Microsoft zeigt seine Mikroarchitektur E2 erstmals öffentlich
Schon seit Jahren forscht Microsoft an einer selbst entwickelten Mikroarchitektur, die auf den Namen E2 hört und über ihren ureigenen Befehlssatz verfügt: Explicit Data Graph Execution, kurz EDGE. Hat weder etwas mit Browser noch mit Mobilfunk zu tun, und auch mit dem Begriff “Intelligent Edge“, den Microsoft in letzter Zeit so gerne verwendet, besteht kein direkter Zusammenhang. Gleichwohl könnte das Letztgenannte der Grund sein, warum Microsoft die bereits seit acht Jahren andauernden Arbeiten an E2 kürzlich intensiviert hat.
Auf dem Internationalen Mikroarchitektur-Symposium ISCA hat Microsoft E2 Anfang des Monats erstmals öffentlich gezeigt (glaube ich jedenfalls, mir ist nichts Gegenteiliges bekannt), das hat das Interesse der Öffentlichkeit geweckt. Neben hauseigenen Entwicklungs-Werkzeugen und Linux hat man nämlich unter anderem auch Windows 10 auf E2 zum Laufen gebracht, was auf der ISCA-Bühne dann auch demonstriert wurde.
Nach wie vor handelt es sich bei E2 um ein Forschungsprojekt. An der Tatsache, dass Qualcomm schon den einen oder anderen Prototypen mit der E2-Archtitektur gebaut hat, lässt sich aber ablesen, dass durchaus ernst gemeinte Absichten dahinter stehen. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Microsoft in Konkurrenz zu Intel und AMD treten und selbst im großen Stil CPUs bauen möchte, noch dazu mit einem konkurrierenden Befehlssatz. Durchaus denkbar ist allerdings, dass die Redmonder die Technologie in ihren eigenen Produkten einsetzen, das oben erwähnte Prinzip des Intelligent Edge wird ja eine Vielzahl von neuen Gerätetypen hervor bringen.
- Quelle: TheRegister
- Via: Winfuture
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!