra von echter Evolution gesprochen werden, denn der neue Formfaktor wirkt noch einmal eine ganze Stufe reifer. Der neue Motor mit der neuen Geschwindigkeit fühlt sich einfach fertiger an, wenn er auch weiterhin – und dafür waren die Nukis ja bisher immer bekannt – doch weiterhin deutlich hörbar ist. Ob das im Alltag als störend empfunden wird, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.

Die Tatsache, dass Nuki auch weiterhin sämtliches Zubehör der vorherigen Generationen mit den neuen Schlössern der 5. Generation kompatibel hält, ist eine tolle Sache. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das bei manchen Herstellern so nicht der Fall ist. Neue Produktgeneration kann auch mal heißen, dass auch das Zubehör nicht mehr damit funktioniert.

Preislich waren die Nukus noch nie günstig. Zum Zeitpunkt meines Tests für das Nuki 4 Pro lag der Preis bei 279,99 Euro. Das neue Nuki Pro kostet aktuell 269,00 Euro bei Amazon und ist damit sogar günstiger als sein Vorgänger. Mit Sicherheit kein Schnäppchen, aber meines Erachtens ein vernünftiger Preis für ein fertiges Produkt, mit langem Support durch den Hersteller. Solltet ihr mit dem Kauf liebäugeln, prüft vor dem Kauf am besten hier die Kompatibilität zu euren Gegebenheiten. Sollte der Schließzylinder oder die Tür nicht kompatibel sein, könnte das Smart Lock Ultra mit dem eigenen Schließzylinder eine mögliche Lösung darstellen. Dieses kostet zwar mit 349 Euro bei Amazon nicht unwesentlich mehr, allerdings dürfte ein neuer Schließzylinder mit ausreichend Schlüsseln dem Aufpreis ungefähr entsprechen.

Letzten Endes möchten weder ich noch meine Frau das Nuki missen. Der Komfort durch die bereitgestellten Funktionen erleichtert den Alltag doch sehr und die Sicherheit der eigenen vier Wände sehe ich dadurch auch nicht eingeschränkt.

Ein paar Worte möchte ich noch zum Nuki Go, dem neuen Einsteigermodell, loswerden: Das Nuki Go ist im Endeffekt ein Nuki 4.0 Pro. Auch das WLAN-Modul ist nun im Einstiegsmodell vorhanden, muss allerdings für 50 Euro in der App aktiviert werden. Wer einen Thread Boarderrouter hat, benötigt diesen allerdings gar nicht und kann somit bereits für 149 Euro bei Amazon in das Nuki-Universum einsteigen.

 

Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das Testmuster wurde uns von Nuki kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

Über den Autor

Alex Lüttgen

Alex Lüttgen

Ich bin Alex Lüttgen, oder auch Utgardus. Als Netz- und Systemadministrator fühle ich mich in so ziemlich allen Produkten von Microsoft im Client-, Server- und Office 365-Bereich zu Hause. Nach der Arbeit wird dann selbstverständlich auch mal die Xbox angeschmissen. Mobil bin ich nach dem Aus von Windows Mobile auf iOS gewechselt und fühle mich dort deutlich wohler, als bei Android. Neben der IT ist Elektromobilität meine absolute Leidenschaft. Ich bin fest der Überzeugung, dass sich dort in naher Zukunft immer mehr tut, bis dann irgendwann die Verbrenner ganz abgelöst werden.

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