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Microsoft Edge: Der Chromium-Nachfolger zeigt sich erstmals

Microsoft Edge: Der Chromium-Nachfolger zeigt sich erstmals

Während bei den meisten Familien so langsam die Zeit vom großen Frühjahrsputz anbricht, probt man auch bei Microsoft in vielerlei Hinsicht den kommenden Kleiderwechsel. Die neue Version 1903 von Windows 10 befindet sich auf der Zielgeraden, Visual Studio 2019 wird am 2. April erscheinen und auch die neue Office Experience wird den Endnutzer in den kommenden Wochen nach und nach erreichen. Wer bisher in dieser Aufzählung fehlt, ist Microsoft Edge, der bekanntlich von EdgeHTML auf Chromium als neuer Basis wechselt.

Den Kollegen von Neowin gelang es kürzlich, an erste Screenshots der neuen Version zu kommen, nachdem sich bereits das Icon der Canary-Version und der neue Installer schon in Leaks gezeigt haben. So ist es uns nun auch möglich, einen ersten Blick darauf zu erhaschen, was uns dann in den nächsten Monaten bevorstehen dürfte.

Edge (Neowin)

Besonders spektakulär ist das neue Design natürlich nicht, es ist halt ein typischer Chromium-basierter Browser, der sich designtechnisch irgendwo zwischen Brave (die grundsätzliche Oberfläche) und Vivaldi (die Einstellungen) einordnen wird. Gleichzeitig wird Microsoft aber auch einige Features der bisherigen Version übernehmen, sodass zum Beispiel die NewTab-Seite deutlich besser angepasst werden kann und auch weiterhin Meldungen von Microsoft News einblenden wird, wenn man das will.

Die Einstellungen werden jetzt nicht mehr von der rechten Seite eingeblendet, sondern wandern wie bei den Artgenossen einfach in einen Tab. Interessant ist außerdem, dass Microsoft nicht an den Chrome Web Store andocken will, sondern weiterhin einen eigenen Store für die Erweiterungen betreiben wird. Dieser wird aber fortan komplett losgelöst vom Microsoft Store sein und kann nur über den Browser selber erreicht werden. Entsprechend wird der neue Edge auf Chromium-Basis auch nicht mehr an die bisherige UWP-Struktur andocken. Ob ein eigener Addon-Store allerdings erfolgreich wird, muss sich noch zeigen. Opera fährt ein ähnliches Modell und dort hinken die Erweiterungen, sofern sie denn noch aktualisiert werden, ihren Pendants im Chrome Web Store teilweise mehrere Versionen (was Monaten oder teilweise sogar Jahren entsprechen kann) hinterher.

Außerdem fällt auch auf, dass viele Funktionen des bisherigen Edge in der neuen Variante überhaupt nicht mehr präsent zu sein scheinen, darunter die Leseliste, der Session Manager für Tabs (Set Tabs Aside), Windows Ink oder die Grundfunktionen von Edge als PDF- und epub-Reader. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass Microsoft aus den Überresten des bisherigen Browsers zumindest letztere Funktionen herauslöst und daraus eine neue App für PDFs und eBooks entwickelt. Aber soweit sind wir noch nicht, bestimmte Komponenten wie die JavaScript-Engine Chakra werden ironischerweise ja sowieso vorerst weiterentwickelt.

Weitere Screenshots des neuen Browsers findet ihr bei den Kollegen von Neowin.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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