Microsoft Bing: Marktanteil am Desktop in fünf Jahren nahezu verdoppelt

Microsofts Suchmaschine Bing hat ihren Marktanteil in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt. Manch Leser wird sogar überrascht sein, wie hoch er inzwischen ist, und das nicht nur in Microsofts Heimatland USA.
Die Internetsuche ist nach wie vor ganz fest in den Händen von Google, man kann hier weiterhin von einem „Quasi-Monopol“ sprechen. Plattformübergreifend wird weltweit in neun von zehn Fällen mit Google gesucht, wenn man Informationen im Internet recherchiert. In Deutschland hält Google einen Marktanteil von 87 Prozent. Doch sogar hier gibt es einen Trend, und der zeigt nach unten: Vor fünf Jahren sind es noch knapp 93 Prozent gewesen. Der Anteil von Bing hat sich in diesem Zeitraum von 4,15 auf 5,75 Prozent erhöht, der Rest verteilt sich auf Yandex, DuckDuckGo, Yahoo! und Ecosia (Quelle: StatCounter).
Bing kann am Desktop stark zulegen
Ohne eigene mobile Plattform ist Microsoft zum Zuschauen verdammt, was die Internetsuche auf Smartphones angeht. Am Desktop hat man dagegen mit Windows weiterhin ein starkes Pfund, und das wirkt sich in den Statistiken zunehmend spürbar aus.
Anfang 2025 fiel der weltweite Marktanteil von Google bei der Internetsuche auf Desktop-Computern erstmals seit 20 Jahren wieder unter 80 Prozent. Zwischen April 2020 und April 2025 ist Bing dagegen von 6,25 auf 11,75 Prozent gewachsen, hat sich also beinahe verdoppelt.
Bing ist in den USA traditionell stark
In den USA, wo Bing traditionell schon immer vergleichsweise stärker ist, zeigt sich dieser Trend nicht ganz so stark, aber auch hier ging es aufwärts. Bing steigerte sich in den vergangenen fünf Jahren von 12,84, auf 17,38 Prozent.
Deutschland sorgt für eine Überraschung
Und jetzt kommt der wirklich überraschende Teil: In Deutschland fallen sowohl das Wachstum von Bing als auch der Rückgang von Google besonders stark aus. Das hatte ich keinesfalls erwartet, bevor ich mir die Zahlen angeschaut habe. Bei einem Rückgang von 86 auf 74 Prozent kann man zwar bis jetzt nicht von einem Absturz sprechen. Aber es ist ein eindeutiger Trend, den Google sicherlich ernst nimmt.
Für Bing ging es in den vergangenen fünf Jahren von 8,5 hoch auf 15,7 Prozent. Damit ist Bing hierzulande schon beinahe so stark wie in Microsofts Heimatland.
KI-Suche hat kaum geholfen
Wir erinnern uns zurück: Microsofts KI-Offensive begann damit, dass man im Frühjahr 2023 das „neue Bing“ an den Start stellte, welches die Suchergebnisse mit KI aufbereitet. Zwar ist der Marktanteil seither gestiegen, allerdings „nur“ im gleichen Umfang, wie er das zuvor schon getan hatte.
Der Windows-Effekt?
Kritiker werden zu Recht das Argument ins Feld führen, dass Microsoft den Nutzern unter Windows die Bing-Suche regelrecht aufzwingt. Für Microsoft läuft das unter dem Motto „der Zweck heiligt die Mittel“. Durch die Einstufung von Windows als Gatekeeper im Sinne des Digital Markets Act musste Microsoft inzwischen Anpassungen an Windows vornehmen, welche den „Bing-Zwang“ mindern. Es ist jetzt möglich, alternative Suchanbieter zu konfigurieren. Insofern wird es spannend zu beobachten sein, wie die Entwicklung weitergeht.
Thema:
- News
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!