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PC-Absätze im freien Fall, Apple trifft es besonders hart

PC-Absätze im freien Fall, Apple trifft es besonders hart

Die Marktforscher von IDC und Canalys haben ihre Schätzungen hinsichtlich der PC-Verkäufe im ersten Quartal des Jahres 2023 vorgelegt. Die Werte unterscheiden sich geringfügig, der Tenor ist aber identisch: Im Vergleich zum Vorjahr brechen die Absätze signifikant ein. Dabei trifft es Apple am härtesten, aber auch Lenovo, Dell und alle anderen Windows-OEMS müssen kräftig Federn lassen.

Laut Canalys wurden im ersten Quartal weltweit 53,9 Millionen PCs verkauft und damit rund ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum.

Apple soll demnach einen Einbruch um 45,5 Prozent erlebt haben, bei den Windows-OEMs hat es Dell mit einem Minus von 31 Prozent am stärksten getroffen.

Die Rangfolge bleibt indes unverändert. Lenovo vor HP und Dell, dahinter Apple und Asus.

Worldwide desktop and notebook shipments
Canalys PC Market Pulse: Q1 2023
Vendor
(company)
Q1 2023
shipments
Q1 2023
market share
Q1 2022
shipments
Q1 2022
market share
Annual
growth
Lenovo 12,729 23.6% 18,258 22.8% -30.3%
HP 11,998 22.2% 15,816 19.7% -24.1%
Dell 9,481 17.6% 13,744 17.2% -31.0%
Apple 4,048 7.5% 7,422 9.3% -45.5%
Asus 3,918 7.3% 5,544 6.9% -29.3%
Others 11,804 21.9% 19,279 24.1% -38.8%
Total 53,978 100.0% 80,064 100.0% -32.6%

Bei IDC sieht es vergleichbar aus. Mit 56,9 Millionen Geräten liegt die Schätzung des Gesamtabsatzes ein wenig höher, aber auch hier hat Apple mit 40,5 Prozent den größten Aderlass hinnehmen müssen.

Top 5 Traditional PC Companies, Worldwide Shipments, Market Share, and Year-Over-Year Growth, Q1 2023
Company 1Q23 Shipments 1Q23 Market Share 1Q22 Shipments 1Q22 Market Share 1Q23/1Q22 Growth
1. Lenovo 12.7 22.4% 18.3 22.8% -30.3%
2. HP Inc. 12.0 21.1% 15.8 19.7% -24.2%
3. Dell Technologies 9.5 16.7% 13.7 17.1% -31.0%
4. Apple 4.1 7.2% 6.9 8.6% -40.5%
5. ASUS 3.9 6.8% 5.6 6.9% -30.3%
Others 14.7 25.9% 19.9 24.8% -26.0%
Total 56.9 100.0% 80.2 100.0% -29.0%
Source: IDC Quarterly Personal Computing Device Tracker, April 9, 2023

Für die Hersteller sind das selbstverständlich alles andere als erfreuliche Zahlen, wie so oft gibt es aber auch eine Wahrheit hinter der Wahrheit. Eine davon ist beispielsweise, dass diese Werte nun weitgehend dem Niveau entsprechen, welches vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019 “normal” war. Ohne Pandemie, Krieg und Inflation wäre der Markt also einfach so und ganz unspektakulär vor sich in getröpfelt. Der Absturz wurde letztlich nur durch den zwischenzeitlichen Boom möglich, der den Herstellern einen Geldsegen beschert hat, den sie zuvor nicht mehr für möglich gehalten hatten.

Sowohl IDC als auch Canalys rechnen damit, dass sich der Markt im Herbst langsam erholen und im Jahr 2024 wieder an Fahrt aufnehmen wird.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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