Mein Gamescom 2024 Rückblick – Teil 1

Daniel Heithorn
12. September 2024
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Die Gamescom 2024 hat schon seit 2 Wochen geschlossen und normalerweise bekommt ihr mein Resümee recht zügig danach.
Dieses Jahr ist es tatsächlich etwas anders, da es ein paar Firmen, Spieleentwickler, wie auch Zubehörhersteller, Embargos auf Informationen hatten.

Und so nehme ich euch mit auf meine Gamescom-Reise während der Business-Tage von Mittwoch bis Freitag. Der Mittwoch war so ergiebig, dass ich diesem einen einzelnen Artikel widme.

Natürlich beginnt jeder Mittwochmorgen mit dem Xbox Media Reception Day.

Von 9 bis 13 Uhr ist der öffentliche Xbox Booth dabei für die Presse und nur auf Einladung betretbar. Da Dr.Windows seit Jahren Stammgast ist, war dieser Termin natürlich absolute Pflicht.

Los ging es mit einem Presse-Event im Indiana Jones / Starfield Kino, welches gefühlt dieses Jahr doppelt so groß war wie letztes Jahr. Dabei wurde dann direkt auch ein Überraschungsgast angekündigt und siehe da, es war Phil Spencer, CEO of Microsoft Gaming und Sara Bond, Head of Xbox.

Nachdem er letztes Jahr, nach langer Abstinenz, schon zu Besuch war, ist der erneute Besuch etwas überraschend gewesen, aber auch verständlich, da dieses Jahr Activision Blizzard King in das Microsoft Gaming Portfolio aufgenommen wurden. Ich sage bewusst nicht Xbox Portfolio, da ABK, ähnlich wie Zenimax/Bethesda relativ autark arbeiten und auch eigenes Marketing und PR auf der Gamescom haben. Aber dazu später mehr.

Nach kurzen, warmen Worten, wie toll es ist, wieder hier zu sein und dass man uns erstmalig Indiana Jones Gameplay und dazu Starfield´s erstes Haupt-Addon „Shattered Space“ zeigen wird, ging es auch schon los.

Indy betritt eine Kammer und sieht seine Beute, schnappt sie und löst natürlich eine todbringende Falle aus. Die Kammer füllt sich mit Sand und man sieht, wie sich die Bewegungen des Charakters zunehmend verlangsamen und er mit Mühe nach einem Ausgang sucht. Durch einen Lichtschacht kann er schließlich fliehen und muss dabei natürlich auf Zeit mehreren Hindernissen ausweichen.
Im weiteren Videos sieht man, wie er schleicht, kämpft und seine Peitsche schwingt.

Tatsächlich nutzt Indy ähnlich wie in den Filmen dabei seinen Revolver weit seltener und lässt seine Fäuste sprechen. Dazu kommen auch einige Rätsel, die das Spiel wie einen „Grabräuber“ (Achtung: Wortspiel!) erscheinen lassen.

Mehr dazu lest ihr hier: Neues Material zu Indiana Jones und der Große Kreis

Sofort im Anschluss kam der zweite Kurzfilm, der uns „Shattered Space“ näherbringt. Während Starfield uns das Ausmaß des Universums aufzeigt und Lust auf Entdeckung verschiedener Planeten macht, spielt Shattered Space nur auf einem einzelnen Planeten. Diesen könnt ihr jederzeit verlassen und Materialien farmen oder euer HQ besuchen. Die komplette Story und alle Quests spielen aber auf Va’Ruun’kai.

Auf diesem Planeten, der von verschiedenen Herrscherhäusern verwaltet wird, hat das Haupthaus Va’Ruun Experimente zur Antriebstechnologie betrieben. Dabei ging etwas schief, welches die halbe Hauptstadt wegsprengte und einen Riss in Raum und Dimensionen verursachte und alles im Chaos versank.

Man kommt wenige Wochen nach dem Experiment zur Hauptstadt. Während viele immer noch Opfer suchen, Nahrungsmittel auftreiben und die Ordnung wiederherstellen wollen, gibt es schon ein Rankenspiel um die Vorherrschaft auf dem Planeten, da das Haupthaus der Va’Ruun in einem Energiefeld eingeschlossen ist und der Anführer vermisst wird.

Während das Hauptspiel sehr auf offene Welt ausgelegt war, erkundet ihr in Shattered Space vor allem Höhlen unter der Oberfläche und Laborgebäude, welches sehr viel mehr Nahkampf und Schocker Erlebnisse a la Dead Space darreicht. Dazu gehört auch, dass Ihr nicht nur menschliche Feinde habt. Durch den Riss kommen auch Wesen aus anderen Dimensionen, welche sich jederzeit vor euch materialisieren können und nicht wirklich freundlich gesinnt sind. Da alles auf diesem einen Planeten spielt, spendiert Bethesda auch den ersten fahrbaren Untersatz, mit dem ihr durch die Gegend heizen könnt.

Mehr Infos findet hier: Starfield: Shattered Space ist eine erzählerisch geprägte Erweiterung der Galaxie mit Horror-Einflüssen – Xbox Wire DACH

Aus dem Kino kommend, stand ich vor einem Problem. Was soll ich jetzt tun?

Der Xbox Booth war kein Booth mehr, es war gefühlt die halbe Halle 7, welche Microsoft in Beschlag nahm, um seine Gaming-Ableger Xbox, Bethesda, ABK und zahlreiche 3rd Party Spiele wie auch ID@Xbox zu präsentieren.

Dabei gab es nicht weniger als 50 verschiedene Spiele auf verschiedene Arten zu erkunden. Sei es mit Fotostationen, Hands-on Spiele Stationen, Kinovorführungen, WoW – Dragonflight mit einem VR Erlebnis eines 4D Drachenritts, einer kleinen Medien-Arena, einem eigenen Xbox Gear Shop und zahlreichen Gewinnmöglichkeiten durch verschiedene Aktivitäten.

Hier ein „kleiner“ Grundriss des Booths.

Tatsächlich war ich von dem Angebot etwas erschlagen und bin mehr ziellos herumgeschlendert und habe hier und da was probiert, als das volle Angebot wahrzunehmen, denn dafür hätte sicherlich nicht ein voller Tag gereicht.

Und so war der Vormittag auch schnell vorbei und ich habe meinen ersten „Pflichttermin“ im Business-Bereich der Gamescom wahrgenommen: Ich schaute bei HP Omen und deren Zubehörmarke HyperX vorbei.

Dabei ging es in den 45 Minuten gar nicht so sehr um neue PC-Hardware, die schon auf der CES gezeigt wurde, sondern um die Marke HyperX, die weiter ausgebaut wird.

Während es in der Vergangenheit einen Fokus auf Headsets gab und das aktuelle Cloud III mit sehr langer Batterielaufzeit punktet, wird die Marke massiv um Tastaturen, Mäuse und verschiedenes Streaming-Zubehör wie Mikrofone und Mic-Boom Arme erweitert.
Die neueste Variante, Alloy Rise wird mir diese Tage zum Testen geschickt und ich lasse euch gerne wissen, wie es sich damit zocken lässt.

Der nächste Termin war bei PowerA Gaming.

In Deutschland oder Europa eher unbekannt, ist der Controllerhersteller der erfolgreichste Verkäufer verkabelter Controller in den USA. Dabei decken Sie alle Plattformen ab und haben sich einen Namen mit verschiedenen Designs für Nintendo Controller gemacht.

Tatsächlich ist dieser Termin einer von denen, die noch mit Embargo behaftet sind und ich noch nicht alles verraten darf. Hier sei aber verraten, dass ich mit euch demnächst ein paar tolle neue Controller testen darf.

Es wurden im Rahmen der Gamescom zwei neue kabellose Controller vorgestellt.

Der Fortnite Special Edition Controller, der im speziellen Design mit exklusiven Fortnite in-Game Item kommt, und die Overpowered Reihe für PC und Cloud Gaming per Bluetooth mit RGB.

Beide Controller-Varianten kommen mit Hall Effect Sticks, welche ein Driften verhindern, sowie programmierbaren Zusatzbuttons. Zu den noch „geheimen“ Controllern gibt es dann Ende September mehr Informationen.

Anschließend besuchte ich Techland Games

Die Macher von Dyling Light, welches die Horror- und Zombie-Community vor 10 Jahren aufmischte, haben ihr neuestes Horror-Baby vorgestellt: Dying Light: The Beast.

Kleiner Fun Fact dazu: Verantwortlicher PR-Manager dafür ist unter anderem Sandro Odak, der ehemalige Xbox DACH PR Lead, dessen Stelle nach knapp fünf Jahren wegrationalisiert wurde. Es war eine Freude, ihn wiederzusehen und ich freue mich, dass er der Gaming-Welt erhalten bleibt!

Für die Vorführung haben sie sich extra viel Mühe gegeben und so war die Location als Bunker/Verschlag ausstaffiert. Erstes Highlight ist, dass der Voice Over Actor des ersten Spiels, Roger Craig Smith, wieder dafür gewonnen werden konnte.

Worum geht es?

Ihr spielt den Hauptcharakter aus dem ersten Spiel, Kyle Crane. Dieser wurde 10 Jahre gefangen gehalten und viele nicht so schöne Experimente wurden an ihm vorgenommen und seine DNA mit der von Zombies gemixt.

Er kann sich aus der Gefangenschaft befreien und die Welt hat sich verändert. Nicht nur sind die Zombies gefährlicher geworden, auch ihr seid es. Ihr habt etwa die Möglichkeit, nicht-menschliche Fähigkeiten zu nutzen und euch auch in diesen zu skillen.

Wie immer ist der Tag nur halb so gefährlich wie die Nacht, weshalb ihr in der Open World von Dying Light: The Beast auch sichere Unterschlupfe suchen und übermächtigen Gegnern ausweichen müsst.

Dying Light: The Beast wird sich außerdem als 4 Player Co-Op spielen lassen und das nicht nur auf Current Gen und PC, sondern auch Xbox One und PS4.

Weiter ging es zum Xbox Business Center in der Business Area.

Und dieser machte direkt Eindruck. War es all die Jahre nur ein größerer Stand, hat man die Fläche einfach verdreifacht und drei Stände gebaut. Einen für die Spiele und PR, einen für B2B Termine mit Partnern und einen ausschließlich für Meetings in einer ruhigeren Ecke der Halle.

Diese Größenexplosion ist für mich der finale Beweis dafür, dass die Wandlung von Xbox Gaming Studios, den Entwicklern, zu Microsoft Gaming, dem Publisher, vollzogen wurde.

: Xbox Business Center

: Xbox Business Center

: Xbox Business Center

Mein erster Termin dort für die nächsten drei Tage war Towerborne. Ich hatte euch letztes Jahr schon von dem Solo/Co-OP Brawler berichtet. Seitdem wurde das Spiel mehrmals verschoben und einige Spielideen verworfen und neue hinzugefügt.

Früher gab es für jede Klasse 1,2 Waffen, die man für mehr Schaden und Fähigkeiten upgraden konnte. Um aber ähnlich wie bei Diablo einen Langezeit-Effekt zu erzielen, wurde das sogenannte Itemization komplett umgeworfen und Ihr könnt Waffen in verschiedenen Qualitäten erbeuten und diese upgraden.

Auch die Grafik wurde im Vergleich zum letzten Jahr massiv aufgewertet. Das Spiel macht beim Zocken zu viert jede Menge Spaß und der Boss, den man bekämpft war, knackig.

Nach der Verschiebung war der Entschluss, das Spiel in die Game Preview über Steam und dann auf Xbox zu setzen, nicht unumstritten. Dass dieses aber nichts Schlechtes sein muss, beweist Grounded zu Genüge.

Infos zu Towerborne findet ihr hier.

Mein letzter Termin am Mittwoch führte mich zu Kingdom Come Deliverance II.

Bereits 2018 zeigte mir Tobias Stolze-Zwilling, deutscher PR-Lead beim tschechischen Entwickler Warhorse, den ersten Teil, der damals als Crowdfunding Game schnell Furore machte und einen enormen Erfolg darstellte.

KCD2, wie es liebevoll abgekürzt wird, knüpft an das Ende von dem ersten Teil an, den ihr nicht gespielt haben müsst, denn es gibt clevere Rückblenden und Erinnerungen.

Die Ausganglage für den zweiten Teil ist, dass der gerechte König Waclaw in Gefangenschaft gerät und in Böhmen Städte und Fürsten das Recht in eigene Hand nehmen.

Wir durften eine 45minütige Demo spielen, in der wir einem deutschen Schwertmeister helfen, eine Schwertkampfschule zu eröffnen. Dieser hat eine Depesche des gefangenen Königs mit der Erlaubnis, dieses zu tun. Das wird vom Stadtrat ignoriert, der bereits einer anderen Schule zusagte.

Das Spiel einzuordnen, fällt schwer, denn ist kein wirkliches Rollenspiel oder Abenteuer, sondern treffenderweise ein Mittelalter-Simulator.

Ihr habt nahezu jede Entscheidungsfreiheit und dazu natürlich auch die dazugehörigen Konsequenzen. Nahezu jedes Gebäude ist begehbar, was nicht heißt, dass ihr willkommen seid.

Brecht ihr irgendwo ein und werdet erwischt, droht euch der Kerker, falls ihr Gewalt anwendet, wird’s euch mit gleichem vergolten.
Das Spiel kann und wird euch, einmal angefangen, mit Sicherheit für lange Zeit fesseln. Die authentischen und real existierenden Städte wie Kuttenberg in Böhmen als UNESCO Welterbe wurden in die Zeit zurückgebracht und bieten ein tolles Ambiente.

Mehr Informationen hier.

Am Abend ging es dann noch zum Xbox Fanfest, das zum ersten Mal seit 2019 nicht mehr auf dem Xbox Booth auf dem Messegelände stattfand, sondern im alten Wartesaal am HBF Köln.

Erfreulicherweise schauten auch dort Phil Spencer und Sara Bond vorbei und veranstalteten mit Fans ein Meet & Greet, gaben Autogramme und machten Fotos.