Am Puls von Microsoft

LibreWolf: Ein Blick auf den gehärteten Firefox aus der Community

LibreWolf: Ein Blick auf den gehärteten Firefox aus der Community

Firefox ist mit seinen 220 Millionen Nutzern immer noch der dominante Open Source-Webbrowser in der Welt, aber mit den Entwicklungen, die Mozilla bei seinem Flaggschiff umsetzt, sind die Nutzer nicht immer einverstanden. Für manche war der Bruch im November 2017 zu hart, wieder andere kritisieren Pocket und die Integration von Telemetrie und wieder andere wollen ihn einfach härten und für sich sicherer machen. Speziell für letztere gibt es mit LibreWolf seit kurzer Zeit ein neues Projekt.

Bevor man sich mit dem Browser auseinandersetzen möchte, sollte eines aber klar sein: Das Härten von Firefox ist definitiv nur etwas für erfahrene Nutzer und wenn man einfach nur surfen und Aufgaben erledigen möchte, ist man grundsätzlich besser beraten, wenn man beim normalen Firefox bleibt und hier die normal vorhandenen Möglichkeiten in den Einstellungen nutzt. Der Vorteil bei LibreWolf liegt darin, dass erfahrenen Nutzern hier eine Menge Arbeit abgenommen wird, wobei man dennoch bereit sein sollte, sich mehr mit dem Browser zu beschäftigen. Außerdem wird LibreWolf immer zeitnah auf Basis des aktuellsten Quellcodes der stabilen Version erstellt.

Worin sich LibreWolf von seinem Vorbild unterscheidet, haben die Entwickler hier in den Docs aufgelistet. In vielen Fällen wird das über Gruppenrichtlinien und eine spezielle Konfigurationsdatei umgesetzt, außerdem wird uBlock Origin als Erweiterung direkt mitgeliefert. Warum LibreWolf trotzdem nur von erfahrenen Nutzern, die mit gehärteten Firefox-Installationen umgehen können, verwendet werden sollte, sieht man dort allerdings auch. So haben die Entwickler unter anderem Google Safe Browsing und IPv6 standardmäßig deaktiviert, was die Sicherheit und möglicherweise auch die korrekte Funktionalität einschränkt. Insofern muss man hier nacharbeiten, entsprechende Hilfen haben die Entwickler in einem FAQ zusammengefasst.

LibreWolf hat keinen integrierten Updatemechanismus, insofern müssen neue Versionen für Windows manuell über die vorherige Version nachinstalliert werden. Alternativ ist die Installation und Aktualisierung auch über die Paketmanager Chocolatey (“choco install librewolf”) und WinGet (“winget install librewolf”) möglich. Für die Leute, die tatsächlich eine umfassend gehärtete Variante von Firefox möchten, kann LibreWolf eine gute Alternative sein. Trotzdem ist es ratsam, Firefox ohne künstliche Eingriffe parallel dazu installiert zu behalten. Ein richtiger Ersatz für das Original ist LibreWolf nämlich beim besten Willen nicht.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

Anzeige