Surface Laptop Go 3 im Test: Nur ein paar LEDs von der Perfektion entfernt

Das Surface Laptop Go geht in die dritte Generation. Der Fortschritt hält sich bei der neuen Version in Grenzen, was einerseits ein wenig enttäuschend, andererseits aber gar nicht schlimm ist, weil mich der Vorgänger bereits begeisterte. Wenn Microsoft in einem entscheidenden Punkt nachgebessert hätte, wäre das Surface Laptop Go 3 für mich nahezu perfekt.
Aber immer schön der Reihe nach, wir starten wie üblich mit dem Steckbrief des Testgeräts.
Technische Daten des Surface Laptop Go 3 Testgeräts
Display | 12,4 Zoll PixelSense Display 1.536 x 1.024 Pixel Seitenverhältnis 3:2 10-Punkt-Multitouch maximale Helligkeit 320 Nits |
CPU | Intel Core i5-1235U |
Grafik | Intel Iris Xe Grafik |
RAM | 16 GB DDR5 |
Speicher | 256 GB SSD – austauschbar |
Anschlüsse | 1xUSB-A 3.1 1xUSB-C 3.2 Surface Connect 3,5mm Klinke |
Audio | 360-Grad-Lautsprecher mit Dolby Audio Premium 2 Fernfeld-Studiomikrofone mit Voice Clarity |
Drahtlos | Wi-Fi 6 Bluetooth 5.1 |
Webcam | 720p Frontkamera |
Sicherheit | TPM 2.0 Windows Hello per Fingerabdruck |
Akku | 41 Wh, bis zu 15 Stunden Laufzeit (Herstellerangabe) |
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Maße | 278x206x 15,7mm |
Gewicht | 1,13 kg |
Preis (UVP) | 1.149 Euro |
Was unterscheidet das Surface Laptop Go 3 vom Vorgänger?
Bei der CPU ist Microsoft auf die 12. Generation von Intel gewechselt, einzige Option ist jetzt ein Intel Core i5-1235U. Warum es nicht für die 13. Generation gereicht hat, bleibt unverständlich und wird dem ambitionierten Preis nicht gerecht.
Das vorherige Topmodell ist jetzt der Einstieg: Mindestens 8 GB RAM und 256 GB SSD-Speicher gibt es jetzt zur UVP von 899 Euro, das sind 30 Euro mehr als beim gleich ausgestatteten Vorgängermodell. Mein Testgerät hatte 16 GB RAM bei ansonsten gleicher Ausstattung und kostet 1.149, das macht freche 250 Euro Aufpreis für 8 GB mehr RAM.
Eine weitere Neuerung: Die Mikrofone im Surface Laptop Go 3 unterstützen jetzt Voice Clarity, das sorgt für einen natürlicheren Klang der eigenen Stimme in Konferenzen, außerdem werden Störgeräusche besser ausgefiltert.
Design und Verarbeitung
Es ist ein valider Kritikpunkt, dass Microsoft an der äußeren Form seiner Surface-Geräte seit Jahren nichts verändert hat. Das hat allerdings auch Vorteile, denn ein Surface wäre auch ohne das typische Logo auf den ersten Blick als ein solches zu erkennen.
Das Surface Laptop Go finde ich bereits seit seiner ersten Version „sexy“, die Größe von 12,4 Zoll (ca. 31 cm) ist für meinen Geschmack der ziemlich perfekte Kompromiss zwischen Kompaktheit und praktischem Nutzen. Wer unterwegs viel zu erledigen hat und kein großes und schweres Laptop mit sich herumschleppen möchte, ist mit diesem Gerät bestens bedient.
Die Verarbeitung ist gewohnt erstklassig, wie beim Vorgänger setzt Microsoft auf eloxiertes Aluminium für den Deckel sowie eine Kombination aus Aluminium und Polycarbonatharz mit Glasfaseranteilen für das Unterteil.
Bei den Farben hat man die Wahl zwischen dem klassischen Platin sowie Salbei, Eisblau und Sandstein. Mein Testgerät hatte die Farbe „Salbei“, ein dezentes und edel wirkendes Graugrün.
Display
Das Display im Surface Laptop Go 3 wurde mutmaßlich unverändert vom Vorgänger übernommen, die identischen technischen Daten lassen darauf schließen. Die Auflösung ist demnach mit 1.536 mal 1.024 Pixel zumindest auf dem Papier grenzwertig niedrig.
Betrachtet man es rein praktisch und weniger technisch, dann habe ich wie im Vorjahr nicht viel am Display auszusetzen. Die Lesbarkeit von Dokumenten und Webseiten ist einwandfrei, leichte Schwächen leistet sich das Display lediglich bei der Farbtreue von Bildern und Videos, was allerdings nur dann wirklich ins Auge sticht, wenn man ein besseres Gerät zum direkten Vergleich heranzieht.
Über das Surface Dock kann das Laptop Go 3 mit einem externen Monitor gekoppelt werden, die Ausgabe erfolgt dann mit maximal 5.120 x 4.096 Pixel bei 30hz oder 5.120 x 3.200 Pixel bei 60hz. Wenn zwei externe Bildschirme angeschlossen werden, beträgt die maximale Auflösung 3.840 x 2.160 Pixel (4K UHD) bei 30hz. Über den USB-C Anschluss ist ebenfalls eine Bildausgabe möglich, hier fehlen mir leider die entsprechenden Daten.
Der Surface Pen lässt sich am Surface Laptop Go 3 weiterhin nicht nutzen, an ein Arbeiten im Freien ist wegen des Hochglanz-Bildschirms und der geringen maximalen Helligkeit nicht zu denken. In diesen Punkten macht das „Go“, welches bei den Surface-Geräten für die Light-Versionen steht, seinem Namen alle Ehre.
Tastatur und Touchpad
Ganz und gar nicht „Light“ ist die Tastatur des Surface Laptop Go 3. Ich hatte sie beim Vorgänger als das Filetstück des Geräts bezeichnet, und das gilt nach wie vor. Wen wundert’s, denn auch hieran wurde nichts verändert.
Die Tasten sind sehr griffig und haben einen für mich perfekten Hub und Druckpunkt. Durch das Seitenverhältnis von 3:2 müssen trotz der kompakten Abmessungen keine Kompromisse bei der Tastengröße gemacht werden, was bei kleineren Notebooks oft ein schmerzhafter Einschnitt ist.
Extrem ärgerlich ist, dass sich Microsoft auch bei der dritten Generation des Surface Laptop Go nicht dazu überwinden konnte, eine Tastenbeleuchtung zu integrieren. Das ist einfach nur unverständlich.
Das Touchpad reizt mit 10×6,5cm den Rahmen des technisch Umsetzbaren aus. Es klickt beinahe unhörbar, folgt dem Finger präzise und unterstützt Wischgesten wie Zoom oder Vor- und Zurückblättern mit zwei Fingern.
Akkulaufzeit
Aller guten Dinge sind drei! Die erste Generation des Surface Laptop Go kam bei mir auf eine Laufzeit von gerade einmal fünfeinhalb Stunden, das Surface Laptop Go 2 hielt bereits eine gute Stunde länger durch. Beim Surface Go 3 wurde noch einmal nachgelegt, je nach eingestellter Helligkeit sind siebeneinhalb bis acht Stunden machbar.
Vielleicht – aber das ist pure Spekulation – hat Microsoft eine CPU der 12. und nicht der 13. Generation für das Surface Laptop Go 3 ausgewählt, weil diese eine längere Laufzeit ermöglicht? Sollte das der Grund gewesen sein, dann wäre es in der Tat eine weise Entscheidung gewesen.
Ich halte die Laufzeit bei einem Gerät dieser Größe für vollkommen in Ordnung, kritisieren muss man Microsoft dennoch für die Marketing-Angabe von „bis zu 15 Stunden“, die völlig praxisfern ist.
Geladen wird der 41 Wh große Akku entweder über das mitgelieferte Netzteil (39 W) oder via USB-C.
Performance
Wie bereits erwähnt, kommt im Surface Laptop Go 3 ein Intel Core i5-1235U zum Einsatz, also eine CPU der letzten und schon bald vorletzten Generation. Diese Entscheidung wäre eventuell besser zu verstehen, wenn man die Gründe dafür kennen würde.
Der „veraltete“ Prozessor ändert allerdings nichts an dem Umstand, dass die Leistung des Geräts absolut alltagstauglich ist und für alle Dinge ausreicht, für die ein kompaktes Laptop vorgesehen ist. Langsam fühlt sich das Surface Laptop Go 3 niemals an, weder beim Kaltstart, dem Starten von Programmen noch beim Aufwachen aus dem Energiesparmodus.
Es gibt nach wie vor einen aktiven Lüfter und nach wie vor muss man das ausdrücklich erwähnen, denn im täglichen Betrieb ist er nicht zu hören. Wie beim Vorgänger habe ich ihn nur wahrgenommen, wenn das Gerät geladen und gleichzeitig ein wenig gefordert wurde, aber auch dann störte das Lüftergeräusch nicht weiter.
Fazit
„Mehr Laptop brauche ich nicht“ lautete mein Fazit zum Surface Laptop Go 2, das kann ich 1:1 auf den Nachfolger übertragen. Hätte das Gerät eine Tastenbeleuchtung und vielleicht noch eine Gesichtserkennung wie alle anderen Surface-Modelle, dann wäre es für mich praktisch perfekt.
Dass man für die 1.179 Euro, die mein Testgerät kostet, größere und besser ausgestattete Laptops bekommt, muss man sicherlich erwähnen, aber es ist halt ein Surface zum Surface-Preis. Wer ein kompaktes und leichtes Laptop sucht und auf Premium-Feeling nicht verzichten will, hat allerdings nicht viele Alternativen zur Auswahl.
Aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten lohnt es sich für Interessenten, nach Ausverkaufs-Angeboten für das Surface Laptop Go 2 Ausschau zu halten, etwa im Microsoft-Store.
Disclaimer: Das hier besprochene Gerät wurde von Microsoft leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
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Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!