Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 ausprobiert: Ein Klassiker auf dem Weg in die Zukunft
Es ist der mutmaßlich am längsten aktive Markenname für Laptops und in jedem Fall einer der bekanntesten: Seit 32 Jahren gibt es das “ThinkPad”. Viele, insbesondere ältere Nutzer denken dabei immer noch zuerst an IBM, dabei segelt die Marke inzwischen den längeren Teil ihres Lebens unter der Flagge von Lenovo, im Jahr 2005 erfolgte die Übernahme.
Das ThinkPad T14s Gen 6 ist der jüngste Spross dieser Serie und das erste ThinkPad auf ARM-Basis. Der Snapdragon X Elite macht das ThinkPad T14s Gen 6 zu einem “Copilot+ PC”. Technisch topmodern, glänzt das Gerät mit den traditionellen Stärken der ThinkPad-Reihe.
Zunächst wie gewohnt der Steckbrief.
Technische Daten des ThinkPad T14s Gen 6
Display | 14 Zoll IPS-Display 1.920 x 1.200 Pixel, 60 Hz Seitenverhältnis 16:10 matt und entspiegelt, kein Touch max. Helligkeit 400cd/m² 100% sRGB Farbabdeckung |
CPU | Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100 |
NPU | Qualcomm Hexagon (45 TOPS) |
Grafik | Qualcomm Adreno |
RAM | 32 GB DDR5 (fest) |
Speicher | 1 TB M.2 PCIe 4.0 |
Anschlüsse | 2 x USB-C 4.0 2 x USB-A 3.2 HDMI 2.1 3,5 mm Klinke |
Audio | Stereo-Lautsprecher, Dolby Audio Dual-Array-Mikrofon mit Geräuschunterdrückung |
Drahtlos | Wi-Fi 7 Bluetooth 5.3 |
Webcam | FHD Webcam mit mechanischem Shutter |
Sicherheit | TPM 2.0 Windows Hello per Gesichtserkennung und Fingerabdruck Kensington Lock |
Akku | 58 Wh, 65 W Netzteil mit USB-C |
Betriebssystem | Windows 11 Pro |
Maße | 313,6 x 219,4 x 16,9 mm (BxTxH) |
Gewicht | 1.250 Gramm |
Preis (UVP) | 1.899 € (in dieser Konfiguration) |
Design, Verarbeitung, Anschlüsse
Was das Design und die Verarbeitungsqualität angeht, so könnte man das mit vier Worten hinreichend beschreiben: Es ist ein ThinkPad. Folgerichtig ist es schwarz und dank Magnesium-Gehäuse äußerst robust. Die Haptik ist ebenfalls vertraut, ein ThinkPad kann man beinahe mit verbundenen Augen ertasten.
“Typisch” sind auch die drei Maustasten über dem Touchpad, der rote Trackpoint darf logischerweise ebenfalls nicht fehlen.
Die Anschlussmöglichkeiten sind oben in der Tabelle aufgelistet, erwähnenswert ist hier noch, dass einer der beiden USB-A Anschlüsse permanent aktiv ist, also auch im ausgeschalteten Zustand zum Laden eines externen Geräts verwendet werden kann.
Gegenüber der “Gen 5”, die mit Intel- und AMD-Prozessoren zu bekommen sind, ist das ARM-basierte Gen 6 etwas kompakter und leichter, verzichten muss man im Gegenzug auf einen Ethernet-Anschluss sowie die 5 Megapixel-Webcam.
Der Bildschirm lässt sich bis 180 Grad öffnen, also flach auf dem Tisch ablegen. Im Einhand-Öffnungstest fällt das aktuelle ThinkPad allerdings durch. Niemand ist eben perfekt.
Display
Das 14 Zoll große IPS-Display des ThinkPad T14s Gen 6 bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel (Seitenverhältnis 16:10). Für ein Gerät, welches sich in erster Linie an geschäftliche Nutzer richtet, geht das in Ordnung. Die eher konservative Auflösung dürfte mit ein Grund für die herausragende Akkulaufzeit sein, siehe dazu weiter unten.
Qualitativ gibt sich das Display keine Blöße, sowohl Texte als auch Bilder und Videos werden einwandfrei dargestellt. Obwohl es sich hier nicht um ein typisches Gerät für Grafikdesigner handelt, muss man dank 100% sRGB Farbabdeckung keine Angst haben, ein “falsches Bild” zu bekommen.
Die maximale Helligkeit liegt mit 400 Nits am unteren Limit. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein mattes und entspiegeltes Display (ohne Touchfunktion) handelt, kann man mit dem Gerät aber dennoch prima in hellen Umgebungen wie etwa auf dem Balkon arbeiten.
Tastatur und Touchpad
Da waren sie wieder, die vier Worte von oben: Es ist ein ThinkPad. Sonst noch Fragen?
Es ist eine ganze Weile her, seit ich selbst ein ThinkPad besessen habe (auf meinem stand noch IBM), die Tastatur habe ich dennoch sofort “wiedererkannt”. Selbstverständlich hat sich die Technik weiterentwickelt, das Tippgefühl ist aber dennoch typisch. Die Tasten sind extrem griffig, haben einen prima Druckpunkt sowie einen großzügigen Tastenhub.
Wie zuvor erwähnt, ist das Layout typisch für ein ThinkPad. In der Mitte der Tastatur sitzt der Trackpoint und über dem Touchpad sitzen die drei Tasten. Möglicherweise ist das ein wenig zu viel der Tradition, mir wäre ein größeres Touchpad lieber, aber vermutlich gäbe es einen Aufschrei der treuen ThinkPad-Kunden, sollte sich Lenovo erdreisten, hier etwas zu verändern.
Leistung
Wer meine ersten Erfahrungen mit dem Surface Laptop 7 gelesen hat, erfährt in diesem Abschnitt nichts Neues mehr.
Im ThinkPad T14s Gen 6 steckt der Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100 und damit die auf dem Papier schwächere Variante, dennoch hat das ThinkPad die Nase in den Benchmarks in drei von vier Kategorien leicht vorn.
ThinkPad T14s G6 | Surface Laptop 7 | |
Geekbench Single Core (beste Effizienz) | 2.393 | 2.314 |
Geekbench Multi Core (beste Effizienz) | 14.497 | 13.371 |
Geekbench Single Core (maximale Leistung) | 2.448 | 2.847 |
Geekbench Multi Core (maximale Leistung) | 14.516 | 13.958 |
Die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit ist exzellent und von dem verbauten Lüfter erfährt man nur dann etwas, wenn man das Datenblatt liest, im aktiven Betrieb ist er nicht wahrnehmbar.
Hinsichtlich der Kompatibilität haben sich ebenfalls keine neuen Erkenntnisse ergeben, mit Ausnahme von StarMoney laufen alle meine Programme, für letzteres ist bereits ein Patch in Arbeit.
Akkulaufzeit
Das ThinkPad T14s Gen 6 ist nach dem Surface Pro 11 und dem Surface Laptop 7 das dritte Gerät der neuen ARM-Generation. Ich hatte daher bei der Akkulaufzeit mit keiner Überraschung gerechnet, aber dennoch eine solche erlebt.
Die Akkulaufzeit ist schlicht sensationell. Mit dem Surface Laptop 7 komme ich auf gute 12 Stunden, was bereits ein erstklassiger Wert ist, das ThinkPad T14s Gen 6 hat in einem vergleichbaren Anwendungs-Mix fast 18 Stunden durchgehalten. Wow!
Dazu trägt sicherlich auch der Anwesenheitssensor bei, der den Bildschirm fast augenblicklich abdunkelt, wenn man seinen Blick abwendet, und wieder zur eingestellten Helligkeit wechselt, sobald man wieder auf den Bildschirm schaut. Der Sensor erkennt zudem, wenn man sich vom Gerät entfernt, und sperrt es umgehend.
Sicherheit
In diesem Punkt darf sich ein auf Business-Kundschaft ausgerichtetes Gerät keine Blöße geben, dementsprechend verfügt das ThinkPad T14s Gen 6 über ein TPM 2.0 Modul und ein Kensington Schloss.
Biometrische Authentifizierung ist per Gesicht und Fingerabdruck (im Hauptschalter integriert) möglich. Dabei kommt die Windows Hello Enhanced Sign-in Security zum Einsatz, mit der über eine Reihe von zusätzlichen Sicherheitsverfahren eine Manipulation noch schwerer gemacht wird, als das mit Windows Hello ohnehin der Fall ist.
Fazit
Es ist ein ThinkPad. Wer das T14s Gen 6 kauft, muss dafür tief in die Tasche greifen, bekommt dafür aber alles, was ein typisches ThinkPad ausmacht. Einen echten Klassiker eben, mit der nötigen Technik für heute und auch für morgen.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage:
ThinkPad,ThinkPad T14s Gen 6 (Snapdragon),Model:21N10007GE (lenovo.com)
Disclaimer: Das hier besprochene Gerät wurde uns von Lenovo leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Thema:
- Review
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!