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UWP: Microsoft schiebt die Universal Apps offiziell aufs Abstellgleis

UWP: Microsoft schiebt die Universal Apps offiziell aufs Abstellgleis

Dass Microsoft mit Project Reunion eine zentrale Basis für alle künftigen Windows-Apps am Desktop umsetzt und die Fähigkeiten der Universal Windows Platform hier einfließen werden, ist schon seit längerer Zeit bekannt. Mit dem Windows App SDK und WinUI 3.0 stehen im Zusammenspiel mit anderen Technologien wie WebView 2 schon länger die entsprechenden Mittel für klassische Desktop-Anwendungen zur Verfügung. Unklar war bisher aber noch, wie es mit den klassischen UWP-Apps, die mit Windows 10 eingeführt wurden, weitergehen wird.

Mit einem neuen Dokument auf GitHub schafft Microsoft hier nun Klarheit. Während es zuletzt mit WinUI 2.6 und 2.7 zwei Updates des älteren Toolkits gab, welche entsprechende Elemente aus Windows 11 wie den Mica-Effekt integrieren, wurde auch WebView 2 für UWP-Apps kürzlich in die Preview geschickt. Im weiteren Verlauf wechselt das alte Toolkit aber im Wesentlichen in den Wartungsmodus. WinUI 2.x und das Windows SDK werden zwar weiter unterstützt, aber das vor allem noch mit Bugfixes sowie Stabilitäts- und Sicherheitsupdates.

Wichtig ist aber, dass eine Unterstützung für .NET 5 und neuere Versionen nicht mehr kommen wird, ebenso werden klassische Universal Apps das moderne Windows App SDK nicht nutzen können. Brauchen Entwickler Funktionen aus den moderneren .NET-Versionen, müssen sie ihre Universal Apps in ein WinUI 3.0 Desktop Project umwandeln. Eine kleine Anleitung zur Migration stellt Microsoft im entsprechenden Dokument bereit. Sollte es noch Blocker für eine eigene Migration geben, bittet Microsoft an dieser Stelle um entsprechende Rückmeldungen.

Damit wird jetzt noch eine andere Frage in den kommenden Monaten sehr spannend. Die Unterstützung für .NET Core 3.1 läuft nach derzeitigem Stand im Dezember 2022 aus. Microsoft wird also entweder die Unterstützung ähnlich wie beim .NET Framework auf unbestimmte Zeit verlängern müssen oder sie setzen auf sanften Druck und hoffen, dass möglichst viele der verbliebenen UWP-Entwickler den Sprung zum klassischen Desktop-Projekt und WinUI 3.0 bis Ende kommenden Jahres vollziehen.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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