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TrekStor Primetab T13B im Test: Schade, dass es so günstig ist

TrekStor Primetab T13B im Test: Schade, dass es so günstig ist

Das TrekStor Primetab T13B ist das aktuelle “Volkstablet” des deutschen Herstellers. Ich hatte die Gelegenheit, es über einige Wochen hinweg zu testen, und mein auf den ersten Blick unverständliches Fazit lautet: Schade, dass es so günstig ist.

Das klingt sicher seltsam und bedarf einer Erklärung, die will ich gerne liefern: Die Hardware des Primetab T13B ist so gut, dass man sich darin ein leistungsfähiges Innenleben mit potenter CPU, viel RAM und einer großen SSD wünscht. So hätte das Gerät das Zeug zu einem echten Preis- Leistungs-Kracher. Das ist es für 399 Euro natürlich trotzdem, aufgrund der schwachen CPU bleibt die Zielgruppe für das Gerät aber in der Tat auf die besonders preisbewussten Käufer beschränkt.

Testbericht TrekStor Primetab T13B

Die technischen Daten:

  • 13,3 Zoll IPS-Display im 16:9 Format, 1.920 x 1.080 Pixel, Multitouch
  • Intel Pentium N4200
  • 4 GB RAM
  • 64 GB eMMC-Speicher
  • Anschlüsse: 2 x USB 3.0 Type A, 1 X USB-C 3.1, 3,5 mm Audio, microHDMI, microSD-Slot
  • Kamera: 1,8 MP Webcam
  • Prime Cover Tastatur mit Fingerabdruckleser (im Lieferumfang enthalten)
  • Erweiterungsschacht für M2-SSD
  • Gewicht: 1.090 Gramm (Tablet), 375 Gramm (Type Cover)
  • Maße: ca. 332 mm x 210 mm x 9.1 mm (Tablet), ca. 335 mm x 220 mm x 8,3 mm (Tastatur)
  • Preis: 399 Euro (UVP)

Das Konzept hat man sich – wie diverse andere Hersteller – fast 1:1 beim Surface Pro abgeschaut. Mit 13,3 Zoll ist das Primtab T13B allerdings etwas größer, außerdem ist es im 16:9 Format gehalten. Der Kickstand lässt sich stufenlos einstellen, allerdings nicht ganz so flach wie beim “Vorbild”.

Testbericht TrekStor Primetab T13B

Die mitgelieferte Tastatur nennt sich “Prime Cover” und dockt magnetisch am Tablet an, außerdem lässt sie sich für ein angenehmeres Tippen “hochstellen”.

Testbericht TrekStor Primetab T13B

Design und Verarbeitung

Zum Design gibt es ja schon fast nichts mehr zu sagen – wer sich nicht so gut mit technischen Geräten auskennt, könnte das Primetab glatt mit dem Surface Pro verwechseln. Ein Magnesium-Gehäuse darf man für diesen Preis sicher nicht erwarten, für ein exzellent verarbeitetes Aluminium-Gehäuse hat es dennoch gereicht. Der Kickstand lässt sich geschmeidig verstellen und macht einen sehr robusten Eindruck. Ich habe ihn in der Endstellung durchaus mit ein paar Kilogramm belastet, das konnte ihm nichts anhaben (Glück gehabt, das sind sonst immer so unangenehme Gespräche bei der Rückgabe des Test-Samples). Bei einem ebenfalls ziemlich aggressiven Verwindungstest konnte man ein leises Knarzen vernehmen, das lag jedoch absolut im Rahmen.

Ebenfalls sehr angetan war ich von der Qualität des Prime Covers, mehr dazu im entsprechenden Abschnitt.

Display

Das FullHD-Display ist sehr scharf und in der Maximaleinstellung auch sehr hell. Im Alltagsbetrieb kommt man mit der akkuschonenden Einstellung von 50 Prozent sehr gut klar, eine automatische Helligkeitsregelung gibt es nicht. Beim Einschalten lassen einige Lichthöfe erahnen, dass man es hier nicht mit einem Premium-Gerät zu tun hat, davon sieht man im laufenden Betrieb dann allerdings nichts mehr. Der seitliche Blickwinkel dürfte bei 160-170 Grad liegen. Wenn man überhaupt etwas kritisieren möchte, dann ist es der Umstand, dass die Anzeige in den Standardeinstellungen ein wenig blaustichig ist.

Auf Toucheingaben reagiert das Gerät präzise und schnell, beim schnellen Scrollen und Zoomen wird es allerdings ruckelig. Ich dachte zuerst, das liegt an der begrenzten Grafikleistung, mit der Maus lässt es sich allerdings sehr viel geschmeidiger scrollen.

Performance

Der Intel Pentium N4200 ist ein Vierkerner mit maximal 2,4 Ghz. Gegenüber den früher üblichen Atom-CPUs ist die Leistungssteigerung signifikant und man braucht beim Arbeiten deutlich weniger Geduld – aber man braucht sie auf jeden Fall. Beim Hochfahren, beim Aufwachen aus dem Standby oder bei der Installation von Updates und Programmen sowie anderen rechenintensiven Operationen wird offensichtlich, dass der N4200 keine Rakete ist.

Und dennoch will ich es relativieren, denn es bedeutet keineswegs, dass ein solches Gerät unbenutzbar ist: Microsoft Edge startet quasi augenblicklich, Word oder Excel benötigen 6-7 Sekunden, bis sie arbeitsfähig sind. Man kann mit diesen Geräten also sehr wohl arbeiten.

Eine deutliche Leistungssteigerung lässt sich erzielen, wenn man über den vorhandenen Erweiterungsschaft eine M2.SSD einbaut. Ich habe das in diesem Fall nicht getestet, aber ich gehe fest davon aus, dass die Ergebnisse aus einem früheren Versuch 1:1 auf das Primetab T13b übertragbar sind: Nachrüsten einer M2.SSD an einem Budget-Notebook: Lohnt sich das?

Nette Zugabe: Eine Vollversion von True Image 2018 ist im Lieferumfang enthalten, damit kann man den Umzug des Systems auf eine nachträglich eingebaute SSD mit wenigen Klicks bewerkstelligen.

Tastatur

Wie bereits mehrfach erwähnt, gehört das Prime Cover zum Lieferumfang. Es ist eine eindeutige “Nachbildung” des Surface Type Cover, was allerdings ganz und gar nicht negativ gemeint ist, im Gegenteil. Es dockt ebenso zuverlässig an das Tablet an und verfügt über den selben magnetischen Anstell-Mechanismus, eine Tastenbeleuchtung ist ebenfalls vorhanden.

Um es mit wenigen Worten zu beschreiben: Es ist das vermutlich beste Nicht-Surface-Cover, auf dem ich bisher getippt habe. Die Tasten haben einen richtig guten Druckpunkt und einen vernünftigen Hub, es macht wirklich Spaß, darauf auch längere Texte zu schreiben.

Es gibt nur zwei Dinge, die mich im Test störten: Das zu kleine Touchpad und die zu kleine Enter-Taste, die ich immer wieder verfehlte und stattdessen auf die Taste darüber drückte. Letzteres ist vielleicht nur Gewöhnung.

Testbericht TrekStor Primetab T13B

Fazit

Das Primetab T13B liefert für 399 ein erstaunlich gutes und hochwertiges 2in1-Paket, dem zum perfekten Glück nur noch die Stiftunterstützung fehlt. Hier im Test kam die Version mit Intel N4200 zum Einsatz, wer sich mit einem Intel N3350 zufrieden gibt, kann nochmal 50 Euro sparen – davon möchte ich dann aber doch dringend abraten.

Wie eingangs schon erwähnt – das selbe Gehäuse, das selbe Display, die selbe Tastatur, ergänzt um eine potentere CPU mit mehr RAM und einer echten SSD – damit könnte TrekStor einen richtig fetten Kracher landen.

Wer auf den Preis achten muss oder will und bereit ist, für etwas höherwertige Hardware Abstriche bei der Performance zu machen, der ist mit dem TrekStor Primetab T13B sehr gut bedient.

P.S.: Zur Akkulaufzeit gibt es keinerlei offizielle Angaben. Aus der Praxis heraus würde ich schätzen, dass man ca. sechs Stunden mit dem Gerät arbeiten kann, bis es wieder an die Steckdose muss. Beim Video-Streaming sollten 1-2 Stunden mehr drin sein.

TrekStor Primetab T13B

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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