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Gamescom 2019: Ein Rückblick

Gamescom 2019: Ein Rückblick

Die Gamescom ist nun eine Woche vorüber und ich konnte euch mit ein paar Spieleinfos versorgen.
Durch die Veröffentlichung von Remedys Control am Dienstag ist alles andere ein wenig ins Hintertreffen geraten.

Dennoch möchte ich euch einen Recap über die Gamescom Woche 2019 und meiner Erlebnisse geben.

Angefangen hat alles mit dem Montag und der Live Sendung Inside Xbox, in die ich als Zuschauer eingeladen wurde.
Manch einer hat mich vielleicht in meinen Xbox Onesie und meiner Pin Weste im Hintergrund erkannt, als die neuesten Infos zu Gears of War 5, welches am 9. September erscheint oder aber die neuesten Xbox Gamepass Infos mit dem neu hinzugefügten Devil May Cry 5 oder Kingdom Come Deliverance und den neuesten limited Controllern und dem Xbox Elite V2 bekannt gegeben wurden.

Am Dienstag war dann der Fachbesucher-und Pressetag der Gamescom.
Wobei ich den eher in Anführungszeichen setzen möchte. Denn das Publikum war bunt gemischt, auch vom Alter her. Aber vielleicht waren das dann oftmals die Youtube Stars von morgen, die schon jetzt mehr Follower haben, als ich je kriegen werde.
Meinen Vormittag habe ich bei Xbox verbracht, die den Service boten, die Entertainment Area für Presse von 9-12Uhr zu reservieren.
Hervorheben möchte ich dabei, dass Xbox das Feedback vergangener Jahre aufgegriffen hat und den Stand zugänglicher machten, als je zuvor.
Der gesamte Booth war ebenerdig und für Gehhilfen und Rollstühle optimiert.
Selbst die Bühne hatte für den Fall der Fälle einen Lift.
Für jedes Spiel gab es eine Station mit Adaptive Controller für Menschen mit Einschränkungen. Außerdem war jeder dieser speziellen Stationen mit justierbaren Monitoren versehen, so dass man aus jeder Höhe oder Winkel das Spielerlebnis optimieren konnte. Zusätzlich bot Xbox Gebärdensprachler an, die bei Bedarf Hilfe anboten.
Auf dieser Gamescom definitiv ein Vorzeigemodell für andere Publisher.

Nachmittags war ich dann zu Xbox in den Businessbereich eingeladen und durfte Dinge zur zukünftigen Ausrichtung des Xbox Programms hören, aber auch Details zum Horde-Modus zu Gears 5.
Dabei hat es mich gefreut zu hören, dass Mikrotransaktionen für die Horde-Booster Packs und diese selbst abgeschafft wurden.
Stattdessen habt ihr Helden beziehungsweise Klassen mit Fähigkeiten, die ihr sukzessive durch Spielfortschritt aufwertet und zusätzliche Attribute freischalten könnt.
Dabei wurde auch hervorgehoben, dass es ein kostenloses Update Programm geplant ist, bei dem es alle 3 Monate neue Helden, Maps und Fähigkeiten gibt.
Am selben Tag hatte ich dann Gelegenheit den Business Bereich von EA kennenzulernen.
Wobei Bereich kann man nicht sagen, denn EA hat für sich selbst einfach mal die gesamte Halle 1 gebucht, mit Lounge und einzelnen Säulen mit Fifa und einem Gaming Bereich im hinteren Teil der Halle.
Dieser war leider Presse und auch Fachbesuchern verwehrt, denn dieser hatte einen „Influencer Check-In“, so dass man die Marketing Ausrichtung von EA eindeutig erkennen kann und Content Creator sowie Streamer bevorzugt werden. Dieses hat zwar für einen grandiosen Erfolg beim Start von Apex Legends gesorgt, ob dadurch aber nachhaltiger berichtet oder langfristige Beziehungen gepflegt werden, muss jeder selbst entscheiden.

Am Mittwoch, dem ersten öffentlichen Tag, hatte ich dann viele Termine bei Publishern im Business Bereich gebucht.
Den Anfang machte Remedys Control, dass mir persönlich im 1 on 1 vom Game Director Mikael Kurasinen vorgeführt wurde. Für mich auch eines der  Spiele-Highlights der Gamescom.
Anschließend traf ich mich kurz mit einem PR-Menschen von The Koyo Store, welche Gaming Merchandise und sowie Pins für Spiele, speziell für die competitive Rainbow Six Esports Reihe und Film/Fernsehen produzieren.

Gegen Mittag war dann das nächste Highlight, Borderlands 3.
Nachdem uns der Creative Director einen neuen Trailer zu Borderlands 3 präsentierte, durften wir 30 Minuten einen neuen Modus in Borderlands 3 ausprobieren. The Challenge.
Dazu startet ihr in einem geschlossenen Bereich und müsst euch durch mehrere Abschnitte und Gegnerwellen schnetzeln. Angefangen mit kleineren Mobs, zu Badass-Mutationen, die ihr von Borderlands 2 schon kennt, bis zu dem Endboss.
Dabei gibt es, wie schon bei BL2, zusätzlichen Loot für Bonusaufgaben. Sei es durch Schnelligkeit oder man musste sich nicht wiederbeleben.

Anschließend war ich dann bei Omen by HP und durfte mir die neuesten Gaming-Laptops ansehen.
Dabei gab es dann auch Schmankerl, wie das neues Premium-Modell Omen X, dass neben einem dem normalen Display noch ein Mini-Display als Second Screen in nativer Auflösung oberhalb der Tastatur anbietet.
Dieser Second Screen bietet zum Beispiel die Option mittels Ausschneidemöglichkeit einen Teilbereich eines Spiels, zum Beispiel eine Map in einem Battle Royal Spiel auszuschneiden und dort abzubilden.
Der Clou ist dann, dass dieser Ausschnitt nicht statisch ist, sondern sich in Realtime aktualisiert.
Natürlich funktioniert das auch mit der normalen Desktop Oberfläche, so dass ihr Lieblingsordner sofort griffbereit habt, oder als Streamer über den Screen den Chat oder sonstige Funktionen nachvollziehen könnt.

Nachmittags war ich dann beim Gaming Merchandise Händler „Numskull Design“, welche jede Menge Lizenzen für Spiele innehaben und ließ mir ihre neuesten Produkte zeigen, die Tubbz.
Dabei handelt es sich um detailliert und liebevoll gestaltete gelbe Plastikenten, die den jeweiligen Spielen und Charakteren nachempfunden sind. Den Anfang macht eine Reihe zu Borderlands 3 aber auch zu Titeln, wie Skyrim mit typischen Drachenhelm, gibt es diese Sammelfiguren.
Interessant ist, dass ihr Merchandise Business so gut läuft, dass sie ihr Portfolio erweiterten und zukünftig als Numskull Games auch Spiele als Publisher herausgeben werden.
Dabei wird es sich wohl um vielversprechende Indie-Titel handeln.

Mein nächster Termin führte mich zu Wargaming, die sich merklich neu orientieren und neben den Klassikern World of Tanks, World of Warships und dem für Konsolen neu erschienenen WoW:Legends grundlegend neue Spiele anbieten.
Erstes Spiel der Vorführung war Caliber, einem Free 2Play Taktik Shooter auf Unity Engine.
In diesem Shooter, der bei Launch 6 Karten anbietet, habt ihr 4 verschiedene Klassen, die für das jeweilige Match besetzt werden müssen. Sturmsoldat, Medic, Support/Engineer und Sniper.
Interessant ist, dass die Klassen nicht doppeltbesetzt oder ausgelassen werden können, sondern einer jeder Sorte besetzt sein muss. Nachdem das Spiel im Osteuropäischen Raum eine lange Betaphase innehatte, wird es im September released. Refinanzieren soll sich das Spiel über Ingame-Apparels wie Skins und Emojis.
Zweites neues Spiel ist Pagan Online, ein episches Hack & Slay Spiel, dass erstmals kein Free 2Play ist, sondern für 24,99€ in den Onlinehandel kommt.
Das Spiel wurde vom Serbischen Studio Mad Head entwickelt und hat als Thematik die noch unterrepräsentierte slawische Mythologie inne.
Ebenfalls zu erwähnen ist die Kollaboration mit der Metalband Sabathon, dessen Leadsänger Pate für eine der Heldenklasse ist und viele der Songs Namensgeber für Legendäre Ingame Waffen sind.

Krönender Abschluss des Gamescom Tages war dann der Besuch des Cyberpunk 2077 Booth im Business Bereichs.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Vorbereich, der als Tech-Noir Bar „Totentanz“ mit gekühlten Cidrepunk ausstaffiert war, ging es dann in ein Vorführkino für gut 50-60 Leute, in dem eine fast 1 stündige Präsentation stattfand.
Dieses war aber kein bloßer Trailer und Gameplayvideo, sondern eine Live Demo eines anwesenden Entwicklers, der im Publikum saß und spielte, während vorne ein Entwickler narrativ den Kommentator gab.
Hervorheben möchte ich dabei, dass in der gesamten Vorführung nicht ein Bug oder Glitch erkennbar war, so dass mancher sich wohl fragt, warum das Spiel nicht schon eher rauskommt.
Der Release im April zeigt aber auch den Hang zur Perfektion und Detailverliebtheit, die man an CD Projekt Red zu schätzen gelernt hat.

Abends war ich dann beim Xbox Open Doors im Gloria Theater, dem offenen dreitägigen Event, dass anstelle dem Xbox Fanfest durchgeführt wurde.
Dort gab es ein Women in Gaming Panel, dass vom PR Manager Sandro Odak moderiert wurde und Gäste wie Maxi Gräff von Xbox DACH, Youtuberin Jasmin aka Saftiges Gnu, Carolin Wendt aka Coshy als Community Managerin bei CD Project Red und Caro Fleisch als selbstständige Gaming Produzentin hatte.
Neben den unumgänglichen negativen Erlebnissen im Bereich Gaming, welche die Damen hatten, zeigten sie aber auch auf, welche Möglichkeiten Diversität und auch mal ein anderer Sichtwinkel auf Themen bieten.
Anschließend gab es einen Umtrunk und auch die Möglichkeit verschiedener Aktivitäten wie zum Beispiel das neue Ninja Theory Spiel Bleeding Edge, auf das ich später noch eingehen werde oder aber Mortal Kombat Stationen, einen Karikaturist der einen zeichnet und einen Friseur, der einem verschiedene Xbox Motive ins Haar rasierte.

Der Donnerstag, ungleich voller als der Mittwoch, führte mich in den Business Bereich von Dell / Alienware, bei dem ich verschiedene Displays und Monitore vorgeführt bekam.
Dabei hatte ich gemischte Gefühle, denn als man mir einen 55″ Gaming Monitor vorführte, der 4K mit nur 2ms Delay zeigte, wurde meine Frage nach HDR ausweichend beantwortet, in dem man mir sagte, dass dieses Premium Modell nicht HDR zertifiziert sei, aber bestimmte HDR Funktionen unterstütze.
Umgekehrt gab es dann einen QHD 32″, den BS3220DGF, ebenfalls mit 2ms Delay, der aber HDR 400 unterstützt, 165Hz Display hat und einen relativ guten Preis von 449€ auswies.

Zwischendurch traf ich einen der führenden Köpfe von RSPWND.
Die deutsche Truppe hat seit 2016 einen Onlinestore für Gamerwear. Hauptaugenmerk von dem Store liegt auf sehr guter Qualität, da ihre Bekleidung 100% Baumwolle hat und sie zeitnah auch Große Größen anbieten werden, was ja gerade im Gaming Bereich durch aus Sinn macht.
Da ich demnächst Probe-Model sein darf, werdet ihr dazu dann mehr hören 😉

Den Rest des Tages verbrachte ich dann bei THQ Nordic, bei denen ich zu aller erst Darksiders Genesis bewundern durfte.
Dabei handelt es sich um Hack and Slay on Vogelperspektive, welches in der Geschichte von Darksiders noch vor dem ersten Teil und der Apocalypse spielt.
Ihr könnt War und Strife als Reiter der Apokalypse spielen, welche die Originalfähigkeiten der ersten Spiele haben, so dass ein Einstieg relativ schnell und unkompliziert ist.
Hervorzuheben ist auch, dass es auf Co-Op ausgelegt ist. Ihr könnt, müsst aber nicht, mit 2 Leuten lokal oder über Internet zusammen schnetzeln. Besonders ist dabei, dass ihr nicht zusammen spielen müsst. Ihr könnt sogar auch komplett unterschiedliche Teile der Dungeons räumen und bei Bedarf einen der Schnellreisepunkte nutzen, um dann eurem Partner zu Hilfe zu eilen.
Dabei sei noch zu erwähnen, dass es nicht wie andere Dungeon Slasher eindimensional ist, sondern, dass ihr über Sprung oder Schwungoptionen höhergelegene Bereiche erreichen könnt und dabei auch Bereiche aufklären könnt, die euch auf der normalen Ebene verborgen geblieben wären.

Im zweiten Spiel war ich dann bei Destroy all Humans.
Dieses ist nicht einfach nur ein Remaster des 2000er Teils, sondern insgesamt aufgewertet worden.
Ihr habt neue Level und Fähigkeiten, das Spielerlebnis im 50er Jahre Setup wurde auf ca. 20 Stunden Gameplay erweitert.

Letztes Spiel bei THQNordic war DCL – Drone Racing Champions League
Bislang war Drone Racing komplett an mir vorbei gegangen aber tatsächlich ist dieses ein hoch kompetitiver Wettkampf und so ist auch dieses Spiel ausgelegt.
Das Spiel wurde eng mit den erfolgreichsten Drohnenracern entwickelt und so könnt ihr nicht nur mit einem normalen Controller auf Konsole spielen, sondern auch mit echten Drohnen-Controllern am PC und MAC. Dazu wird erwähnt, dass es ideal ist um sich auf die benötigte Drohnenlizenz vorzubereiten, die man im echten Leben benötigt.

Auch am Donnerstag führte mich der Tagesabschluss wieder in´s Gloria, wo Xbox sich dieses Mal etwas besonderes einfallen ließ.
Es gab einen Mortal Kombat Showkampf zwischen dem DJ Dimitri Vegas und dem stärksten Mann der Welt, Thor „The Mountain“Björnsson, auch bekannt als „Der Berg“ in Game of Thrones.
Gespielt wurden 2 Runden MK 11 gegeneinander die mehr oder weniger knapp beide an den Berg gingen. Bei dem anschließenden Jubel nahm Thor dann den (körperlich ebenfalls) unterlegenen Vegas und stemmte ihn in die Luft.
Anschließend gab es wieder einen Umtrunk so wie Meet and Greet mit Xbox Größen wie Graeme „Aceybongos“ Boyd, Global Marketing Chef Aaron Greenberg und Deutschlands Marketing Gesicht Maxi „GMaxee“ Gräff. Dazu auch die verschiedenen Aktivitäten vom Mittwoch.

Freitags war tatsächlich dann Ruhetag, da der Fachbesucherbereich ab da geschlossen war und ich dann Zeit und Gelegenheit hatte, die ersten Dinge zu sortieren.
Mitten in meinen Bemühungen für Dr. Windows die ersten Artikel zu schreiben, kam dann ein Anruf von Xbox´s Marketingleuten, die mich fragten, ob ich nicht Lust hätte bei einem Community Livestream auf Xbox Bleeding Edge das erste Mal vorzuführen.
Ich musste nicht lang überlegen und so habe ich dann zugesagt. Ich trommelte 2 meiner Gamescom Buddies zusammen und so haben wir dann abends zusammen als „Team Schnittgemuese“ mit einem Deutschsprachigen Entwickler von Ninja Theory gegen ausgewähltes Publikum live gestreamt, die Premiere von Bleeding Edge Gameplay, gezeigt.
Ähnlich wie die Truppe von Xboxdynasty mussten wir uns aber leider gegen gut eingespieltes Publikum geschlagen geben, so dass wir sagen müssen, dabei sein ist alles und Spaß hat´s trotzdem gemacht.

Als besonderes Schmankerl habe ich von Xbox, Cyberpunk und Darksiders Giveaways erhalten, die ich nicht behalten werde.
So habe ich von Xbox einen original E3 Sea of Thieves Rucksack mit Inhalt bekommen, von Cyberpunk 2077 die begehrte Gelbe Jacke und von Darksiders eine limitierte Sammelfigur in knapp 30 cm Höhe.
Diese werde ich in den nächsten Tagen und Wochen als Ebay Charity Auktionen online stellen und die Erlöse gehen direkt an Karitative Einrichtungen, die sich an Gamer mit Einschränkungen richten, wie Gamers Outreach in den USA, Special Effect in UK und Gaming Aid in Deutschland.
Ich werde euch dazu auf dem Laufenden halten.

Ich hoffe euch hat der ausführlichere Review meiner Gamescom Erlebnisse gefallen und wenn ihr zu dem einen oder anderen Thema, mehr wissen wollt, lasst es mich wissen und ich schaue ob ich euch so Informationen geben kann oder einen Artikel lancieren kann.

Nachtrag: Ursprünglich schrieb ich, dass man alle vier Reiter der Apokalypse spielen kann. THQ Nordic stellte richtig, dass man „derzeit“ nur mit zwei der vier Reiter spielen kann.
Die entsprechende Passage wurde von mir korrigiert.

Über den Autor

Daniel Heithorn

Daniel Heithorn

Seit 386er Zeiten und MS-DOS 5.0 mit der PC-Welt verbunden. Für euch schreibe ich meist über Xbox, Gaming und Zubehör

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