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Kostenloses Microsoft Teams Classic verschwindet – die Consumer-Version übernimmt

Kostenloses Microsoft Teams Classic verschwindet - die Consumer-Version übernimmt

Die kostenlose Version von Microsoft Teams für Unternehmen, bekannt als “Teams Free” oder auch “Teams Classic”, wird im April eingestellt. An ihre Stelle tritt die ebenfalls kostenlose Consumer-Variante, die zwar nicht den gleichen Funktionsumfang hat, aber dennoch alle Basisfunktionen beinhaltet.

Zum 12. April beendet Microsoft das kostenlose Angebot, wie man auf dieser Seite nachlesen kann. Mit Teams Free konnte Microsoft vor allen Dingen kurz nach dem Ausbruch der Pandemie und dem explodierenden Bedarf nach entsprechenden Lösungen sehr viele Kunden einsammeln. Selbstredend empfiehlt Microsoft allen Nutzern der kostenlosen Version einen Umstieg auf die kostenpflichtige Variante. Der Einstiegstarif ist “Microsoft Teams Essentials” für 3,40 Euro pro User und Monat, wer sich jetzt für einen Umstieg entscheidet, bekommt die ersten drei Monate geschenkt.

Kunden, die Teams weiterhin kostenlos nutzen möchten, empfiehlt Microsoft einen Umstieg auf die Consumer-Version. Ich habe mir zunächst ein wenig die Augen gerieben, als ich das las, weil Microsoft zumindest offiziell bisher eine harte Grenze zwischen Consumer- und Business-Angeboten gezogen hat, gleichwohl wurde die geschäftliche Nutzung von privaten Angeboten stillschweigend geduldet.

In einem Blogpost wirbt Microsoft sogar offensiv für die geschäftliche Nutzung der Consumer-Version, die in Windows 11 bekanntermaßen fest integriert ist. In der Consumer-Variante können Gruppenanrufe mit bis zu 100 Teilnehmern und einer maximalen Länge von 60 Minuten geführt werden, das dürfte in vielen kleineren Business-Szenarien in der Tat locker ausreichen, außerdem gibt es 5 GB Cloudspeicher – eben alles, was an einem privaten Microsoft-Konto so mit dran hängt.

Der Login muss logischerweise mit einem privaten Microsoft-Konto erfolgen, was wiederum bedeutet: Chats, Dateien und alle anderen Inhalte können nicht von Teams Classic in die Consumer-Version mitgenommen werden. Für Nutzer der bisherigen Gratis-Version heißt das also konkret: Entweder auf einen kostenpflichtigen Tarif upgraden und Teams wie bisher einfach weiternutzen, oder mit der Consumer-Version nochmal ganz neu anfangen.

Meine persönliche Interpretation dieser Maßnahme: Mit der Einstellung der kostenlosen Variante will Microsoft nicht zahlende Kunden in zahlende verwandeln und vielleicht auch einem möglichen Verfahren der EU den Wind aus den Segeln nehmen. Gleichzeitig versucht man, der bisher vollständig ignorierten Consumer-Version auf diesem Weg endlich ein paar Nutzer zuführen zu können. Sollte Microsoft also irgendwann im Sommer erwähnen, dass ganz viele Leute plötzlich Teams im Privatleben verwenden, dann wisst ihr, was wirklich passiert ist.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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