Am Puls von Microsoft

Microsoft begrenzt Chat-Anfragen an das neue Bing zum Schutz vor absurden Antworten

Microsoft begrenzt Chat-Anfragen an das neue Bing zum Schutz vor absurden Antworten

Noch steht das neue Bing vergleichsweise wenigen Testern zur Verfügung. Schnell hat sich aber gezeigt, dass die Antworten des Chatbots bei längeren Konversationen aus dem Ruder laufen können. Daher begrenzt Microsoft nun die Zahl der Anfragen pro Gespräch – und pro Tag.

Es hat bereits zahlreiche Berichte darüber gegeben, dass Bing bei längeren Konversationen mitunter den Fokus verliert und Antworten gibt, die entweder einfach nur am Thema vorbeigehen oder den Bot gar emotional werden lassen. Warum ich mit den “menschlichen Zügen” des neuen Bing so meine Probleme habe, kann hier nachgelesen werden: Microsoft spricht von verantwortungsbewusster KI: Mit dem neuen Bing ist die Grenze bereits überschritten.

Um die Gefahr unerwünschter Antworten einzudämmen, hat Microsoft nun entschieden, die Konversationen auf fünf Frage/Antwort-Kombinationen zu beschränken, danach setzt sich das Gespräch von selbst zurück.

Das ist nachvollziehbar und für mich in Ordnung. Die Begründung Microsofts, dass die allermeisten Suchanfragen innerhalb dieses Limits abgeschlossen werden, ist ebenfalls einleuchtend. Unverständlich für mich ist aber, dass es dazu kommen musste. Es war ja nun wirklich nicht sonderlich schwer, Bing aus dem Tritt zu bringen, und es war ebenfalls sonnenklar, dass sich die Leute einen Spaß daraus machen werden, genau das zu versuchen. Mit seinem Twitter-Bot Tay hat Microsoft diese Erfahrung schon einmal gemacht, warum hat man also nicht selbst Leute hingesetzt, die das neue Bing so bösartig wie nur irgend möglich nutzen, um solche Schwächen zu entdecken? Wäre das neue Bing mit diesem Fünf-Fragen-Limit an den Start gegangen, hätte man nicht weniger Aufsehen erregt.

Es gibt noch ein weiteres Limit, das in diesem Zusammenhang eingeführt wird: Pro Tag können maximal 50 Fragen gestellt werden. Dabei dürfte es sich allerdings eher um eine “Lastbremse” handeln, denn die Reaktionszeiten des neuen Bing sind bisweilen recht träge. Dieses Problem werden die Zeit und der technische Fortschritt lösen.

Hinweis: ChatGPT, das neue Bing und die rechtlichen Folgen: Webinar mit Rechtsanwalt Dr. Martin Bahr und Martin Geuß

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zuhause. Seit 15 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige