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Start-Up zeigt Display in TV-Größe im E-Auto – Update

Start-Up zeigt Display in TV-Größe im E-Auto - Update

Es gibt zwar schon große Displays in aktuellen Autos, wie beispielsweise das Widescreen-Cockpit bei Mercedes, das ja zwei 12,3-Zoll-Bildschirme beherbergt, aber da geht noch mehr. Es handelt sich bei dem hier vorgestellten Fahrzeug um ein neues Elektro-SUV vom chinesischen Start-Up Byton. Wer die Marke noch nie gehört hat, ist nicht allein. Erst im vergangenen Jahr wurde diese erstmals publik gemacht. Als Investoren stehen große Konzerne, wie Foxconn und der Internetkonzern Tencent, hinter der Marke. Byton steht für „Bytes on wheels“ und gehört zur Future Mobility Company, die erst 2016 gegründet wurde. Der CEO Dr. Carsten Breitfeld war 20 Jahre lang bei BMW tätig und zeichnet für den Hybrid-Sportwagen BMW i8 verantwortlich.

Besonderes Augenmerk wird auf den Panoramascreen gelegt. Der Bildschirm misst 49-Zoll und erstreckt sich fast über das gesamte Armaturenbrett. Es können mehrere Apps gleichzeitig dargestellt werden. Die Bedienung erfolgt entweder via Gestensteuerung oder via Touchscreen im Lenkrad. Die Gesten werden dabei in Höhe der Mittelarmlehne erkannt und vom System mit einer optischen Anzeige auf dem großen Bildschirm dargestellt. Als Herzstück soll es eine mobile Byton-App geben, über die man mit dem Fahrzeug vernetzt ist. So erfährt man die aktuelle Reichweite, kann Navigationsziele festlegen und mit anderen Nutzern in Kontakt treten, denn Tencent gehört mit WeChat der meistgenutzte Chat-Service in China. Insofern legt Byton Wert auf die Vernetzung mittels sozialen Netzwerken.

Byton-Innenraum

Keyless Go neu interpretiert

Erstmals in einem Automobil soll es eine Gesichtserkennung geben, um das vierrädrige Gefährt zu entriegeln. Hierzu sind Kameras in der B-Säule verbaut. Außerdem prüft der Byton, wer gerade eingestiegen ist. Befindet sich nicht der im System hinterlegte Fahrer auf dem Sitz links vorne, dann kommt eine akustische und optische Warnmeldung und das Auto startet nicht. Hat der gespeicherte Fahrer Platz genommen, wird automatische der Sitz in Position gebracht, die favorisierte Musik abgespielt und die letzten Aktivitäten der Byton-App auf das Driver Tablet im Lenkrad übertragen.

Kein Beschleunigungskönig

Bei Byton hält man sich noch mit konkreten Leistungsdaten zurück. Festgelegt hat man aber schon mal, dass es der Marke nicht um neue Beschleunigungsrekorde und hohe PS-Zahlen geht. Die Einstiegsversion leistet 220 kW, was knapp 300 PS entspricht. Für ein 2,1 Tonnen Gefährt, ist das nicht übermäßig viel. Es steht die Bedienung im Vordergrund. Diese soll anders sein als bei traditionellen Autoherstellern, gleichwohl peilt man eine Reichweite von 400 Kilometern im Basismodell an. Die Performance-Version kommt auf 350 kW Leistung und soll 520 Kilometer weit fahren können. Dabei bietet der rein elektrisch angetriebene SUV für vier bis fünf Personen ausreichend Platz. Er ist 4,85 Metern lang, also in einer Liga mit VW Tiguan, BMW X5 und Co. und misst 1,60 Meter in der Höhe. Der Preis beträgt zirka 45.000 US-Dollar. Marktstart ist im nächsten Jahr in China. Nach Europa und in die USA soll er 2020 kommen, wenn eine Nachfrage besteht.

Am 7. Januar wurde das Fahrzeug erstmals auf der CES in Las Vegas vorgestellt. Ich bin gespannt darauf, ob der Byton auch nach Europa kommt.

Meine Meinung dazu: Byton skizziert einmal mehr, dass Autohersteller eine eigene Plattform für vernetzte Autos aufbauen. Wie offen – beispielsweise für Drittanbieter – diese ist, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall zeigt man, dass neue Eingabemöglichkeiten eröffnet werden. Der Wettstreit um das rollende Smartphone beginnt.

Update:

Ich habe den Artikel um die präzisierten Aussagen von der Pressevorstellung in Sachen Markstart und der Reichweite ergänzt.

Quellen:

Lang, Patrick: Future Mobility Corporation stellt neue Marke vor.

Pluta, Werner: Elektromobilität. Byton stellt Elektroauto mit Riesendisplay vor.

Über den Autor

Claus Ludewig

Claus Ludewig

Ich bin mit Windows 98 aufgewachsen und habe seitdem jede Windows- und Office-Version genutzt. Zum Entspannen dient die Xbox. Neben der engen Verbundenheit zu Microsoft-Produkten, schaue ich auch gerne mal über den Tellerrand hinaus in die weite Welt. Ich interessiere mich für alles, was vier Räder hat. In diesem Sinne nehme ich Euch gerne zu einer Spritztour mit.

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