Microsofts Suchmaschine Bing mit Integration von ChatGPT legt einen kurzen Frühstart hin

• Martin Geuß
• 4. Februar 2023
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Noch immer ist es nur ein Gerücht, dass Microsoft in Kürze eine neue Version seiner Suchmaschine Bing veröffentlichen wird, die maßgeblich auf die Integration der künstlichen Intelligenz ChatGPT setzen wird. Das Fragezeichen dahinter kann man aber langsam streichen, denn wie es aussieht, hat die neue Version am Freitag einen Frühstart hingelegt.

Für kurze Zeit wurde das klassische Suchfeld von Bing für einige Nutzer zu einem Chatfenster. Schnell wurde die mutmaßlich unbeabsichtigte Liveschaltung wieder rückgängig gemacht, aber wie das im Internet immer so ist, war es schon zu spät.

Einige Nutzer veröffentlichten auf Twitter Screenshots der neuen Bing-Version, unter anderem Owen Ying, der außerdem auf Medium einen kurzen Erfahrungsbericht veröffentlichte. Selbstverständlich darf man nicht automatisch davon ausgehen, dass es sich hierbei um die finale Fassung handelt.

Die Startseite von Bing zeigte sich hier weitgehend unverändert, nur das aus der Websuche eben nun ein Chat geworden ist, der Eingaben in natürlicher Sprache erwartet. Maximal 1.000 Zeichen können hierfür verwendet werden.

Das neue Bing wird nicht die aktuelle Version von ChatGPT verwenden, sondern die neue Version 4, die wesentlich performanter ist und vor allen Dingen über aktuelle Daten verfügt, die derzeitige Version wurde ja nur mit Daten bis 2021 gefüttert.

Sobald man Bing eine Frage gestellt hat, durchforstet es mehrere Quellen auf der Suche nach der bestmöglichen Antwort und präsentiert am Ende sein Ergebnis. Dabei werden Zitate unter Angabe der entsprechenden Quelle hervorgehoben.

Ebenso soll Bing künftig in der Lage sein, komplexe Aufgaben zu bewältigen, die über eine simple Internetrecherche hinaus gehen. So könnte man zum Beispiel bei einer Suche Ernährungsvorlieben, Budgets, Lieblingsorte und andere persönliche Interessen angeben, die dann bei der Antwort entsprechend berücksichtigt werden. Darüber hinaus kann man Bing auch kreative Aufgaben stellen, wie beispielsweise das Verfassen eines Gedichts.

Wie es sich für einen Chatbot gehört, ist die Kommunikation aber nicht nur eindimensional. Als Owen beispielsweise nach populären Filmen aus dem Jahr 2022 suchte, fragte Bing nach seinen persönlichen Vorlieben, um eine möglichst passende Empfehlung geben zu können.

Die klassische Suche lebt allerdings weiter. Wer lieber die traditionellen Suchergebnisse sehen möchte, kann auf diese weiterhin zugreifen. Das ist vor allen Dingen deshalb wichtig, weil die neue Form der Suche vorhersehbar noch so manche Stilblüte zum Vorschein bringen wird und hin und wieder “Quatsch” erzählen wird.

Meine Meinung

Ich werde den neuen Ansatz auf jeden Fall ausprobieren, weil ich immer neugierig auf technische Entwicklungen bin. Diese Art der Suche ist ein Gewohnheitenbrecher und wird daher sicherlich auch auf viel Skepsis stoßen. Bei den Ergebnissen erwarte ich die volle Bandbreite, von verblüffender Nützlichkeit bis hin zu völligem Blödsinn, denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir es mit einer Technologie zu tun bekommen werden, die noch in den Kinderschuhen steckt.

Aus der Sicht eines Webseitenbetreiber habe ich noch einen ganz anderen Fokus: Wenn sich diese neue Art der Suche durchsetzt, kommt künftig niemand mehr über eine Suchmaschine auf meine Seite. Keine sehr schöne Vorstellung, auch finanziell gesehen. Ein positiver Aspekt könnte wiederum sein, dass eine intelligente Suchmaschine die wirklich nützlichen Seiten in den Vordergrund stellt und technische Tricks weniger Einfluss auf die Sichtbarkeit haben.

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Über den Autor

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!