Am Puls von Microsoft

Heute Abend im Ersten: “Das Microsoft-Dilemma”

Heute Abend im Ersten: "Das Microsoft-Dilemma"

Heute Abend um 22:55 Uhr läuft im Ersten eine Dokumentation mit dem Titel “Das Microsoft-Dilemma”. Hintergrund und Auslöser dieser Reportage war das Chaos, welches die Schadsoftware WannaCry im letzten Jahr angerichtet hat. Die Cyber-Attacke legte nicht nur viele PCs lahm, sondern auch Verwaltungen, Krankenhäuser und Bahnhöfe.

WannaCry betraf Windows-Systeme, und so machte sich ein Team von Reportern auf Ursachenforschung: Wie konnte das passieren? Sind wir zu abhängig von Microsoft und seiner Software? Und gibt es Alternativen?

Das sind durchaus spannende Fragen. Leider nährt aber bereits die Beschreibung der Sendung den Verdacht, dass man sich mit der Thematik nicht so wirklich objektiv auseinandersetzen wird. Im Vorschautext heißt es, die Software von Microsoft “macht angreifbar für Hacker und Spione, verstößt gegen das europäische Vergaberecht, blockiert den technischen Fortschritt und kommt Europa teuer zu stehen.”

Es kommen Experten zu Wort, die beschreiben, wie groß die staatliche Abhängigkeit von Microsoft inzwischen ist (ich werde die Sendung im Nachgang kommentieren, aber so viel schon mal vorab: Ja, die Abhängigkeit von Microsoft ist groß, ich hoffe aber, man beschäftigt sich auch mit der Frage, inwieweit man daran selbst schuld ist).

Bei der Frage, ob es Alternativen zu Microsoft gibt, wird es natürlich um Open Source Software gehen, und man darf davon ausgehen, dass der eine oder andere Fürsprecher zu Wort kommen wird. Ich hoffe aber, dass die Vorschläge deutlich über “Open Source ist kostenlos und sicherer” hinaus gehen, denn diese Plattitüden haben wir schon oft gehört und seit LiMux wissen wir, dass es am Ende doch ein wenig mehr braucht als guten Willen.

Wer um 22:55 Uhr keine Zeit hat, der kann sich die Sendung auch nachträglich in der ARD-Mediathek ansehen, außerdem gibt es mehrere Wiederholungen.

Ich bin sehr gespannt und hoffe inständig, dass wir nicht 45 Minuten Troll-TV zu sehen bekommen.

P.S.: WannaCry nutzte eine Sicherheitslücke in Windows. Der Angriff begann zwei Monate nach Bereitsstellung eines Patches, der diese Lücke beseitigte. Es wurden also nur Systeme lahmgelegt, die sicherheitstechnisch nicht auf dem neuesten Stand waren. Ich bin unfassbar gespannt, ob diese Tatsache Erwähnung findet.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige