Microsoft fordert Trump zur Lockerung der Export-Beschränkungen für KI-Chips auf

Microsoft hat sich öffentlich an die Trump-Administration gewandt und eine Lockerung der Exportbeschränkungen für KI-Chips aus amerikanischer Produktion gefordert, die Amtsvorgänger Biden in den letzten Tagen seiner Amtszeit verfügt hatte.
Brad Smith schreibt in einem Artikel auf dem offiziellen Microsoft-Blog, es ginge darum, einen strategischen Fehler im globalen Rennen um die Vorherrschaft auf dem KI-Markt, insbesondere mit China, zu vermeiden. Die aktuelle Regelung sei geradezu ironisch: Während der neue US-Präsident andere Länder unter Druck setzt, mehr amerikanische Produkte zu kaufen, bremst der Biden-Erlass amerikanische Unternehmen beim Export von KI-Chips aus.
Biden hatte die Exportbegrenzung verfügt, um zu verhindern, dass „zwielichtige“ Staaten fortschrittliche KI-Technologie kaufen und diese anschließend gegen die USA einsetzen. Grundsätzlich unterstützt Microsoft diese Vorgehensweise im Interesse der nationalen Sicherheit, man ist allerdings der Meinung, dass die bestehende Regelung zu weit geht. Letztlich könnte China daraus einen Vorteil ziehen, indem es die entsprechende Nachfrage bedient. Am Ende drohe, so Brad Smith, eine chinesische Vorherrschaft wie einst beim Vormarsch der 5G-Technologie. Wenn die Regelung in ihrer aktuellen Form bestehen bleibt, sei sie geradezu ein Geschenk für China, so Smith weiter.
Microsoft setzt sich für eine Lockerung der Exportregeln ein. Das Handelsministerium verfügt nach Einschätzung der Redmonder über ausreichende Ressourcen, um die Lieferketten zu überwachen und sicherzustellen, dass die exportierten Chips nur in vertrauenswürdigen Rechenzentren landen und nicht unterwegs in „graue Kanäle“ abgezweigt werden.
Selbstredend stellt Microsoft diese Forderung aus ureigenen Interessen auf: Man möchte global investieren und seine Rechenzentren weltweit aufrüsten, um die KI-Technologie möglichst nahe zu den Kunden zu bringen. Die Trump-Regierung hingegen setzt darauf, dass amerikanische Technologie auf amerikanischem Boden bleibt. Der Artikel von Smith schließt mit einer mehr oder minder direkten Aufforderung an den US-Präsidenten: „Machen Sie es einfacher. Hören Sie auf, amerikanische Freunde und Verbündete zu Kunden zweiter Klasse zu machen, was deren Vertrauen in den kontinuierlichen Zugang zu amerikanischen Produkten untergräbt.“
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- Künstliche Intelligenz
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Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!