Gadgetcheck: WELOCK Touch61 – elektronisches Türschloss mit Fingerabdruckleser und RFID
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Martin Geuß
- 19. August 2024
Beginnt das smarte Zuhause schon an der Eingangstür? Hier bislang nicht, bis vor ein paar Wochen wurde hier noch mit dem guten alten Schlüssel geöffnet. Das ist jetzt vorbei, nun folgt der Eintritt per Fingerabdruck oder RFID-Chip.
Das smarte Türschloss Touch61 von WELOCK hat den Schlüssel abgelöst. Bevor ich meine Erfahrungen damit niederschreibe, möchte ich noch auf den wichtigen Umstand hinweisen, dass dies meine ersten Erfahrungen mit einem solchen Schloss sind, demnach habe ich keine Erfahrungswerte, die ich einbringen könnte, was eine konkrete Kaufempfehlung dementsprechend erschwert.
Nachdem das geklärt ist, öffnen wir den Karton. Darin finden wir den Zylinder nebst Türknauf für Innen, die Außeneinheit, drei RFID-Chipkarten sowie sämtliches Werkzeug und Befestigungsmaterial, welches für die Montage und den Austausch des alten Zylinders benötigt wird.
Zudem befindet sich in dem Karton ein Handbuch, das mit allerlei lustigen Übersetzungsfehlern gespickt ist, welche die Anweisungen teilweise so verfälschen, dass dort nicht durchführbarer Unsinn beschrieben ist. Das ist letztlich nicht weiter schlimm, Montage und Inbetriebnahme gelingen dennoch und es ist nur wenig handwerkliches Geschick nötig. Mir geht es allerdings so, dass so etwas auf das Produkt selbst abfärbt, und einem Türschloss will man schließlich zu 100% vertrauen können.
Das WELOCK Touch61 ist für Türen mit einer Zylinderlänge von 50 bis 90mm geeignet, je nach Dicke der Tür muss die beigelegte Verlängerung verwendet werden. Bei mir war das nicht der Fall. Die Außeneinheit ist wasserdicht und demnach auch für Hauseingangstüren geeignet.
Nachdem der Zylinder montiert ist, beginnt die Inbetriebnahme. Hierfür wird zunächst der Fingerabdruck eines Administrators registriert. Nur dieser darf neue Benutzer hinzufügen, neue RFID-Chips konfigurieren und das Schloss auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Bis zu drei Fingerabdrücke mit Administratorrechten können eingerichtet werden.
Der Administrator-Fingerabdruck kann auch zum regulären Öffnen der Tür genutzt werden. Zusätzlich lassen sich bis zu 97 Fingerabdrücke im Schloss speichern, die nach Betätigung den Schließzylinder freigeben.
Sesam öffne dich!
Zeit für einen ersten Versuch. Da ich ein ängstlicher Mensch bin, habe ich das erst getestet, als eine zweite Person in der Wohnung war, die mich notfalls hätte hereinlassen können. Die Angst war unbegründet, es funktionierte auf Anhieb.
Ich habe, wie zuvor erwähnt, keine Erfahrung mit anderen Schlössern, weiß aber zumindest, dass es viele Modelle gibt, die vollautomatisch arbeiten. Das ist hier nicht der Fall, es ist ein rein manueller Vorgang. Zunächst wird das Schloss durch Betätigen eines kleinen Knopfes aktiviert, dann wird der Finger aufgelegt, und sobald das Schloss freigegeben ist, öffnet man die Tür durch Drehen des Knaufs.
Das Öffnen per RFID-Karte funktioniert auf die gleiche Weise und bei geschätzten einhundert Vorgängen auf die eine oder andere Art kam es bislang zu keinen Fehlfunktionen. Erfolgt nach der Freigabe keine Aktion, sperrt sich das Schloss nach einigen Sekunden wieder von selbst,
Wie es sich gehört, gibt es auch eine App, die Zugriff auf zahlreiche Einstellungen bietet. Die App lässt sich auch zum Öffnen des Schlosses verwenden, bei diesem Modell funktioniert das allerdings nur per Bluetooth und somit innerhalb eines Bereichs, wo man die paar Meter zur Tür auch laufen kann.
Was ich vermisse, sind wirklich smarte Funktionen. Man kann einer RFID-Karte zwar ein Verfallsdatum mitgeben, nach dessen Ablauf sie nicht mehr funktioniert, aber das war es auch schon. Uhrzeit- oder tagesgesteuerte Zutrittsregeln für Fingerabdrücke und RFID-Chips gibt es nicht.
Betrieben wird das Schloss mit drei AAA-Batterien, die eine Lebensdauer von 10 bis 12 Monaten haben sollen, was ich in der Kürze der Zeit logischerweise nicht verifizieren konnte. Sobald die sich der Ladestand einer kritischen Marke nähert, gibt das Schloss bei jedem Öffnungsvorgang eine Warnung aus, der man selbstredend Beachtung schenken sollte.
Für den Fall, dass die Batterien leer sind, gibt es eine „Notöffnungsfunktion“ via USB-C Kabel (siehe oben). Schnippischer Kommentar meiner Frau hierzu: „Na klar, ich habe ja auch immer ein USB-C Kabel in der Tasche“. Berechtigter Einwand, aber wenn man ein solches Schloss in Benutzung hat, sollte man für diesen Fall gewappnet sein.
Fazit
Das WELOCK Touch61 tut, was es verspricht. Der Einbau ist auch für Nicht-Handwerker mit wenigen Handgriffen zu bewerkstelligen und die Konfiguration geht leicht von der Hand, sofern man sich nicht von der schlechten Übersetzung im Handbuch verwirren lässt. Das Entsperren sowohl per Fingerabdruck, RFID-Chip und Bluetooth funktioniert schnell und zuverlässig, auch die Notfall-Öffnung über USB-C war kein Problem. Als Ersatz für ein konventionelles Schloss ist die Lösung allemal geeignet, wirklich „smarte“ Funktionen sind allerdings Mangelware.
Das WELOCK Touch61 bekommt man für 219 € direkt beim Hersteller. Mit dem Coupon-Code VD50 lässt sich der Preis auf 169 € reduzieren.
Weitere Informationen zum Produkt findet Ihr auch auf der Hersteller-Homepage.
Disclaimer: Das hier besprochene Produkt wurde uns vom Hersteller kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Thema:
- Review
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!
