Kommentar – Teil 2: Dies alles nervte mich zwischen den Jahren am Surface Duo

Im ersten Beitrag zu diesem Zweiteiler habe ich die durchaus vielen positiven Facetten des Surface Duo als „Zwischen-den-Jahren“-Gerät aufgezeigt. Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Aus diesem Grund befasst sich dieser Beitrag nun mit den nicht so großartigen Erfahrungen mit dem Zweibildschirmgerät aus Redmond.
Angemerkt sei, dass sich meine Erfahrungen vollkommen allein auf das Surface Duo der ersten Generation beziehen. Eventuell – und was ich mir auch wünschen würde – hat die zweite Generation einige Punkte bereits behoben.
Auch in diesen Beitrag möchte ich nicht die ewig gleichen Kamellen von der weniger guten Kamera, der Lautsprecherqualität oder des Fehlens des kabellosen Ladens aufwärmen.
Wieso hat es nun gepiept?
Immer mal wieder hörte ich das „Piepen“ des Mitteilungstons oder spürte das Rattern des Vibrationsmotors. Da man zumindest bei der ersten Generation das Gerät immer aufklappen muss, um nachzusehen, passierte es mir einige Male, dass absolut nichts auf dem Sperrbildschirm oder in den Benachrichtigungen zu sehen war.
Nach etwas Community-Recherche wusste ich, dass ich nicht der Einzige bin. Es ist jedoch wohl kein Hardwareproblem, stattdessen handelt es sich um „verzögert ausgegebene Töne“ von längst erhaltenen und quittierten Mitteilungen.
Unzuverlässiger Fingerabdruckleser
Wie im obigen Punkt schon angemerkt, muss man das Gerät, um Mitteilungen zu prüfen, aufklappen und meistens auch entsperren. Dankenswerterweise hat Microsoft den Fingerabdruckleser gut an der Seite des Geräts positioniert. Allerdings versagte dieser oft den Dienst. Vor allem, wenn das Gerät „umgeklappt“ im Einbildschirmmodus gefaltet wurde, tat sich der Leser schwer, meinen Finger zu erkennen.
Meist reichte es in diesem Fall aus, das Gerät über den Ein/Aus-Schalter in Ruhemodus zu schicken und es anschließend aufzuwecken.
Angemerkt sei hierbei noch, dass trotz einer passenden Animation zum Entsperrvorgang kein Startbildschirm von Android zu sehen war, sondern nur das Hintergrundbild. Ein beherzter Druck auf den bereits erwähnten Ein/Aus-Schalter behob auch dieses Problem tadellos.
Rotationsschwierigkeiten
Dies könnte ebenfalls wie bisher wohl alle anderen erwähnten Punkte Android und nicht der Microsoft-Hardware geschuldet sein. Diese Aufteilung der Probleme mute ich jedoch keinem Ottonormalverbraucher zu.
Das Drehen des Surface Duo von der Horizontalen in die Vertikale als auch zurück war bei mir nicht von Zuverlässigkeit gekennzeichnet. Vor allem, wenn bereits eine App auf beiden Bildschirmen angezeigt wird, führt ein Drehen oft dazu, dass weder die App noch der nach dem Minimieren der App sichtbare Startbildschirm von Android korrekt rotieren.
Das Umschalten des Layouts beim Wechsel vom vom Zwei- auf den Einbildschirmmodus funktionierte dagegen reibungslos.
Microsofts eigene Apps kaputt / nicht verfügbar?
Zumindest wenn man versucht, die aus der Werbung bekannten Features des Edge Browsers nachzustellen, könnte man diese Aussage mit „Ja“ beantworten. Es wollte mir nicht gelingen, zwei Webseiten auf den beiden Bildschirmen getrennt voneinander darzustellen. Ein Blick in das Internet bestätigte meine Vermutung, denn etliche Nutzer beschrieben ebenfalls das Fehlen des von mir vermissten Features des Browsers. Es besteht wohl seit einem der letzten Updates.
Des Weiteren verwunderte mich, dass Microsoft Word nicht auf dem Surface Duo verfügbar ist. Dies lässt sich grob umgehen, indem man die Microsoft Office App mit eingebautem Word nutzt. Dennoch bleibt es für mich unbegreiflich, warum auf einem Gerät, welches für Produktivität gemacht ist, eine solch essenzielle App nicht separat installiert werden kann. Wenn ihr mehr wisst, klärt mich bitte in den Kommentaren auf.
Fazit
Wie aus den meisten Punkten ersichtlich ist, dreht es sich bei den Schwachstellen des Surface Duo der ersten Generation meist um Softwareprobleme. Ich hoffe, dass etliche von diesen mit dem immer wieder verschobenen Android 11 Update gelöst sein werden, oder dass diese beim Surface Duo der zweiten Generation erst gar nicht existieren.
Als Schlusswort aus nun beiden Beiträgen kann ich sagen, dass ich das Surface Duo auch weiterhin nicht als Daily Driver nutzen werde, ich es aber dennoch nicht mehr missen und im Jahr 2022 vermehrt nutzen möchte. Nicht weil ich muss, sondern weil ich es will.
Thema:
- Hardware
Über den Autor

Tobias Scholze
Bayrischer Open Source- und Community-Enthusiast, Verfechter des neuen Microsoft und Wandler zwischen den Betriebssystemwelten. #communityrocks Von Herzen ein Nerd mit der festen Überzeugung, dass man gemeinsam und durch den Einsatz von moderner IT die Welt für jeden ein Stückchen besser machen kann.