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Nach der JEDI-Posse: Pentagon-Großauftrag geht an Microsoft, Google, AWS und Oracle

Nach der JEDI-Posse: Pentagon-Großauftrag geht an Microsoft, Google, AWS und Oracle

Das Pentagon hat seinen Cloud-Großauftrag neu vergeben und gleich vier Anbieter ins Boot geholt. Es ist das Ende einer Posse, die nicht zuletzt auch politisch motiviert gewesen sein könnte.

Im Jahr 2019 hatte Microsoft die Ausschreibung um das Projekt JEDI (Joint Enterprise Defense Infrastructure) mit einem Volumen von etwa 10 Milliarden US-Dollar gewonnen und damit Amazon auf die Palme gebracht. Gemessen am Gesamtumsatz der beiden Unternehmen sind 10 Milliarden nicht wirklich viel, es ging aber natürlich ums Prestige, zumal Microsoft intensiv am Cloud-Thron von Amazon AWS sägt. Amazon witterte außerdem eine politische Einflussnahme, weil der damalige Präsident Donald Trump und Jeff Bezos, damals noch Chef von Amazon, nicht besonders gut miteinander können.

Amazon klagte und schaffte es tatsächlich, die endgültige Vergabe aufzuschieben, am Ende wurde es dem Pentagon zu bunt und im Juli 2021 wurde der JEDI-Auftrag schließlich storniert und neu ausgeschrieben.

Der Nachfolger heißt “Joint Warfighting Cloud Capability (JWCC)”, hat ein Gesamtvolumen von 9 Milliarden US Dollar und läuft bis zum Jahr 2028. Insgesamt vier Firmen teilen sich diesen Auftrag, und zwar Microsoft, Google, AWS und Oracle. Ob die Vergabe zu gleichen Teilen erfolgt, ist nicht bekannt – hoffentlich gibt es darüber dann keinen neuen Streit.

Microsoft wird es finanziell ganz sicher verkraften, außerdem muss die Frage gestellt werden, warum man den Auftrag zunächst an ein einzelnes Unternehmen vergeben hat, wenn doch eine Aufteilung ganz offensichtlich möglich ist. Es sollte doch eigentlich im Interesse einer Behörde liegen, nicht von einem Anbieter abhängig zu sein.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zuhause. Seit 15 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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