Lizenzentzug: ARM eskaliert im Streit mit Qualcomm
Im Rechtsstreit mit Qualcomm über die Lizenzen für die ARM-Architektur zündet Chipdesigner ARM die nächste Stufe und entzieht dem Hersteller der Snapdragon-CPUs die Lizenz.
Beide Unternehmen streiten sich seit Jahren, es geht dabei im Wesentlichen um die Lizenzen, die ARM einst an Nuvia vergeben hat. Das Unternehmen entwickelte Prozessoren, die als Vorlage für die Oryon-Kerne dienten, die jetzt in den Snapdragon X Chips stecken. Qualcomm hat Nuvia im Frühjar 2021 übernommen und geht davon aus, damit auch im Besitz der an Nuvia vergebenen Lizenzen zu sein. ARM sieht das anders, daher stehen sich beide Parteien seit gut zwei Jahren vor Gericht gegenüber, in Kürze steht die nächste Verhandlungsrunde an.
Dass ARM jetzt eskaliert und Qualcomm generell die Lizenz entzieht und dass diese Mitteilung ausgerechnet während des laufenden Snapdragon Submit kommt, dem für Qualcomms wichtigsten Event des Jahres, ist logischerweise kein Zufall, sondern ein ganz bewusst gewählter Zeitpunkt. ARM will Verunsicherung stiften und Qualcomm unter Druck setzen. Am Ende wird dieses Problem aber höchstwahrscheinlich ganz simpel mit Geld gelöst, denn beide Seiten haben kein Interesse daran, die Partnerschaft mit dem jeweils anderen Unternehmen dauerhaft zu zerstören.
Siehe dazu auch:
- ARM klagt gegen Qualcomm und dessen Hochleistungs-CPUs für Windows-PCs
- Qualcomm: Rechtsstreit mit ARM dauert an – neue PC-Prozessoren kommen wohl trotzdem wie geplant
Thema:
- Hardware
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!