Kompakte 4k Webcam mit tollem Bild: Epos Expand Vision 1 ausprobiert

Im Herbst 2022 hat Epos mit der Expand Vision 1 eine neue 4k-Webcam auf den Markt gebracht. Fast ebenso lange hatte ich sie zu Testzwecken bei mir. Höchste Zeit also, ein paar Eindrücke aufzuschreiben. Los geht’s.
Was ist im Karton?
- Die Webcam
- 1,2m USB-C 3.0 Kabel (USB-C beidseitig)
- Transportbox
In der Transportbox ist die Kamera auch auf Reisen gut untergebracht. Die Länge des beigelegten Kabels ist mit 120cm gewissermaßen doppelt ungünstig: Bei der Verwendung der Kamera an einem Laptop ist es deutlich zu lang, für den Anschluss an einen Desktop-PC ist es zu kurz – zumindest bei mir.
Mit 58,4 x 29,4 x 42,5 Millimetern ist die Vision 1 sehr kompakt, das Aluminium-Gehäuse macht einen wertigen und stabilen Eindruck. Eine Webcam muss im Alltag zwar nicht viel aushalten, aber fällt ja vielleicht auch mal aus Versehen herunter.
Zum Schutz der Privatsphäre kann die Linse mit einem mechanischen Shutter verschlossen werden. Dieser schließt sich scherenförmig, wer sich nicht an leicht unscharfen Bildschirmrändern stört, könnte ihn theoretisch also auch verwenden, um das Bild links und rechts zu beschneiden.
Die ausklappbare Unterseite der Vision 1 dient zur Befestigung an einem Monitor (maximale Gehäusedicke 30mm), bei Verwendung eines Stativs lässt sich damit die Neigung der Kamera regeln, ohne am Stativ drehen zu müssen.
Damit kommen wir zu den wichtigsten Eigenschaften: Bild und Ton. Die Bildqualität würde ich als gut bis sehr gut bezeichnen, insbesondere bei schwachen Lichtverhältnissen weiß die Epos Vision 1 zu punkten. Ich muss hier allerdings anmerken, dass mir zum Vergleich nur die schon etwas in die Jahre gekommene Logitech Brio zur Verfügung stand, insofern kann ich nicht beurteilen, ob andere aktuelle Cams das vielleicht noch besser können.
Ob man die 4k-Auflösung (bei 60 Hz) wirklich benötigt, sei dahingestellt, in normalen Videokonferenzen sicher nicht. Es ist daher schade, dass die Software „Epos Connect“, mit der die Kamera konfiguriert wird, keine manuelle Änderung der Auflösung erlaubt, um Bandbreite zu sparen.
Wo wir gerade über die Software sprechen: Diese bietet zwei Ansichten: In der Standardansicht kann man zwischen drei Perspektiven wählen und weitere Grundeinstellungen vornehmen, in den erweiterten Einstellungen lassen sich Zoom, Helligkeit, Farbton, Sättigung etc. von Hand regeln. Was fehlt, ist ein virtueller Kameraschwenk, wie man ihn beispielsweise in Logitechs Software „Capture“ findet.
Epos Connect wird zwar für die Verwendung der Kamera nicht zwingend benötigt, aber für das Einspielen von Firmware-Updates.
Damit Ihr eine Vorstellung von den drei Perspektiven habt, hier ein Beispiel. Die Kamera befand sich jeweils etwa 60 Zentimeter von mir entfernt.
Der Ton ist ebenfalls absolut in Ordnung, hier bin ich halt ein wenig „verdorben“, weil ich für meine Podcasts ein Studiomikrofon besitze und das auch in Konferenzen als Standardgerät verwende – da kann keine kompakte Webcam freilich nicht mithalten.
Damit wäre dann im Grunde auch schon alles erzählt. Die UVP der Epos Expand Vision 1 beträgt 209 Euro, die Straßenpreise starten bei etwa 165 Euro. Das halte ich für angemessen, denn die Bildqualität meiner Logitech Brio stellt die Vision 1 locker in den Schatten, und die kostet in etwa das Gleiche. Schade, dass die Vision 1 keine Anmeldung per Gesichtserkennung mit Windows Hello unterstützt.
Weitere Informationen zum Produkt direkt beim Hersteller: EXPAND Vision 1
Disclaimer: Das Testgerät wurde mir vom Hersteller leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Thema:
- Review
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!