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KI-Suche Recall in Windows 11: Nutzer in der EU können Ihre Daten künftig exportieren

KI-Suche Recall in Windows 11: Nutzer in der EU können Ihre Daten künftig exportieren

Die KI-Suche Recall in Windows 11 speichert in regelmäßigen Abständen sogenannte „Snapshots“ von den Aktivitäten am PC. Die Daten, die auf diese Weise in der Recall-Datenbank auflaufen, lassen sich in Zukunft exportieren. Allerdings nur für Nutzer in der EU.

Nach wie vor ist Recall umstritten, und es ist unwahrscheinlich, dass sich daran jemals etwas ändert. Eine KI, die einem sozusagen permanent über die Schulter schaut und alles mitprotokolliert, ist und bleibt für viele Nutzer eine gruselige Vorstellung. Dazu kommt bei vielen Nutzern das Misstrauen, ob die Daten wirklich lokal bleiben. Aufgrund der Tatsache, dass man Recall bewusst aktivieren muss, um es zu nutzen, ist es letztlich eine Frage, die man mit sich selbst klären muss.

In der Insiderversion von Windows 11 führt Microsoft aktuell eine neue Funktion ein, die nur für Nutzer in der EU geplant ist. Ich gebe zu, dass ich gedanklich für einen kurzen Moment die falsche Fährte aufgenommen habe.

Sobald man Recall aktiviert, zeigt Windows 11 einen Export-Code an. Dieser ist nur einmalig zu sehen und wird nicht gespeichert. Man muss diesen Code daher sicher aufbewahren, wenn man die Export-Funktion zu einem späteren Zeitpunkt nutzen möchte.

Export Code für Daten von Microsoft Recall

Recall: Datenexport vorwärts oder rückwärts

Der Export der Daten von Recall ist auf zweierlei Arten möglich.

Variante 1: Man kann exportieren, was Recall bisher aufgezeichnet hat. Dabei hat man die Wahl zwischen 7 Tagen, 30 Tagen und der gesamten Zeit.

Variante 2: Alle Daten, die Recall in Zukunft aufzeichnet, werden kontinuierlich exportiert.

In beiden Fällen muss man sich für die Aktivierung des Exports mit Windows Hello authentifizieren. Die Export-Datei ist verschlüsselt und lässt sich nur mit dem Export-Code entschlüsseln.

Hat man den Export-Code verloren oder befürchtet man, dieser sei in die falschen Hände geraten, sollte man Recall laut Microsoft zurücksetzen und erneut aktivieren. Dabei wird dann auch ein neuer Code erzeugt.

Erweiterte Recall-Einstellungen für Nutzer in der EU

Es geht um Offenheit, nicht um Datenschutz

Im ersten Moment dachte ich beim Stichwort Datenexport an die DSGVO. Die greift hier allerdings gar nicht, denn die Daten werden nicht auf den Microsoft-Servern gespeichert oder verarbeitet, sondern verbleiben lokal auf dem Gerät.

Es geht hier einmal mehr um eine Anpassung im Sinne des Digital Markets Act. Die von Recall gesammelten Daten können auf diese Weise Drittanbieter-Programmen zur Verfügung gestellt und von diesen verarbeitet werden. Das erlaubt die Entwicklung von alternativen KI-Suchen für Windows. In einem Supportartikel schreibt Microsoft, dass die Entwickler-Dokumentation hierfür zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht wird.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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