Wegen des Zollhammers: Microsoft legt Investitionen für mehrere Datenzentren in den USA auf Eis

Dass Microsoft seine Investitionen in neue Datenzentren auf den Prüfstand und auch seinen Fußabdruck in Europa spürbar reduzieren dürfte, wurde bereits vor wenigen Wochen bekannt. Der laufende Zollhammer der aktuellen US-Regierung, der auch die Börsen weltweit auf Achterbahnfahrt geschickt hat, scheint manche Entwicklungen nun zusätzlich zu beschleunigen. So hat man Investitionen von 1 Milliarde USD, die in drei neue Rechenzentren im US-Bundestaat Ohio fließen sollten, vorerst auf Eis gelegt.
Momentan wurden die Zölle für 75 Zielstaaten inkl. der Europäischen Union für zunächst 90 Tage ausgesetzt und auf den geltenden Mindestzoll von 10 % reduziert, aber dennoch werden die geplanten Projekte in New Albany, Heath und Hebron einer strategischen Investitionsprüfung unterzogen. Verkauft werden soll das Land allerdings nicht, auch wird Microsoft seinen sonstigen eingegangen Verpflichtungen zur Modernisierung von Straßen und Versorgungseinrichtungen und der Möglichkeit zur landwirtschaftliche Nutzung im Rahmen der getroffenen Entwicklungsvereinbarung weiter einhalten.
Für das aktuelle Geschäftsjahr, was noch bis Ende Juni dauert, hatte der Redmonder Konzern Investitionen von über 80 Milliarden USD angekündigt, sich zuletzt aber auf einen Konsolidierungskurs begeben. Die jüngsten Entscheidungen in Ohio bringen die Analysten direkt mit den erhobenen Zöllen auf Importe aus Südkorea, China und Taiwan in Verbindung, wo ein großer Teil der Ausrüstung für die Rechenzentren herkommt. Sollten die betroffenen Länder keine Vereinbarung mit der US-Regierung erzielen, dürften die Kosten für diese Komponenten erheblich steigen – mit den entsprechenden Folgen auch für die Kunden, an die Microsoft das Ganze in Form von saftigen Preisaufschlägen dann durchreichen müsste.
- Quelle: The Register
Thema:
- Microsoft
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Kevin Kozuszek
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