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Gedanken zur Surface-Reihe und zu möglichen neuen Geräten

Gedanken zur Surface-Reihe und zu möglichen neuen Geräten

Für den 2. Oktober hat Microsoft zu einem Medien-Event nach New York geladen. Dort wird es zwar nicht nur, aber ganz sicher auch um neue Hardware aus der Surface-Familie gehen. Ich habe mir mal Gedanken gemacht, mit welchen Ankündigungen wir eventuell rechnen dürfen – von offensichtlich bis überraschend.

Surface Pro

Auch wenn die Familie inzwischen sechs Mitglieder zählt – wenn jemand “mein Surface” sagt, dann wissen alle Anwesenden ganz selbstverständlich, dass vom Surface Pro die Rede ist. Das Pro ist der Begründer und der unangefochtene Bestseller der Surface-Familie.  Ziemlich selbstverständlich ist daher für mich auch, dass im Oktober ein Refresh vorgestellt wird – äußerlich praktisch unverändert, mit den Intel-CPUs der achten Generation, USB-C und Surface Connector.

Das wäre ein recht unspektakulärer Modellwechsel, größere Veränderungen bei der Pro-Reihe wären inzwischen auch einigermaßen gewagt. Dennoch deuten viele Indizien darauf hin, dass ein “Reboot” des Surface Pro im kommenden Jahr erfolgen könnte.

 

Surface Book

Beim Surface Book erwarte ich noch weniger Änderungen. USB-C hat das Surface Book 2 ja schon, also wird es wohl darauf hinaus laufen, dass nur die CPU-Generation ausgetauscht wird. Den Namen “Surface Book 2” könnte man in diesem Fall getrost beibehalten, ein “Hochzählen” wäre kaum gerechtfertigt.

 

Surface Laptop

Nun wird es spannend. Das Surface Laptop ist das derzeit älteste Modell. Microsoft hat es auf den Markt gebracht, weil sich viele Fans lautstark ein solches Gerät gewünscht haben. “Surface Book, schön und gut. Aber nicht jeder braucht diese volle Flexibilität – gebt uns einfach ein normales Laptop” – so lässt sich der Tenor zusammenfassen. Dass “lautes” Feedback im Internet nicht immer für den tatsächlichen Bedarf steht, hat sich danach gezeigt: Die Verkaufszahlen des Surface Laptop sind eher schwach. Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass viele Kunden dem Alcantara-Bezug und dessen Haltbarkeit nach wie vor nicht trauen, das mag durchaus ein Grund dafür sein, dass die erwartete hohe Nachfrage ausgeblieben ist.

Ich fände es zwar sehr schade, aber ich wäre nicht allzu sehr überrascht, wenn das Surface Laptop keinen Nachfolger bekommt.

 

Sind drei ähnliche Geräte eines zuviel?

Meine Meinung: Ich würde das Surface Laptop entfallen lassen, dass Surface Pro optional in einer größeren Version anbieten und aus dem Surface Book ein klassisches Laptop machen, wie bisher in zwei Display-Größen und in Leistungsstufen von Reiseschreibmaschine bis Powerhouse. Damit wären alle Bedürfnisse befriedigt und Microsoft müsste sich nicht mehr bemühen, drei Geräte im Marketing vernünftig voneinander abzugrenzen.

 

Surface Studio

Das Studio ist das Paradoxon unter den Surface-Geräten. Ich kenne so gut wie niemanden, der es nicht haben möchte, aber nur ganz wenige Leute, die das tatsächlich in die Tat umgesetzt haben. Ein Gerät, an dem man sich kaum satt sehen kann, das man aber nicht zuletzt wegen des extrem hohen Preises nicht zu kaufen bereit ist.

Das Display ist unfassbar gut, aber auch unfassbar anfällig. Es gibt eine hohe Ausschussquote in der Produktion und eine überdurchschnittliche Ausfallrate im Betrieb. Es scheint, als hätte man das Surface Studio zu nahe an der Grenze des Machbaren gebaut. Einen Nachfolger halte ich aktuell für sehr unwahrscheinlich.

 

Surface Hub (2)

Keine Überraschung mehr. Surface Hub 2 wurde bereits im Mai angeteasert und für 2019 in Aussicht gestellt. Es ist damit zu rechnen, dass wir beim Oktober-Event weitere Details zum Nachfolger erfahren werden.

 

HoloLens 2

Die HoloLens 2 ist gar kein so großes Geheimnis mehr. Schon im Februar hatte Alex Kipman zu Protokoll gegeben, was er sich von der neuen Version verspricht, und er ließ anklingen, dass wir noch im Jahr 2018 mehr erfahren werden. Viel Zeit bleibt ja nun nicht mehr, also wäre der Oktober-Event die perfekte Gelegenheit.

 

Headset-Gerüchte

Gerüchte, Microsoft würde an einem Headset mit besonderen Funktionen für die geschäftliche Kommunikation arbeiten, gibt es seit geraumer Zeit, in Verbindung mit dem Oktober-Event flammen sie wieder auf. Außer ein paar Patenten ist bislang nichts an die Öffentlichkeit gelangt, ich erinnerte mich aber in diesem Zusammenhang aber wieder an mein Gespräch mit Surface-Chefdesigner Ralf Groene im letzten Jahr. Als ich scherzhaft meinte, wir werden uns die HoloLens irgendwann als Kontaktlinse auf’s Auge drücken können, entgegnete er vielsagend nichtssagend: “Ich glaube, bevor wir uns etwas auf’s Auge setzen, werden wir uns etwas ins Ohr stecken.”

 

“A Moment of your time”

“A Moment of your time” – das steht auf der Einladung zum Microsoft-Event am 2. Oktober in New York. Das ist natürlich nicht willkürlich gewählt, sondern hat eine Bedeutung. Welche – das bleibt unserer Phantasie überlassen. Einige glauben im Wort “time” einen Hinweis auf eine Smartwatch zu erkennen. Da dürfte allerdings eher der Wunsch der Vater des Gedanken sein.

Wie auch immer – im Rahmen der bereits existierenden Surface-Geräte ist der Spielraum für beeindruckende Überraschungen begrenzt. Es darf also sehr gerne etwas kommen, mit dem niemand gerechnet hat.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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