Nachgereicht: OneDrive for Business erlaubt jetzt Zeitreisen

• Martin Geuß
• 28. Januar 2018
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Wenn der Inhalt von OneDrive in größerem Umfang in Schieflage geraten ist, zum Beispiel durch einen Schadsoftware-Befall, kann man mit wenigen Klicks einen vorherigen Zustand wiederherstellen. Diese neue Funktion ist vorerst nur für Kunden von OneDrive for Business verfügbar, und auch hier wird es einige Wochen dauern, bis OneDrive File Restore – so der offizielle Name – in allen Accounts zur Verfügung steht.

Der Rollout hat in der vergangenen Woche begonnen, da wir aber hier in den letzten Tagen etwas unterbesetzt waren, ist die Meldung durch den Rost gefallen. In den Beschreibungen, die man vorab lesen konnte, klang das sehr spannend: Man drückt auf einen Knopf, und Alles ist wieder da. Grundsätzlich stimmt das auch, allerdings gibt es dann doch ein paar Fallstricke zu beachten.

OneDrive for Business verfügt ebenso wie die Consumer-Variante über einen Papierkorb und einen Versionsverlauf. Versehentliche Datei-Änderungen oder Löschungen können also einzelfallbasiert wieder rückgängig gemacht werden. File Restore ist also für Fälle gedacht, in denen sehr viele Dateien verändert oder gelöscht wurden. Die entsprechende Option ist in den Einstellungen zu finden, von dort aus kann die Wiederherstellung gestartet werden.

(zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags ist die Option in meinem OneDrive for Business noch nicht verfügbar, also keine Panik, falls das bei euch auch so ist – der Rollout findet wie gesagt gestaffelt statt und wird ein paar Wochen in Anspruch nehmen).

Sobald die Wiederherstellung in die Wege geleitet wurde, wählt man das Datum und die Uhrzeit, auf die man OneDrive zurücksetzen möchte – das funktioniert bis zu einem Zeitraum von maximal 30 Tagen. Anschließend werden alle Dateien aufgelistet, die von der Aktion betroffen sind, sobald man die Wiederherstellung startet. An dieser Stelle hat man die Möglichkeit, einzelne Dateien abzuwählen, die nicht angefasst werden sollen. Außerdem kann man festlegen, ob Dateien aus dem Papierkorb ein- oder ausgeschlossen werden.

Falls es bei der Wiederherstellung zu Problemen kommt, findet man im Wurzelverzeichnis seines OneDrive eine Log-Datei, in der aufgetretene Fehler aufgelistet werden.

Limitierungen

Es gibt ein paar Dinge, die man über File Restore wissen muss. Die Funktion setzt auf dem Versionsverlauf von OneDrive auf. Sofern man diesen deaktiviert hat, hilft auch File Restore nicht mehr weiter. Das Gleiche gilt für den Papierkorb: Wurde dieser vorsätzlich oder versehentlich geleert, kann File Restore die Dateien ebenfalls nicht mehr retten. Dateien, die erst gelöscht und dann neu hochgeladen wurden, werden von File Restore übersprungen.

File Restore ist demnach eine komfortable Massen-Wiederherstellung für Dateien, aber kein Szenario für ein Desaster Recovery. Wenn jemand beispielsweise in bösartiger Absicht den Inhalt von OneDrive ganz oder teilweise in den Papierkorb verschoben und diesen anschließend geleert hat, kann File Restore nicht mehr helfen.

Ich kann an dieser Stelle nur meinen alten Grundsatz zum Thema Cloud-Speicher wiederholen: Egal, wem ihr eure Dateien anvertraut – es bleiben eure Dateien und damit seid ihr auch ganz allein für deren Sicherung verantwortlich. Verliert ein Anbieter durch eine Panne eure Daten, dann ist es dessen Schuld. Wenn ihr kein Backup davon habt, dann ist es euer Versagen. Mit physischen Festplatten ist es im Grunde auch nicht anders. Der Hersteller kann maximal für einen technischen Defekt verantwortlich sein, niemals aber für Datenverlust.

Mehr zu OneDrive File Restore könnt ihr in der offiziellen Dokumentation bei Microsoft nachlesen.

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Über den Autor

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!