Nach Beitritt zum OIN: FSF und SFC äußern Erwartungen an Microsoft
Nachdem gestern bei Beitritt von Microsoft zum Open Invention Network (OIN) bekannt wurde, schlug das erwartungsgemäß einige hohe Wellen in der OpenSource-Gemeinde. Zuvor waren die Redmonder auch schon dem LOT-Netzwerk beigetreten, was sich dem Schutz gegen Patenttrolle verschrieben hat. Während beide Nachrichten seitens Microsoft als sehr weitreichende Schritte gesehen werden können, fielen die Reaktionen der Anhänger freier Software erwartungsgemäß deutlich nüchterner aus.
John Sullivan, der Geschäftsführer der Free Software Foundation (FSF), lobte den Vorstoß von Microsoft zwar als wichtigen Schritt, kritisierte aber zugleich, dass dieser noch nicht weit genug geht. Vor allem einige schwammige Formulierungen veranlassen die FSF dazu, drei konkrete Forderungen an Microsoft zu stellen. So sollen die Redmonder klarstellen, dass alle Patentverletzungsansprüche gegenüber der Verwendung von Linux in Android fallen gelassen werden, und sich dafür einsetzen, dass per Definition alle Pakete, die ein GNU/Linux-System verwendet, in die Liste der geschützten Pakete des OIN aufgenommen werden. Drittens sollen alle bisher “erpressten” Gelder dazu verwendet werden, sich etwa beim US-Kongress für die effektive Abschaffung aller Patente, die Ideen in Software abdecken, einzusetzen.
Misstrauisch äußerte sich zudem Bradley M. Kuhn von der Software Freedom Concervancy (SFC). Er forderte Microsoft auf, als Zeichen des guten Willens den Code von exFAT unter die GPL-Lizenz zu stellen und in den Linux-Kernel einzubringen. Microsoft hatte in der Vergangenheit öfter exFAT-Patente gegen Linux geltend gemacht.
- Quelle: linuxnews.de
Über den Autor
Kevin Kozuszek
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