Microsofts Activision-Übernahme: Neuer Partner, neuer Ärger mit der FTC

Microsoft hat eine weitere Cloudgaming Partnerschaft abgeschlossen, dieses Mal mit dem weithin unbekannten Anbieter Ubitus. Unterdessen äußert die FTC ihren Unmut und bemängelt mangelnde Kooperationsbereitschaft bei Microsoft.
Noch nie von Ubitus gehört? Ich auch nicht. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Taiwan und versteht sich als “Cloud Gaming Enabler”. Von der Infrastruktur über Entwicklertools bis hin zu Lösungen für den Endkunden hat man alles im Programm. Ubitus ist ein “White Label” Anbieter, tritt also selbst nicht gegenüber Endkunden in Erscheinung. Xbox-Chef Phil Spencer kündigte die neue Partnerschaft mit den “üblichen Bedingungen” via Twitter an: Zehn Jahre Laufzeit, Zugang zu Xbox Titeln und jenen von Activision, sobald der Deal über die Bühne geht.
Unterdessen gibt es in dem Verfahren mit der FTC neuen Ärger mit Microsoft. Die Untersuchungskommission hat von Microsoft und Activision diverse Dokumente angefordert, diese aber nicht oder nur teilweise erhalten. Die Kommissare haben nun das interne Schiedsgericht dazu aufgefordert, die Herausgabe dieser Informationen anzuordnen.
Aus den von der FTC veröffentlichten Dokumenten (via GameSpot/Neowin) geht hervor, dass die Untersuchungskommission insgesamt 32 Dokumentenanfragen an Microsoft und Activision gestellt hat. Nach Ablauf von fünf Wochen seien dieser aber nur selektiv und in vielen Fällen überhaupt nicht beantwortet worden, so die Kommissare. Microsoft und Activision hätten sich entweder geweigert oder angegeben, die Zeit hätte nicht ausgereicht, um die geforderten Informationen zu liefern. Die Kommissare halten dies für einen Vorwand.
Diese Anfragen beschäftigten sich durchaus mit interessanten Details. So würde die FTC gerne mehr Details über die geschlossenen Verträge mit Nintendo und Nvidia erfahren, um beurteilen zu können, ob diese auch wirklich “wasserdicht” sind (man sollte meinen, dass Nintendo und Nvidia diese nicht unterschrieben hätten, wenn dem nicht so wäre).
Außerdem soll Microsoft offenlegen, welche zukünftigen Exklusivtitel von ZeniMax geplant sind. Hier geht es darum, dass Starfield ein solcher Exklusivtitel wird, was von Kritikern als Beleg gewertet wird, dass man Microsofts Versprechungen nicht glauben kann.
Last but not least erwähnen die Dokumente auch noch ein “next Generation Gaming Ökosystem”, an dem Microsoft gerade arbeitet und über das die FTC gerne ebenfalls mehr wissen möchte.
Die FTC hat beim internen Gericht beantragt, Microsoft eine 21-Tage-Frist zur Herausgabe der angeforderten Informationen und Dokumente zu setzen.
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zuhause. Seit 15 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!