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Software aus dem Microsoft Store: Was, wenn der Anbieter die Pflege einstellt?

Software aus dem Microsoft Store: Was, wenn der Anbieter die Pflege einstellt?

Seit es den Microsoft Store gibt und Microsoft versucht hat, ihn als primäre Quelle für Software-Downloads und -Käufe zu etablieren, wurde das Für und Wider diskutiert. Die Kritiker stellten vor allen Dingen bei portierter Desktop-Software gerne eine Frage: Was ist, wenn der Anbieter die Lust verliert und das Programm nicht mehr aktualisiert?

Dieses Problem ist nicht neu, und es hat nicht einmal etwas mit App Stores zu tun. Wenn ich Software kaufe, dann besteht immer das grundsätzliche Risiko, dass sich der Entwickler irgendwann nicht mehr kümmert und ich auf Fehlern oder Sicherheitslücken sitzen bleibe. Programme, die über die Desktop Bridge in den Microsoft Store kamen, gibt es aber meistens zwei Mal – als klassische Installation oder eben als Store-Paket. Ein Wechsel von der einen auf die andere Version durch den Käufer ist nachträglich nicht möglich, man ist also darauf angewiesen, dass der Anbieter beide Versionen mit Updates versorgt.

Warum erzähle ich das? Weil es einen aktuellen Fall gibt, der uns dieses Problem vor Augen führt. Unser Leser David hat sich den “Magix Music Maker Plus” im Microsoft Store für 59,99 Euro gekauft, das Programm wird auch nach wie vor von Magix zum Kauf angeboten. Es fiel ihm allerdings irgendwann auf, dass offenbar keine Pflege mehr stattfindet. Auf Nachfrage bestätigte Magix ihm, dass für die Store-Version “derzeit keine Updates geplant sind”. Man bot ihm stattdessen eine Lizenz für die “normale Version” des Music Maker Premium an.

Einerseits ist das Vorgehen von Magix nicht unbedingt vorbildlich, man sollte dann zumindest den Verkauf über den Store einstellen. Andererseits wird uns hier vor Augen geführt, dass diese Doppel-Paketierung keine dauerhaft gute Lösung sein kann. Im Grunde gibt es dafür auch schon eine Lösung, sie lautet MSIX. Dieses universelle Installationspaket kann für den Store und auch für manuelle Installationen genutzt werden, somit gibt es für Entwickler keinen doppelten Aufwand mehr. Ob MSIX dann auch eine universelle Lizenzierung erlaubt, die nicht an die Download-Quelle gebunden ist, weiß ich leider nicht, damit wäre das Problem dann endgültig vom Tisch.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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