LiMux: München will auch beim Server zu Microsoft zurück
LiMux war lange Zeit das Referenz-Projekt in der Open-Source-Bewegung. Es sollte die Bestätigung liefern, dass ein Linux-System im professionellen Bereich und in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann. Es gab allerdings von Anfang an sehr viel Gegenwind, der dem Projekt Anfang 2017 schließlich das Licht ausblies.
Mit dem Aus für LiMux scheint der Fall aber noch nicht abgeschlossen: Die regierende Koalition aus SPD und CSU hatte zunächst beschlossen, dass der Umstieg auf Microsoft-Systeme nur für die Clients gelte. Bis 2020 sollen wieder alle Systeme auf bzw. mit Microsoft Anwendungen laufen. Doch jetzt wird nachgelegt.
Noch einen Schritt weiter
Nun möchte man allerdings noch einen Schritt weiter gehen. Man möchte auch in Sachen Groupware-Lösungen zu Microsoft und Exchange zurück. Die mittlerweile veralteten Mail- und Kalenderlösungen Thunderbird und der Oracle-Kalender sollen ebenfalls ersetzt werden.
Auf Basis einer Ausschreibung aus dem Jahr 2014 sollte ein Konsortium eine Groupware-Ersatzlösung liefern. Dazu gehören das Münchner Systemhaus ESG, das Bremer E-Learning-Unternehmen Szenaris sowie der Schweizer Groupware-Spezialist Kolab Systems. Die Mail- und Kalenderlösung hätten 40.000 städtische Mitarbeiter an insgesamt 16.000 Arbeitsplätze nutzen sollen.
Nun soll es stattdessen aber doch lieber Exchange werden, damit würde fast logischerweise auch ein Umstieg auf Outlook vollzogen. Bestätigen will das der Münchner IT-Verantwortliche Karl-Heinz Schneider allerdings nicht, aus Sicherheitsgründen will er nicht öffentlich darüber sprechen, welche Software eingesetzt wird. Ob die Ablösung der alten und der Rollout der neuen Lösung wie ursprünglich geplant im Oktober stattfinden, ist demnach also unbekannt. Aber irgendwann werden wir es sicher erfahren.