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Umstieg von Wunderlist auf To Do: Microsoft macht ein bisschen Druck

Umstieg von Wunderlist auf To Do: Microsoft macht ein bisschen Druck

Zu Beginn der letzten Woche hat Microsoft ein Update für die Aufgabenplanung To Do veröffentlicht. Die Oberfläche erinnert seither in einigen Bereichen sehr stark an Wunderlist. Dass To Do der designierte Nachfolger ist, wissen wir schon sehr lange, bisher liefen beide Dienste aber friedlich nebeneinander her.

Das Update und die damit verbundene Ankündigung ließen bereits vermuten, dass Microsoft diesen Zustand beenden möchte und Wunderlist in absehbarer Zeit zu Grabe getragen wird. Der Twitter-Account von Wunderlist, auf dem es zuletzt ziemlich ruhig geworden war, ist seit letzter Woche wieder sehr aktiv und wirbt ausschließlich für To Do, hier ein aktuelles Beispiel:

Man verlässt sich aber nicht mehr nur darauf, dass die Wunderlist-Nutzer in den sozialen Medien von der bevorstehenden Einstellung erfahren. Die Wunderlist-App für Android erhielt heute ein Update und zeigt beim ersten Start folgende Meldung an:

Wunderlist fordert Nutzer zum Umstieg auf

Die Meldung erscheint nur ein einziges Mal, und wenn man “Mit Wunderlist fortfahren” auswählt, erscheint sie beim nächsten Start nicht erneut. Man darf allerdings davon ausgehen, dass der “Druck” in den kommenden Wochen und Monaten erhöht wird, und irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wird dann wohl auch ein Abschalt-Termin bekannt gegeben.

Für meinen Geschmack ist To Do inzwischen erwachsen und durch die immer besser werdende Integration ins Microsoft-Ökosystem ist es für mich nützlicher, als es Wunderlist vorher war. Durch die schleppende Entwicklung und den Marketing-Frühstart schleppt es aber noch immer die Hypothek mit sich herum, dass die Leute erst mal fragen “Ach, kann man das denn inzwischen benutzen?”.

Doch ganz unabhängig davon, ob man Wunderlist oder To Do lieber mag: Es ist gut, dass Microsoft das jetzt durchzieht, das hat sowieso alles viel zu lange gedauert. Ein erzwungener Umstieg wird sicherlich ein paar User vertreiben, der eigentliche Schaden ist aber schon viel früher entstanden, als man Wunderlist mehr oder weniger aufs Abstellgleis schob, To Do aber noch weit davon entfernt war, ein echter Ersatz zu sein. Siehe dazu: Geschichte wiederholt sich: Nach dem Edge- nun der Wunderlist-Effekt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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