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Gadgetcheck: Soundcore Life Q35 vs. Bose Headphones 700

Gadgetcheck: Soundcore Life Q35 vs. Bose Headphones 700

Nachdem ich bereits einige In-Ear-Kopfhörer testen durfte, bin ich nun auch in den Genuss gekommen, einen On-Ear-Kopfhörer testen zu dürfen. Dieser stammt von Soundcore, wurde in Zusammenarbeit mit Anker konzipiert und hört auf den Namen „Life Q35„. Antreten lasse ich sie in diesem Testbericht gegen meine Bose Headphones 700, die mir bereits seit geraumer Zeit gute Dienste erweisen. Preislich gesehen schlägt der Kopfhörer von Bose knapp mit dem Doppelten den des Soundcore-Kopfhörers zu Buche. Mal sehen, wie gut sich Soundcore gegen Bose schlagen kann, um ob man überhaupt so viel Geld für gute Kopfhörer ausgeben muss.

Zunächst einmal möchte ich Euch einen Überblick über die Technischen Details geben und auf die Ausstattung der jeweiligen Kopfhörer eingehen:

Die Soundcore Life Q35 gibt es in den Farben Blau und Rosa und die Bose Headphones in Schwarz, Silber und Weiß.

 

Unboxing & Einrichtung

Die Verpackung ist hübsch gemacht und lässt bereits auf den Funktionsumfang ahnen. Neben Noise Cancelling wird auch die Steuerung per App angepriesen. Darauf werde ich dann im nächsten Punkt aber noch weiter eingehen. Im Lieferumfang enthalten ist eine ganze Menge. Neben dem Kopfhörern, die in einer Tragehülle (Tasche wäre das falsche Wort) gut geschützt werden, liegt noch das USB-C auf USB-C-Ladekabel dabei. Zudem gibt es ein AUX-Kabel mit dem man (sofern man es benutzt oder sich nicht kabellos verbinden möchte/kann) mit Hilfe dreier Tasten z.B. sein Mikrofon in einer Teams oder Zoom-Sitzung kurz aktivieren und dann wieder stummschalten kann. Zudem kann darüber die Lautstärke geregelt werden. Was mich freute war das Beiliegen eines Adapters für´s Flugzeug. Damit kann man dann auch die Medien im Flugzeug-Bildschirm mit seinen eigenen Kopfhörern konsumieren – damit werden Noice-Cancelling-Kopfhörer ja beworben. All die „Kleinteile“ finden dann Platz in einem kleinen Säckchen, die mit in die Tragehülle gelegt werden kann.

Die Einrichtung läuft dann eigentlich ziemlich schnell ab. Laut Bedienungsanleitung muss man lediglich die Kopfhörer am Power-Knopf anschalten und 2x kurz drücken um sich dann per Bluetooth verbinden zu können. Das ging auch ruck zuck und schon kann man seine Musik genießen. Man kann auch zwei Geräte gleichzeitig koppeln – mehr dazu später.

Die App sollte man sich zudem auch einrichten. Diese steht sowohl im App Store als auch im Play Store zur Verfügung und gibt es jeweils für die Soundcore- und die Bose-Kopfhörer. Hier ist zwar die App von Soundcore farbiger und lebendiger gestaltet, mehr Funktionen und Einstellmöglichkeiten bietet im direkten Vergleich aber ganz klar Bose. Zudem ist letztere meiner Meinung nach etwas klarer Strukturiert und Optionen sind schneller zu finden. Beide Apps bieten einen Wiedergabe-Controller an. Bei Bose kann damit die Musik jederzeit pausiert, die Lautstärke geregelt oder zum nächsten oder vorherigen Titel springen. Soundcore geht hier einen Schritt weiter und integriert in die App „LÜM“ – ein werbefreier Musikdienst, mit dem man unabhängige Künstler unterstützen kann. Eine Musiksteuerung von Spotify oder anderen Musikstreaming-Anbietern lässt sich darüber aber nicht steuern.

 

Benutzung

Nachdem man die Ersteinrichtung abgeschlossen hat, will man natürlich sofort die Klangqualität testen. Und ich muss sagen, dass mein erster Eindruck sehr positiv war – um nicht zu sagen überrascht. Zwar wusste ich, dass die Klangqualität wahrscheinlich sehr gut sein wird, eine derart positive Reaktion hätte ich aber nicht erwartet. Ich benutze bereits seit gut einem Jahr die Bose Headphones 700. Diese bieten ebenfalls eine sehr gute Klangqualitiät und ich bin wirklich sehr zufrieden damit. Die Life Q35, die knapp 100 Euro weniger kosten, sind meiner Meinung nach gleichauf mit den Bose-Kopfhörern.

Doch nicht nur die Klangqualität muss punkten, sondern auch der Tragekomfort darf bei Kopfhörern nicht zu kurz kommen. Für den ersten Moment fand ich die Soundcore Kopfhörer sehr angenehm. Das weiche Polster drückte sich nicht all zu stark auf den Kopf, aber der Druck war auch nicht zu gering, damit man die Umgebungsgeräusche noch hätte hören können – ansonsten hätte es das Noise-Cancelling schwer. Beide Modelle – also sowohl die Soundcore als auch die Bose – konnten mich in dieser Kategorie aber überzeugen und sind auch hier etwa auf gleichem Level.

Da wären wir auch schon beim nächsten Thema: Noise-Cancelling. Klar ist auf jeden Fall, dass das System auch nicht zaubern kann und die Umgebungsgeräusche nicht 100% unterdrücken kann. Man spricht ja auch von der Geräuscheunterdrückung und die funktioniert echt gut. Ich habe die Kopfhörer vor allem im Außenbereich für meine Vorlesungen verwendet. Plötzlich auftretende Geräusche, wie Vogelgezwitscher werden nicht ganz unterdrückt aber deutlich reduziert. Gleichbleibende oder monotone Geräusche wie bei mir die naheliegende Autobahn werden aber sehr gut herausgefiltert und sind nicht mehr zu hören. Die Geräuschereduzierung ist in drei Stufen einstellbar: „Normal“ (NC-Aus), „Noice-Cancelling On“ (NC-Ein) und „Transparent“ (Umgebungsgeräusche werden lauter). Beim Umschalten der NC-Stufen ertönt, falls im Moment eine Audio-Ausgabe stattfindet, ein kurzer Ton und ansonsten sagt eine englische Frauenstimme die Modi an. Eine Umstellung auf Deutsch (außer in der App) ist leider nicht möglich.

Bei Bose gibt es in Sachen Noise-Canceling deutlich mehr Individualität. Dort kann man zwischen 16 Stufen der Geräuscheunterdrückung per App auswählen. In der App kann man außerdem drei „Favoriten“-Stufen einstellen und zwischen diesen per Tastendruck umschalten. Bei den Kopfhörern von Soundcore hat man lediglich die Auswahl von 3 unterschiedlichen Modi, wobei der Geräuschunterdrückung von „Outdoor“, „Indoor“ oder „Verkehr“ gewählt werden kann. Insgesamt bieten die Bose Headphones aber ein etwas besseres Noice-Cancelling an und schatten einen mehr von der Außenwelt ab (falls gewünscht).

Eine Anzeige des aktuellen Akkustandes ist bei den Life Q35 leider nicht gegeben. Lediglich beim Einschalten der Kopfhörer kommt eine kurze Ansage (“battery high/medium/low”) und informiert so über den aktuellen Akkustand. Die App zweigt zwar ein Akkusymbol an, jedoch ohne Prozentwert oder Stundenangabe. Die Headphones 700 hingegen zeigen die verbleibende Akkulaufzeit in der App an (siehe Bild oben). Bei beiden Kopfhörern scheint die Laufzeit unendlich lange zu sein. So fühlt es sich zumindest an, wenn man Tagelang die Kopfhörer benutzen kann, ohne sie zwingend aufladen zu können. Die Soundcore-Kopfhörer halten aber etwa doppelt so lange durch wie die Bose-Kopfhörer. Falls der Akku dann doch einmal zu Neige geht, meldet sich aber auch hier eine Stimme mit „Akkustand ist sehr niedrig“.

Eine interessante Funktion bei diesen Kopfhörern ist, dass man sich mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden kann – sogenannte Multi-Point Connection. Freilich wird dabei der Ton nicht gleichzeitig abgespielt, sofern beide Geräte einen ausgeben würden. Das Gerät welches zuerst verbunden wurde, hat Prio 1. Falls dieses jedoch keinen Ton ausgibt, aber Gerät zwei (Prio 2) schon, dann wird auch dieser abgespielt. Das Feature gibt es auch bei den Bose Headphones 700. In der Praxis konnte ich das aber bisher eigentlich nie ausprobieren und einen sinnvollen Einsatz dieser Funktion habe ich bisher auch noch nicht gefunden. Einziger Vorteil der sich klar herausstellt ist, dass man beim Wechsel vom einen auf das andere Gerät sofort verbunden ist und nicht erst nochmal neu koppeln muss oder ähnliches.

Wie oben schon geschrieben, kann man seine „Kleinteile“ einfach mit in die Tragehülle reinlegen. Bei Bose haben die das etwas eleganter gelöst. Hier gibt es unter einem magnetisch festgehaltenem Verdeck noch ein kleines Fach, wo auch bei Auslieferung das Ladekabel und ebenfalls ein AUX-Kabel beiliegen. Diese Lösung finde ich bei Bose deutlich eleganter. Wie man auf dem folgenden Bild auch sehen kann, werden die Soundcore Life Q35 für den Transport eingeknickt, die Bose lediglich reingelegt. Auch das ist ein deutlich angenehmerer Komfort wie ich finde, da ich die Kopfhörer beim Einpacken nicht erst noch knicken muss. Zudem ist das Verstauen der Kopfhörer so sehr schnell erledigt.

Die Bluetooth-Reichweite hat mich bei beiden Kopfhörern überrascht. Beim Test trug ich die Kopfhörer auch gerne mal während meiner Online-Vorlesung auf der Terrasse. Da kam es öfter mal vor, dass ich noch etwas auf meinem Schreibtisch im Obergeschoss vergessen habe und mal eben samt Kopfhörer hochgeflitzt bin. Beide Kopfhörer hielten die Verbindung zum Notebook aufrecht und es kam zu keinen Störungen.

An meinen Bose Headphones 700 bin ich von der Touch-Bedienung sehr angetan. Anfangs war ich dem gegenüber eher skeptisch, da diese bei manch kleineren In-Ear-Kopfhörern nicht so gut funktioniert haben und eine Eingewöhnungsphase nötig war. Doch ich konnte hier vom Gegenteil überzeugt werden. Die Bedienung ist Kinderleicht: Ein wischen nach oben erhöht die Lautstärke, ein wischen nach unten verringert sie entsprechend. Ein Wisch nach vorne und der nächste Titel kommt und einer nach hinten und der vorherige Titel wird wiederholt. Diese simple Bedienung gefällt mir wirklich außerordentlich gut und würde ich nicht mehr missen wollen. Soundcore löst dies zwar mit vielen Knöpfen am Kopfhörer, die Bedienung ist aber ebenso einfach wie die von Bose. Dank der intuitiven Bedienung gelingt es bei den Bose-Kopfhörern die  Eingewöhnungsphase zu verkürzen.

 

Fazit

Die Soundcore Life Q35 gibt es bis zum 22.08 noch für unter 100 Euro (30€ Rabattgutschein auf Amazon einlösen). Damit sind die Kopfhörer im Preis-Leistungsverhältnis allemal besser als die Kopfhörer von Bose und kann eine ganz klare Kaufempfehlung geben. Ich bereue es deshalb aber nicht, mir meine teureren Bose-Kopfhörer gekauft zu haben.

Vor allem die App konnte mich bei Soundcore nicht ganz überzeugen und auch die Möglichkeit das Noice-Cancelling nicht individueller einstellen zu können, hat mir nicht so gut gefallen. Vom Sound, Verarbeitung, Lieferumfang und der Tatsache, dass die Soundcore-Kopfhörer um einiges günstiger sind, lassen dies aber schnell vergessen. Wohlmöglich gibt es aber noch Nachbesserung seitens Soundcore, schließlich sind das nur Softwaretechnische Details die „mal eben“ ausgebessert werden können.

Soundcore Life Q35 – 99,99 Euro (Amazon)

Bose Headphones 700 – 240,00 Euro (Amazon)

 

Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das Testmuster wurde uns von Anker kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

Über den Autor

Manuel Blaschke

Manuel Blaschke

Ich nutze mit Begeisterung das Microsoft-Ökosystem, während ich gleichzeitig meine Apple-Geräte - iPhone, iPad und MacBook - geschickt integriere. Die nahtlose Verbindung zwischen Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint, OneDrive und Outlook erlaubt mir müheloses Arbeiten sowohl beruflich als auch privat. Die Synchronisation meiner Dateien über OneDrive und die reibungslose Verwaltung von Terminen und E-Mails mittels Outlook machen es mir leicht, auf jedem meiner Geräte auf dem Laufenden zu bleiben. Diese Kombination ermöglicht es mir, das Beste aus beiden technologischen Welten zu nutzen und meine Arbeitsweise flexibel anzupassen.

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