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Ich war in der Zukunft der Virtual Reality – und sie sieht fantastisch aus

Ich war in der Zukunft der Virtual Reality - und sie sieht fantastisch aus

Virtual Reality ist im Consumer-Bereich nach wie vor noch eine Technologie für Freaks – womöglich wird das auch für immer so bleiben. Wer eines des erhältlichen Headsets schon mal ausprobiert hat, dem ist sicher aufgefallen, dass die Technik im Grunde noch immer in den Kinderschuhen steckt. Auf der IFA konnte ich allerdings einen Blick in die Zukunft werden – und der war äußerst sexy.

Ich rede über StarVR, ein Joint Venture von Acer und Starbreeze. Die hatten auf der IFA das kurz zuvor vorgestellte Highend-Headset “StarVR One” dabei und boten ein paar wenigen Leuten die Möglichkeit, es auszuprobieren. Stephan und ich gehörten zu den Glücklichen.

Auf den ersten Blick ist StarVR One ein ganz gewöhnliches Virtual Reality Headset. Technisch ist es den verfügbaren Geräten wie den Windows Mixed Reality Headsets, Oculus Rift oder HTC Vive allerdings weit überlegen. Das wird auch für den Preis gelten, den StarVR aktuell noch nicht verrät. Die Andeutungen, die man uns gegenüber gemacht hat, lassen aber vermuten, dass er ein Mehrfaches dessen betragen wird, was Rift und Co. kosten. Zielgruppe ist auch ganz klar der kommerzielle Sektor – Endkunden werden es kaufen können, aktiv vermarktet wird es allerdings nicht.

Das ist nicht weiter schlimm, denn schon jetzt sind die Consumer-Produkte die Billig-Versionen dessen, was für den kommerziellen Bereich entwickelt wird. Mit entsprechender Verzögerung wird also auch das, was jetzt in StarVR One steckt, für “Normalverbraucher” bezahlbar werden.

Nun kommen wir aber endlich zur Technik: StarVR One bietet ein Sichtfeld von 210 Grad vertikal und 130 Grad horizontal. Rift & Co., schaffen maximal 110 Grad. Um die Zahlen begreifbar zu machen: Bei den aktuellen VR-Headsets ist das Sichtfeld begrenzt, bei StarVR One praktisch nicht mehr. Man hat die volle Immersion, das Sichtfeld entspricht gefühlt genau dem, was man auch mit den eigenen Augen sieht. Bei der Demo hat man zwischen 110 und 130 Grad hin und her geschaltet, um den Unterschied zu demonstrieren.

Auch bei der optischen Darstellung setzt StarVR Maßstäbe. Die beiden Linsen, eine Eigenentwicklung von StarVR, liefern 5k bei 90 Hz. 16 Millionen Subpixel sorgen auf den AMOLED-Displays für eine teilweise fotorealistische Darstellung. In einer Beispiel-Anwendung, einem virtuellen Porsche-Konfigurator, näherte ich mich den Sitzen bis auf wenige Zentimeter Abstand – ich konnte die Einstiche in den Leder-Nähten und die Struktur der Oberfläche erkennen, es sah täuschend echt aus.

Für diese überragende Optik wird natürlich auch reichlich Rechenpower benötigt. Im Demo-PC (Windows 10) steckten zwei Highend-Grafikkarten von Nvidia – welche genau, wollte man uns nicht sagen. Das enorme Lüftergeräusch verriet jedenfalls, dass sie schwer unter Last standen.

Selbst dieses leistungsstarke Setup wäre aber überfordert, müsste es das gesamte Bild im oben beschriebenen Detailgrad berechnen. Darum hat man in das StarVR One die Eye Tracking-Technologie von Tobii integriert, um genau zu ermitteln, wohin der Träger gerade schaut. Das, worauf sich der Blick richtet, wird mit dem höchsten Detailgrad dargestellt – nach dem selben Prinzip arbeitet auch das menschliche Auge. Das Eye Tracking kann natürlich auch verwendet werden, um innerhalb von Anwendungen und Spielen die Interaktion mit Objekten zu steuern.

StarVR bietet ein spektakuläres VR-Erlebnis

Nach der rund 20minütigen Demo war ich “geflasht”. Es war das bisher mit Abstand Beste, was ich im Bereich Virtual Reality gesehen habe. Obwohl StarVR One ziemlich mächtig aussieht, ist es mit 450 Gramm überraschend leicht, und auch der Tragekomfort war hervorragend. Meine Brille passte ebenfalls problemlos mit rein.

Einen Preis hat man uns wie gesagt nicht genannt. Wann StarVR One veröffentlicht wird, ist ebenfalls noch geheim. Das ist aber zweitrangig – die Botschaft, die ich VR-Fans von diesem Erlebnis mitbringen möchte, ist: Freut euch auf die Zukunft, sie wird großartig. Die VR-Erlebnisse werden sehr viel besser werden, und vermutlich werde ich schon in zwei Jahren auf diesen heutigen Artikel schauen und darüber lachen.

Den VR-Fans, die jetzt gerade denken “muss ich haben, koste es was es wolle”, kann ich noch verraten, dass StarVR One mit SteamVR kompatibel ist.

Weitere Infos zu StarVR One findet ihr auf der StarVR-Homepage.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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