Kommentar: Dies lernte ich zwischen den Jahren am Surface Duo zu schätzen

Das Surface Duo der ersten Generation befindet sich nunmehr seit einiger Zeit in meinem Besitz. Wirklich zum Daily Driver, also zu meinem „Standard“-Telefon, wurde es allerdings nie. Ich wusste, worauf ich mich als „Early Adopter“ eines Nischengeräts einlasse, deswegen stellte das für mich nie einen Beinbruch dar.
An den nun vergangen Feiertagen war ich wie so viele andere Menschen auf Familienbesuch und wollte hierzu nicht meine ganzen Gerätschaften mitschleppen, aber dennoch einen bequemen Unterhalter für ruhigere Stunden mitnehmen.
Daher habe ich das Surface Duo mehr „an einem Stück“ genutzt als in der kompletten Zeit davor. Über meine positiven Erfahrungen als auch über weniger großartige möchte ich in diesem als auch im folgenden Beitrag berichten. Dieser Bericht beschäftigt sich mit dem Positiven, was ich über die Nutzung hinweg bemerkt habe. Wenn auch nicht alle, dennoch die meisten dieser Beobachtungen können auch auf die zweite Generation des Surface Duos übertragen werden.
Abgelutschte Fakten wie „es hat zwei Bildschirme“ versuche ich hierbei einmal außer Acht zu lassen.
Die Verarbeitung
Das Bewegen des Scharniers, der satte Klang beim Falten des Gerätes als auch die vollkommen wertige Haptik des Gerätes zaubert mir auch nach all der Zeit noch ein wohlwollendes Schmunzeln in mein Gesicht. Ich nutze das Gerät seit Tag Eins ohne das mitgelieferte Case, ohne bisher das teilweise berichtete Vergilben oder Abstumpfen der Farbe festzustellen.
Was auch im Familienkreis immer wieder für ein „Wow!“-Effekt gesorgt hat, ist die nicht vorhandene Dicke des Gerätes im aufgeklappten Zustand. Es fühlt sich nahezu an wie ein stabiles Stück Metall oder eine nicht kalte Glasscheibe. Chapeau Microsoft für diese Ingenieurskunst.
Der Akku
Eventuell liegt es daran, dass ich sonst sehr kleine Telefone mit mir herumtrage, im Moment ein iPhone 12 mini, jedoch hat mich positiv überrascht, wie lange ich ohne ein Netzteil über die Runden kam. Drei Tage bei immer wiederkehrendem Nutzen im WLAN waren kein Problem. Ein gestreamtes 4k Video auf beiden Bildschirmen und mit voller Helligkeit war da dann schon mehr ein Akkusauger.
Dank des USB-C Anschluss war das Wiederaufladen auch eine Sache von wenigen Stunden, da beispielsweise ein Nintendo Switch Netzteil hierfür verwendet werden konnte.
Geschwindigkeit
Schon bevor das Surface Duo der ersten Generation auf dem Markt kam, wurde über den angestaubten Prozessor gelächelt. Nun fast eineinhalb Jahre später kann ich dies immer noch nicht nachvollziehen. Ja, ich nutze es nicht als „lokale“ Spielekonsole und ja, ich führe darauf keine aufwendige Videobearbeitung und Co. durch. Dennoch bezweifle ich, dass für den typischen Surface Duo Benutzer die Leistung des Geräts jemals ein Problem darstellte. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
Xbox Game Streaming Endgerät & Controller
Jede/r kennt es. Irgendwann braucht man einmal eine Auszeit. Zwischen den Jahren kommt hin und wieder Langeweile auf. Zum Glück gibt es Microsofts Game Streaming mit dem Xbox Game Pass, welches aktuelle Xbox Games auf das Telefon bringt.
Etliche Spiele unterstützen auch den „Bildschirmkontroller“. Dies bedeutet, dass ein virtuelles Gamepad eingebunden wird und man keinen Controller via Bluetooth verbinden muss.
Auch wenn hierfür ein schnelles Internet vorhanden sein muss, war es dennoch spaßig, beispielsweise eine Runde in Forza Horizon 5 zu drehen. Mehr hierzu schrieb Martin in einem eigenen Artikel hier auf Dr. Windows.
Bestes „Schau a moi her“-Gerät
Früher brachte man dicke Fotoalben mit, heutzutage eben das Telefon, um über alles Spannende im Jahr im Verwandtenkreis zu berichten. Nicht alle Personen am Tisch haben noch Augen wie ein Teenager und eventuell sitzt nicht jeder Gast nahe genug, um auf kleinen Bildschirmen alles zu erkennen, um was sich das Gespräch gerade dreht. Durch die großen Bildschirme und auch durch das 4:3-Verhältnis ließen sich Bilder von Ausflügen oder zugeschickte Bilder von Haustieren, Kindern und neuen Häusern für alle leicht ersichtlich bildlich darstellen.
Fazit
Auch nach diesen positiven Erfahrungen wird das Duo nicht mein Daily Driver, dennoch zeigte es mir einmal mehr, dass sich das Gerät in einer Nische befindet, welche wohl auch außerhalb unserer Technik-Blase spannende und nützliche Eigenschaften mit sich bringt.
Im kommenden Artikel dieses Zweiteilers gehe ich auf die eher negativen Erfahrungen während meiner Feldversuche ein.
Thema:
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Über den Autor

Tobias Scholze
Bayrischer Open Source- und Community-Enthusiast, Verfechter des neuen Microsoft und Wandler zwischen den Betriebssystemwelten. #communityrocks Von Herzen ein Nerd mit der festen Überzeugung, dass man gemeinsam und durch den Einsatz von moderner IT die Welt für jeden ein Stückchen besser machen kann.