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HP Spectre x360 ausprobiert: Immer noch ganz vorne dabei

HP Spectre x360 ausprobiert: Immer noch ganz vorne dabei

Das HP Spectre x360 ist für mich persönlich ein kleines Paradoxon: Es ist seit Jahren eines meiner absoluten Lieblingsgeräte und ich freue ich immer wieder, ein neues Modell auf dem Tisch zu haben, trotzdem habe ich selbst noch keines besessen.

Die Geschichte wiederholt sich auch bei der aktuellen Version des Spectre x360, ich hätte es am liebsten nicht mehr hergegeben, nachdem es mich in den letzten drei Wochen begleitet hat.

Beginnen wir wie üblich mit dem Steckbrief, damit Ihr Euch einen schnellen Überblick über die Produkteigenschaften verschaffen könnt.

Technische Daten des HP Spectre x360 14

Display 14 Zoll AMOLED Display
3.000×2.000 Pixel, 60 Hz
Seitenverhältnis 3:2
10-Punkt-Multi-Touch
max. Helligkeit 500 Nits
100% DCI-P3
CPU Intel Core i7-1255U
Grafik Intel Iris Xe Grafik
RAM 16 GB DDR4
Speicher 2 TB NVMe SSD
Anschlüsse 2xUSB-C mit Thunderbolt 4
1xUSB-A
3,5mm Klinke
microSD Slot
Audio 6 Lautsprecher
2 Mikrofone
Drahtlos Wi-Fi 6E
Bluetooth 5.3
Webcam 5 MP
Stift HP Tilt Pen im Lieferumfang
Sicherheit TPM 2.0
Windows Hello per IR Kamera
und Fingerabdruck
Akku 66 Wh
Betriebssystem Windows 11 Home
Maße 298 x 220 x 16,9 mm
Gewicht 1.360 Gramm
Preis (UVP) 1.849 Euro

HP Spectre x360 Design

Design und Verarbeitung

Es gibt wenige Laptops, die man auf den ersten Blick erkennt, das HP Spectre x360 gehört mit seinen abgeschrägten hinteren Ecken in jedem Fall dazu. Diese erfüllen darüber hinaus noch einen praktischen Zweck, denn auf der linken Seite befindet sich die 3,5mm Klinkenbuchse und rechts ein USB-C Anschluss, der auch zum Laden verwendet wird. Die schräge Kabelführung sorgt dafür, dass diese deutlich weniger im Weg sind.

Die Scharniere wurden ein wenig anders gestaltet und die Auslässe für die Lautsprecher wurden auf die Unterseite verlegt, dadurch sieht das Gerät insgesamt schicker aus.

An der Verarbeitung gibt es wie üblich nichts zu mäkeln und das 360-Grad-Scharnier hält in jeder Lage zuverlässig seine Position. Über mehrere Schrauben an der Unterseite lässt sich das Gerät öffnen, welche Komponenten sich eventuell austauschen lassen, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Die meisten Hersteller liefern dazu noch wenig bis keine Infos, das sollte sich zügig auf breiter Front ändern.

HP Spectre x360 in der Totalen

Display und Stift

Das Display wurde mutmaßlich aus dem Vorgängermodell übernommen, was allerdings keineswegs schlimm ist. Das OLED-Display mit seiner Auflösung von 3.000 mal 2.000 Pixel ist eine Wucht und überzeugt in allen Disziplinen. Text, Bilder, Videos – hier sieht einfach alles traumhaft gut aus.

HP beweist außerdem einmal mehr, dass ein hochglänzender Touch-Bildschirm nicht automatisch auch als Schminkspiegel eine gute Figur macht, denn die Entspiegelung ist prima gelöst. Mit einem matten Display kann es selbstverständlich trotzdem nicht mithalten, es ist für mich aber der wohl beste Kompromiss, den man erreichen kann.

Bei der Stiftunterstützung gibt es leider keine Fortschritte. Zwar ist es löblich, dass der HP Pen wieder mit im Karton liegt und auch eine Ersatzspitze mitgeliefert wird, weiterhin ist die Spitze aber sehr hart, wodurch es sich beim Schreiben desöfteren „rutschig“ anfühlt. Hier ist Microsoft mit dem haptischen Feedback beim Surface zwei Schritte weiter.

Tastatur und Touchpad

Die Tastaturen von HP gehören traditionell zu den besten am Markt, da macht auch das aktuelle Spectre x360 erfreulicherweise keine Ausnahme. Gegenüber dem letztjährigen Modell wurden außerdem verschiedene Details verbessert.

Den Druckpunkt der Tasten hatte ich beim 2021er Modell als ein wenig zu hart empfunden, hier hat man nachgebessert. Die Haptik der Tasten und ein großzügiger Tastenhub tragen zu einem insgesamt exzellenten Tipperlebnis bei.

HP Spectre x360 Tastatur

Endlich hat sich HP von der unästhetischen Beschriftung der Umlaut-Tasten verabschiedet und die rechte Spalte mit den Funktionstasten abgeschafft. Das neue Layout ist besser, aber nicht perfekt, denn wer häufig die Bildlauftasten, Pos1 und Ende benutzt, wird sich schnell daran stören, dafür jedes Mal die fn-Taste drücken zu müssen.

Die zweistufige Tastenbeleuchtung ist weiterhin die beste, die ich kenne, sie beleuchtet die Tasten wunderbar ausgewogen und erzeugt wenig Streulicht.

Das Touchpad ist nochmal um gute 15 Prozent gewachsen und reizt mit 12,5 mal 8 cm beinahe das Maximum aus, in jedem Fall ist es ausreichend groß und tut zuverlässig seinen Dienst. HP setzt noch auf ein „traditionelles“ Click-Pad, während mehr und mehr Hersteller langsam dazu übergehen, diesen Klick durch haptisches Feedback zu simulieren.

Akkulaufzeit

Die Laufzeit des aktuellen Spectre x360 gibt HP mit „bis zu 11:45 Stunden an“. Das ist zwar wie üblich in der Praxis nicht zu erreichen, aber die Realität liegt immerhin in der Nähe: Neun Stunden sind ganz locker drin, eher sogar ein bisschen mehr. Mit dem beigelegten 65W Netzteil soll ein kurzer Tankstopp außerdem für ordentlich Laufzeit sorgen: In den ersten 45 Minuten wird der Akku bis zur Hälfte aufgeladen.

Gute Webcam mit Gimmick

Die 5MP-Webcam des HP Spectre x360 liefert nicht nur ein gutes Bild und ermöglich die komfortable Anmeldung via Windows Hello, sie verfügt außerdem noch über ein nettes Software-Gimmick. Das vorinstallierte Programm „HP Enhanced Lighting“ zaubert ein virtuelles Ringlicht auf den Bildschirm. Das bringt selbstverständlich nicht einmal annähernd die Leistung einer echten Hilfsleuchte, sorgt bei dunklen Lichtverhältnissen aber in der Tat für eine sichtbare Verbesserung.

HP Spectre x360 virtuelles Kameralicht

Sound

Im Vergleich zum Vorjahresmodell wurde die Zahl der Lautsprecher von vier auf sechs erhöht, sie strahlen außerdem nicht mehr nach oben, sondern nur nach unten ab. Die Abstimmung übernimmt einmal mehr Bang&Olufsen.

Der Klang ist sehr ausgewogen und kommt kräftig aus der Mitte heraus. Bässe, wenn man die bei einem Laptop überhaupt so nennen darf, habe ich aus vergleichbaren Geräten schon besser gehört, insgesamt aber gibt es hier nichts auszusetzen.

Fazit

Das aktuelle Spectre x360 ist eine sinnvolle Evolution gegenüber dem vorherigen Modell und gehört weiterhin zur Spitzenklasse der Laptops, mit deren Kauf man nichts falsch machen kann, wenn man denn bereit ist, den aufgerufenen Premium-Preis zu bezahlen.

Disclaimer: Das hier besprochene Gerät wurde vom Hersteller leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

HP Spectre x360 Draufsicht geschlossen

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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