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Mixed Reality ist tot: Microsoft räumt die Trümmer weg

Mixed Reality ist tot: Microsoft räumt die Trümmer weg

Mixed Reality sollte einst das nächste große Ding nicht nur für Microsoft werden. Inzwischen ist klar, dass die virtuelle Realität zwar immer eine interessante Technologie mit spannenden Anwendungsfällen bleiben wird, aber eben auch nicht mehr.

Der Rückbau von Mixed Reality ist bei Microsoft schon seit geraumer Zeit im Gange. Daher kommt es nicht allzu überraschend, dass die in Windows enthaltene Mixed Reality Plattform jetzt abgekündigt wird. Sie ist der neueste Eintrag auf der Liste der „veralteten Windows-Funktionen“, die in diesem Jahr ziemlich lang geworden ist (via Neowin).

Konkret heißt das: Die App „Mixed Reality Portal“ und die native Unterstützung von SteamVR werden nicht mehr weiterentwickelt. In einer zukünftigen, noch nicht festgelegten Windows-Version werden die entsprechenden Apps und Features nicht mehr enthalten sein.

Es ist wie bereits nur der nächste logische Schritt, nachdem es mit Mixed Reality nicht geklappt hat. Im Jahr 2017 hatte Microsoft gemeinsam mit Hardware-Partnern den Anlauf unternommen, VR massentauglich zu machen. Ein paar Jahre später versuchte die gesamte Industrie, um das Schlagwort „Metaverse“ einen Hype zu entfachen, die Fahnen wurden aber schnell wieder eingerollt.

Im Rahmen eines umfangreichen Stellenabbaus hatte Microsoft im Januar 2023 praktisch das gesamte Mixed Reality Team entlassen. Das Mixed Reality Toolkit wurde im August aufgegeben und auf GitHub seinem Schicksal überlassen. Die HoloLens hat Microsoft noch nicht offiziell begraben, man kann jedoch einigermaßen sicher sein, dass es sich bei dem noch laufenden Großauftrag des US-Militärs um das letzte Hardware-Projekt dieser Art für Microsoft handelt.

Man beschränkt sich in Redmond künftig darauf, diejenigen Unternehmen zu unterstützen, die ihr Glück weiterhin versuchen. Auf Metas Quest Plattform stellt man seine Spiele und sogar seine Office-Anwendungen bereit. Sollte wider Erwarten doch noch jemand die Massen erreichen, will man wenigstens als Mitspieler dabei sein.

Mit „Microsoft Mesh“ gibt es so etwas wie eine Nachfolgelösung. Hier sollen sich Avatare in virtuellen Welten treffen und so neue Formen der Zusammenarbeit erschließen. Ich wage die Prognose: Auch das wird sich mangels Interesse nicht lange halten.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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