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OneDrive: Eingebundene Ordner-Freigaben funktionieren nicht mehr – Fehler oder Absicht?

OneDrive: Eingebundene Ordner-Freigaben funktionieren nicht mehr - Fehler oder Absicht?

Viele Nutzer von Microsofts Cloudspeicherdienst OneDrive berichten von einem Problem bei der Einbindung von freigegebenen Ordnern. Noch ist unklar, ob es sich dabei um einen Fehler handelt, oder ob diese Funktion vielleicht sogar bewusst deaktiviert wird.

In der Privatkunden-Version von OneDrive gibt es die Möglichkeit, einen Ordner, der von einem anderen OneDrive-Konto aus freigegeben wurde, mit dem eigenen OneDrive zu verknüpfen. Dieser Ordner funktioniert dann beinahe wie alle anderen OneDrive-Ordner auch und kann lokal auf den PC synchronisiert werden.

Seit Anfang Juni melden inzwischen hunderte Nutzer, dass die Einbindung der freigegebenen Ordner nicht mehr funktioniert (via Neowin). Stattdessen werden diese Freigaben nur noch als Internetverknüpfung angezeigt.

Eine Meldung im Microsoft Answers Forum haben inzwischen fast 400 Nutzer mit „ich habe das selbe Problem“ bestätigt, es gibt noch weitere Meldungen in anderen Foren-Threads sowie im Windows Feedback Hub. Für gewöhnlich ist die Dunkelziffer bei derartigen Problemen deutlich höher, weil sich meist nur ein Teil der Betroffenen überhaupt zu Wort meldet.

Im oben verlinkten Forenbeitrag hat ein Moderator geantwortet, dass man derzeit in der Tat an einem Problem arbeite, welches die Ordnerfreigaben betrifft. Eine konkrete Lösung wurde allerdings nicht in Aussicht gestellt. Im Feedback Hub berichtet dagegen ein Nutzer, er habe vom Microsoft Support die Mitteilung erhalten, dies sei so gewollt, die Funktion würde entfernt:

„Ich wurde vom Kundensupport darüber informiert, dass das Hinzufügen einer Verknüpfung für freigegebene Ordner zum Abschnitt „Meine Dateien“ aus persönlichen OneDrive-Konten entfernt wird. Das ist ein großer Mist.“

In der offiziellen Dokumentation dieser Funktion ist weder ein bekanntes Problem noch eine Abkündigung vermerkt, im Moment können Betroffene also nichts weiter tun, als abzuwarten.

Ich habe in meinem persönlichen OneDrive ebenfalls einen geteilten Ordner eingebunden, hier funktioniert noch alles so, wie es soll. Die Tatsache, dass sich das Problem seit Anfang Juni langsam auszubreiten scheint, spricht allerdings eher für einen geplanten Rollout.

Es ist an dieser Stelle pure Spekulation, aber diese Funktion wird von Nutzern gerne „missbraucht“, um mehrere OneDrive-Konten anzulegen und sich durch verknüpfte Ordnerfreigaben ein größeres OneDrive zu bauen. Das könnte für Microsoft eine Motivation sein, hier einen Riegel vorzuschieben. Vielleicht ist es am Ende aber wirklich nur ein Bug.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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