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Surface Laptop: Liebe auf den zweiten Blick

Surface Laptop: Liebe auf den zweiten Blick

Bevor das Surface Book 2 die Bühne betritt und auch bei mir zumindest vorübergehend zu Testzwecken wieder die erste Geige spielt, wird es höchste Zeit, noch einmal ein paar Worte über das Surface Laptop zu verlieren.

Ihr erinnert euch vielleicht: Im Juni gehörte ich zu den allerersten Käufern des Surface Laptop, und meine ersten Eindrücke waren fantastisch. Nach einer Woche waren die Eindrücke immer noch gut, aber schon ein wenig getrübt. Es endete damit, dass ich das Gerät nach nicht ganz drei Wochen wieder zurück gab.

Ich hatte es in dem einen oder anderen Artikel schon angedeutet: Es blieb nicht dabei. Ich wurde wieder schwach, als die farbigen Modelle des Surface Laptop auf den Markt kamen. Nachdem ich dieses wunderbare Kobalt Blau gesehen hatte, war es um mich geschehen. Ich musste es haben, und ich musste über einen längeren Zeitraum überprüfen, ob meine Bedenken auf Dauer Bestand haben werden. Um es vorweg zu nehmen: Bei zwei entscheidenden Kriterien hatten sie das nicht.

Surface Laptop

In einer Sache muss ich allerdings ein Geständnis ablegen: Ich bin nicht bei Windows 10 S geblieben, sondern habe den Wechsel auf Pro vollzogen. Im Nachhinein muss ich vielleicht einsehen, dass ich mir beim ersten Kontakt mit dem Surface Laptop durch den selbst auferlegten “Zwang”, Windows 10 S zu nutzen, selbst ein Bein gestellt habe. Es konnte sich einfach nicht das perfekte Arbeitsgefühl einstellen, denn die Limitierungen sind für mein persönliches Nutzungs-Szenario halt einfach zu groß.

Das ändert jedoch nichts daran, dass ich ein glühender Fan von Windows 10 S bleibe und nach wie vor große Hoffnungen darauf setze, aber es ist halt einfach (noch) nichts für mich und für dieses Gerät. Letzteres hatte ich allerdings schon vorher festgestellt und es als den hippen Gast auf der falschen Party bezeichnet.

Der wichtigste Grund für die erneute Anschaffung eines Surface Laptop: Es ist blau. Es ist so wunderschön blau. Die Fotos können das leider nicht annähernd gut wiedergeben. Wer mir jetzt mit der rationalen Begründung kommt, dass die Farbe doch kein Kaufgrund sein kann, der soll mir bitte schriftlich geben, dass er sein aktuelles Auto auch dann gekauft hätte, wenn “Pink mit grünen Sternen” die einzig verfügbare Farbe gewesen wäre. Gut, dann hätten wir das ja auch geklärt.

Surface Laptop

Aber kommen wir zu einem der Punkte, mit dem ich zuerst unzufrieden war und es jetzt nicht mehr bin: Die Akkulaufzeit des Surface Laptop hatte mich zunächst sehr enttäuscht, über 7-8 Stunden kam ich nicht hinaus. Ob es an Windows 10, einem Firmware-Update oder an anderen Optimierungen liegt – ich weiß es nicht. Jedenfalls kann ich mit meinem Surface Laptop jetzt locker zehn Stunden durcharbeiten, ehe ihm die Puste ausgeht. (Das Grundmodell ist das selbe wie beim ersten Mal: Intel i5 CPU, 8 GB RAM, 256 GB SSD. Den Lüfter habe ich schon seit Wochen nicht mehr gehört, das sei nebenbei auch bemerkt).

Zweiter Punkt, der entscheidend zu meinem Sinneswandel beigetragen hat: Die Tastatur. Ich hatte sie als sehr gut, aber dem Surface Book nicht ebenbürtig bezeichnet. Das stimmt nach wie vor, bei längerer Nutzung werden die gefühlten Unterschiede allerdings immer kleiner, und am Ende erwischte ich mich sogar, dass ich hin und wieder sogar lieber zum Laptop als zum Book griff – was dazu führte, dass ich mein über alles geliebtes Surface Book nach einem Garantie-Umtausch tatsächlich verkaufte.

Surface Laptop

Dass ich auf dem Surface Laptop jetzt so gerne schreibe, hat nicht nur mit den Tasten zu tun, sondern auch mit dem Alcantara-Bezug. Ich hatte diesen zunächst als Marketing-Gag bezeichnet, dem keine weitere Bedeutung zukommt. Ich habe mich getäuscht. Hat man sich erst einmal an diese weiche, handschmeichelnde Oberfläche gewöhnt, dann kann man das wirklich sehr genießen. Wenn man so über Stoff streicht, dann weiß man, wofür der Begriff “Hardware-Porn” erfunden wurde.

Nach wie vor offen bleibt die Frage, ob das nach einem Jahr immer noch so sexy aussieht. Die Angst, dem könne nicht so sein, war einer der Gründe, warum ich das Surface Laptop zunächst zurück gegeben habe. Die Bedenken sind nach wie vor da, aber ausgeblendet. Gleichwohl kann ich sagen, dass nach rund zwei Monaten, in denen das Gerät nahezu täglich für durchschnittlich zwei Stunden benutzt wurde, keinerlei Verschleiß oder Verschmutzung zu erkennen sind.

Surface Laptop

Es ist nicht entscheidend, aber trägt entschieden zu meiner jetzigen Zufriedenheit bei, dass das Surface Laptop das erste Surface ist, welches wirklich zuverlässig aus dem Standby aufwacht. In Verbindung mit dem deutlich verbesserten Windows Hello vergehen von Aufklappen bis Arbeitsbeginn nur wenige Sekunden. Das macht einfach Spaß – auch wenn wir natürlich nicht darüber diskutieren müssen, dass das einfach nur selbstverständlich ist.

Fazit: Wenn jemand darüber nachdenkt, das Surface Laptop zu kaufen, dann werde ich dazu eher ermuntern als davon abraten. Wie bei allen Surface-Geräten lautet auch hier die wichtigste Motivation zum Kauf “muss man wollen”. Beim Laptop gilt das vielleicht sogar noch mehr als bei den anderen Surface-Modellen, denn es ist halt tatsächlich nur ein Laptop –  für meinen Geschmack allerdings das schönste, was man derzeit für Geld kaufen kann.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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