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Warp: Firefox 83.0 bringt großes Update für die JavaScript-Engine SpiderMonkey mit

Warp: Firefox 83.0 bringt großes Update für die JavaScript-Engine SpiderMonkey mit

Wenn es um die Performance geht, mit der ein Webbrowser seine alltäglichen Aufgaben erledigt, dann ist das Zusammenspiel zwischen der Rendering-Engine und der zugehörigen JavaScript-Engine von zentraler Bedeutung. Während bei Chromium-Browsern neben Blink die JavaScript-Engine v8 zum Einsatz kommt und Apple seinem Webkit2 die JavaScript-Engine Nitro zur Seite stellt, stellt bei Mozilla die JavaScript-Engine SpiderMonkey das entsprechende Pendant dar und befeuert zusammen mit Gecko den Firefox-Browser. Hier steht nun nach mehreren Jahren ein großes Update an.

Das letzte große Update der zugrunde liegenden Architektur liegt bereits mehr als acht Jahre zurück. Damals wurden die bisherigen JIT-Compiler TraceMonkey und JägerMonkey durch den Nachfolger IonMonkey ersetzt, welcher damals bis zu 26 % Verbesserungen brachte und im Wesentlichen bis heute gilt. Die andere große Erweiterung wurde vor etwa 7 1/2 Jahren mit dem JIT-Compiler OdinMonkey gebracht, der sich aber vor allem auf WebAssembly und seinen damaligen Vorgänger asm.js konzentriert. Mit Warp wird die Architektur nun das erste Mal wieder deutlich modernisiert, wobei IonMonkey jedoch weiter erhalten bleibt.

Firefox 83.0 bringt Warp mit

Die Verbesserungen werden bereits am kommenden Dienstag, wenn Firefox 83.0 gegen 15.00 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht wird, bei den Nutzern ankommen. Ohne zu sehr auf die Änderungen in der Architektur einzugehen, sorgt WarpBuilder dafür, dass Firefox schon mit dem nächsten Update eine Verbesserung von bis zu 20 % bei der Performance bekommen soll. Gleichzeitig soll die Speicherbelegung um rund 8 % sinken und mit weiteren Optimierungen im kommenden Jahr noch weiter sinken.

Das erste Schub an Verbesserungen bezieht sich vor allem auf das Frontend von IonMonkey. Voraussichtlich mit Firefox 85.0 im Januar sollen mit der Entfernung von altem Code und irrelevanten Resten der bisherigen Architektur weitere Verbesserungen einfließen, zudem soll das Backend von IonMonkey im weiteren Verlauf weiter vereinfacht werden, sodass gerade bei Workloads mit besonders viel JavaScript noch weitere Optimierungen folgen können. Warp soll außerdem deutlich simpler in seinem Aufbau sein, sodass die Wartung des Codes auch einfacher wird.

Auch wenn es sich um Verbesserungen unter der Haube handelt, sind diese bei SpiderMonkey eigentlich schon lange überfällig. Die Gecko-Engine hat seit dem großen Update auf Firefox 57.0 im November 2017 bereits etliche Neuerungen wie die CSS-Engine Stylo, WebRender und das allgemeine Quantum-Update gesehen, während SpiderMonkey bisher immer noch ein bisschen auf der Stelle trat. Im Laufe des kommenden Jahres solltet ihr also wieder mehr Geschwindigkeit und vor allem eine geringere RAM-Auslastung bemerken, sofern ihr Firefox verwendet.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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