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HoloLens v2: So öffentlich und doch so geheim

HoloLens v2: So öffentlich und doch so geheim

Microsofts HoloLens ist inzwischen schon stattliche vier Jahre alt. Im Januar 2015 wurde der „erste holografische Computer“ der staunenden Öffentlichkeit vorgestellt. Die Geheimhaltung hatte im Vorfeld nahezu perfekt funktioniert. Zwar war gemunkelt worden, dass Microsoft an irgendeiner Art von Headset arbeitet, aber niemand hatte geahnt, was die Redmonder da über viele Jahre hinweg entwickelt hatten.

Die HoloLens war ein kleines technisches Wunderwerk. Völlig egal, welche Verbesserungen die zweite Generation bringen wird, den Wow-Effekt des vorher noch nie Dagewesenen wird sie logischerweise nicht wiederholen können. Wenn alle Vermutungen stimmen, dann wird Microsoft in weniger als zwei Wochen auf dem Mobile World Congress die neue HoloLens vorstellen. Ich weiß nicht, ob es so kommt, aber ich weiß von einem Event, der zeitlich nicht so wahnsinnig weit vom MWC entfernt liegt und bei dem die neue HoloLens auf jeden Fall am Start sein wird.

Die Geheimhaltung funktioniert erneut ziemlich gut. Es gibt Gerüchte, die schon fast als gesicherte Tatsache gelten, zum Beispiel jenes, dass das neue Headset mit dem Projektnamen „Sydney“ von einer Qualcomm-CPU angetrieben wird, mutmaßlich einem Snapdragon 850, wodurch die neue HoloLens noch unabhängiger wird, weil sie dann auch ihre eigene Internetverbindung mitbringt.

Dass die neue HoloLens in allen Belangen besser wird als die erste Version, also mehr Leistung und ein größeres Sichtfeld hat und dabei außerdem leichter und komfortabler wird, sind Selbstverständlichkeiten, die man nicht mal erwähnen müsste.

Visuelle Leaks gab es bislang nicht, wie die neue HoloLens aussieht, wissen aktuell nur die Eingeweihten. Vielleicht wird man die HoloLens 2 sofort als solche erkennen, vielleicht gibt es auch eine Überraschung – wir werden sehen.

Es gibt allerdings auch Dinge, über die Microsoft völlig offen spricht, und das sogar schon ziemlich lange. Bereits im Juli 2017 erklärte man, dass die neue HPU (Holographic Processing Unit) einen AI-Coprozessor enthalten wird, welcher der neuen HoloLens eine lokale und von der Cloud unabhängige künstliche Intelligenz beschert.

Das heißt aber nicht, dass die Cloud bei der neuen HoloLens keine wichtige Rolle spielt, ganz im Gegenteil. Die zweite Komponente, über die Microsoft ebenfalls schon in aller Öffentlichkeit gesprochen hat, heißt „Project Kinect for Azure“ und wurde im letzten Jahr auf der BUILD-Konferenz enthüllt.

Project Kinect for Azure

Alex Kipman beschreibt Project Kinect for Azure als die vierte Generation der 3D-Sensoren, die Microsoft einst für die Kinect entwickelt hat (die zweite Generation steckte in Kinect v2, die dritte Generation in der HoloLens v1). Diese verfügen nicht nur über eine viel leistungsfähigere Optik mit hochauflösenden Sensoren, sondern sind eben auch an die diversen KI-Dienste von Azure angebunden, zum Beispiel die Cognitive Services. So könnte die neue HoloLens eben nicht nur bei den holografischen Darstellungen in eine neue Dimension vorstoßen, sondern auch bei der Erkennung von Menschen und Objekten in ihrem Umfeld.

Last but not least soll die neue HoloLens auch sehr viel günstiger werden als die erste Generation, aber selbstverständlich wird der Preis nicht in Regionen sinken, wo sie als „Spielzeug“ für zuhause in Betracht kommt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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