The Insight Project: Game Studio Ninja Theory untersucht Einfluss von Gaming auf Mentale Gesundheit

Heute gab es in den sozialen Medien einen Aha-Moment, als Ninja Theory, kürzlich von Xbox übernommenes Gaming Studio, bekannt gab, woran sie zur Zeit arbeiten.
Die Spieleschmiede Ninja Theory kündigt ihr neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt “The Insight Project” an. Das Projekt vereint Technologie und Spieldesign mit klinischer Neurowissenschaft und widmet sich Strategien zur Linderung psychischer Erkrankungen.
Ein Teaser Video gibt es hier:
Bei dem Projekt arbeitet die Spieleschmiede mit Professoren für Neurowissenschaften der Universität Cambridge zusammen.
Ninja Theory plant die Entwicklung eines Programms, durch das Spieler individuelle Gaming-Erfahrungen erleben. Diese Erfahrungen sollen Nutzern helfen, sich mit ihren eigenen Ängsten auseinanderzusetzen, sie zu erkennen, sich ihnen zu stellen und letztendlich zu überwinden. Die Entwicklung von The Insight Project findet unter stetiger wissenschaftlicher Beobachtung statt, um sowohl Wirksamkeit und Gültigkeit als auch einen hohen Anspruch an Ethik und Datenschutz sicherzustellen.
Transparenz und Sensibilisierung
Das experimentelle Forschungsprojekt untersucht eine neuartige, allgemein gültige Lösung, psychisches Leiden zu behandeln und das seelische Wohlbefinden zu fördern. The Insight Project wird mehrere Jahre Entwicklungszeit in Anspruch nehmen. Der Forschungsstand und -prozess wird transparent gestaltet, um bereits vorab spannende Einblicke und Erkenntnisse ans Tageslicht zu fördern.
Dass Ninja Theory wissen, wovon sie sprechen, beweist natürlich das von Kritikern und Gamern hochgelobte Hellblade: Sensua’s Sacrifice, das die psychische Erkrankung der Schizophrenie im Altertum behandelt und den Spieler es durch die Augen der Erkrankten sehen lässt.
Ein audiovisuelles Meisterwerk, welches ihr kostenlos im Xbox Game Pass spielen könnt.
Gaming und Mental Health sind nicht erst seit dem Seehoferschen Schnellschuss nach dem Nazi-Attentat in Halle ein Thema.
Zuletzt hatte Sea of Solitude im Sommer das Thema Depressionen und psychische Erkrankungen thematisiert und auf seine Art Spielern ein positives Erlebnis gegeben.
Ori and the Blind Forest aus dem Jahr 2015 hatte das Thema Verlust thematisiert und als Grundlage für sein emotionsgeladenes Abenteuer genutzt.
Auch das auf der Xbox E3 für 2020 angeteaserte Spiel “The Spiritfarer” behandelt das Thema Verlust, Tod und Verarbeitung dieser Emotionen.
Ich persönlich finde es gut, dass Spiele wie diese aufzeigen, dass digitale Spiele soviel mehr sind, als nur “Kriegssimulatoren”, “Ballerspiele”, abstrakte Fantasy-Sci-Fi Abenteuer oder Standard-Aufbaustrategie.
Ich hoffe, dass ein Erfolg solcher Spiele sich auch medial widerspiegelt und auch von der Politik als künstlerisch wertvoll wahrgenommen und die Deutsche Spieleförderung der Digitalen Spielewirtschaft wieder aufgenommen wird.
Den deutschen Xbox DACH Artikel zu The Insight Project findet ihr hier