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Microsoft Teams ist die Zukunft, aber Skype soll vorerst weiterleben

Microsoft Teams ist die Zukunft, aber Skype soll vorerst weiterleben

Nicht erst seit Corona ist Teams der “Superstar” in Microsofts Produktivitäts-Ökosystem. So wie früher alle Produkte darauf ausgerichtet waren, Windows zu dienen, so muss sich heute alles Microsoft Teams unterordnen. Im geschäftlichen Umfeld hat Microsoft das Ende von Skype for Business bereits verkündet und Teams eindeutig und unmissverständlich als Nachfolger in Position gebracht.

Nicht wenige Beobachter – mich eingeschlossen – rechnen fest damit, dass die Consumer-Version von Skype den selben Weg gehen wird. Das hat Jeff Teper von Microsoft in einem Interview mit VentureBeat (via MSPU) nun gleichzeitig dementiert und bestätigt.

“Wir werden weiterhin in Skype investieren und neue Funktionen einbauen. Skype wächst in diesen Zeiten”. Zuvor hatte Microsoft kommuniziert, die Nutzung von Skype sei um 70 Prozent gestiegen und man zähle 40 Millionen täglich aktive Nutzer.

Gleichzeitig sagt Teper aber auch: “Teams und Skype werden zusammenarbeiten. Und wenn Teams bei den Consumern ankommt und neue Funktionen erhält, dann denke ich, werden sich die Nutzer für Teams entscheiden.”

Welches Produkt langfristig übrig bleiben wird, steht nach Microsofts Planungen also schon fest. Allerdings werde man die Nutzer nicht plump zum Umstieg zwingen: “Wir werden uns dabei nicht selbst überholen” verspricht er. Außerdem könne ein Unternehmen ja durchaus mehrere Messenger im Programm haben, die nebeneinander funktionieren, wie Facebook mit dem Messenger und WhatsApp beweist.

Die Erfahrung lehrt zwar, dass Microsoft genau das gerne tut, wenn sie ihren eigenen Enthusiasmus auf die Kunden übertragen wollen, aber man darf nicht ausschließen, dass sie lernfähig sind. In der Tat denke ich, dass man Skype nicht überstürzt killen wird. Obwohl der Dienst bei Weitem nicht mehr so populär ist wie in früheren Jahren, ist Skype immer noch eine Marke, die praktisch jeder kennt.

Mit Skype for Business kann man das nicht vergleichen, dieses Produkt gab es im Grunde nie. Es war Lync, dem Microsoft den populären Namen überstülpte, um mit dessen Popularität besser werben zu können. Das muss man einen Moment sacken lassen: Ein Business-Produkt soll von der Popularität bei Consumern profitieren, das klingt mit Blick auf das heutige Microsoft fast schon bizarr. Obwohl es nach wie vor die Normalität ist. Ein Produkt wird immer erst zu Hause populär und dann im Büro, das war nie umgekehrt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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