Windows 10 Build 17093 bringt nochmals viele Neuerungen für Insider
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Martin Geuß
- 8. Februar 2018
Mit Vollgas biegt das Redstone 4 Update für Windows 10 auf die Zielgerade ein. Die Build 17093 ist für Insider im Fast Ring verfügbar und bringt nochmals jede Menge Neuerungen, was für diese Phase der Entwicklung durchaus ungewöhnlich ist. Erst gestern hatte ich in einem anderen Artikel noch die Vermutung geäußert, dass nicht mehr viele neue Funktionen hinzu kommen. So kann man sich (glücklicherweise) irren.
Neues Design für die Game-Leiste
Die Game Bar hat ein neues, moderneres Design erhalten und alle wichtigen Optionen wie Kamera, Mikrofon oder der Mixer-Button sind jetzt auf einen Blick verfügbar, außerdem kann man zwischen hellem und dunklem Design wählen.
Diagnosedaten können gelöscht werden
Die mit der Build 17083 integrierte Funktion, die Diagnosedaten von Windows 10 einzusehen, wird in der Build 17093 weiter vervollständigt. Der Button zum Löschen der Daten ist jetzt auch vorhanden. Microsoft weist allerdings darauf hin, dass am Backend dieser Funktion noch heftig geschraubt wird und es daher noch zu verschiedenen Fehlern kommen kann.
HDR Videos
Um die Wiedergabe von HDR Videos zu verbessern, verfügt Windows 10 nun über ein integriertes Tool, um den Bildschirm zu kalibrieren. Sofern der PC HDR Videos wiedergeben kann, lässt sich diese in den App-Einstellungen unter Videowiedergabe aktivieren, dort ist dann auch das Einstellungs-Tool zu finden.
Individuelle Leistungseinstellungen für Multi GPU Systeme
Wer über einen PC mit mehreren Grafikkarten verfügt, der kann nun anwendungsspezifisch ein Leistungsprofil auswählen und festlegen, welche GPU mit welcher Leistungsstufe von der jeweiligen Anwendung bzw. dem jeweiligen Spiel verwendet werden soll. Das ist nicht nur für Spiele-PCs interessant, sondern auch für Notebooks mit zwei Grafikchips wie z.B. das Surface Book. Genau diese komfortable Einstellungsmöglichkeit hat mir hier gefehlt.
Windows 10 S ohne Passwort
Mit Windows Hello setzt sich Microsoft für die Abschaffung des Passworts ein, und in Redstone 4 machen sie damit unter Windows 10 S so richtig ernst.
Wer die Authenticator App verwendet, kann ein Windows 10 S System einrichten, ohne ein einziges Mal sein Passwort einzugeben. Und sofern man auch noch Windows Hello einrichtet, verschwindet das Passwort komplett aus dem System und wird nirgends mehr als Option angeboten.
Das ist natürlich erstmal nur ein Versuch, aber ich bin sicher, und ohne es genutzt zu haben, “fühlt” sich das schon ein wenig seltsam an. Gleichwohl muss ich sagen, dass ich nicht weiß, wann ich zuletzt tatsächlich mein Passwort verwendet habe, ich nutze die Authenticator App, wo ich nur kann. (Interessant ist nebenbei, dass Windows 10 S hier doch noch als eigenständige Version genannt wird, aber das soll uns zumindest in diesem Zusammenhang nicht weiter beschäftigen).
Verbesserte Augensteuerung
Mit dem Fall Creators Update wurde die Augensteuerung nativ in Windows 10 integriert, und mit Redstone 4 wird sie weiter verbessert. Die Navigation wurde verbessert und die Kontroll-Leiste für die Augensteuerung wurde um Startmenü, Timeline und weitere häufig genutzte Funktionen ergänzt. Die Kontroll-Leiste kann außerdem jetzt einfacher ausgeblendet werden, um das ungewollte Auslösen von Aktionen zu vermeiden.
Aus dem Windows Defender wird Windows Sicherheit
Der Windows Defender bekommt in Redstone 4 einen neuen Namen, oder sollte man besser sagen, keinen mehr? Es heißt an dieser Stelle jetzt einfach nur noch “Windows Sicherheit”, um auf diesem Wege eindeutig zu kommunizieren, dass der Defender ein integraler Bestandteil von Windows ist.
Die Einstellungen für den Account-Schutz und die Geräte-Sicherheit wurden außerdem deutlich erweitert.
Einfaches Bluetooth Pairing
Verschiedene Bluetooth-Geräte wie z.B. Mäuse können künftig mit einem einzigen Klick verbunden werden. Sobald ein solches Gerät in Reichweite und zur Verbindung bereit ist, erscheint eine Toast-Benachrichtigung. Mit einem Klick auf “Verbinden” wird das Gerät gepairt. Das funktioniert allerdings nicht mit allen Geräten, es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die in diesem Blog-Beitrag beschrieben sind.
Verbesserungen bei Microsoft Edge
Bei Microsoft Edge wurde an der Optimierung des Vollbild-Modus (F11) gearbeitet. Außerdem werden beim Ausdrucken einer Webseite alle Elemente, die nicht zum eigentlichen Content gehören, automatisch ausgeblendet, um Tinte bzw. Toner zu sparen und einen besser lesbaren Ausdruck zu erzeugen.
Wortvorschläge in mehreren Sprachen
Das Touch-Keyboard zeigt nun automatisch Vorschläge in allen Sprachen an, die man als Eingabesprachen installiert hat, ein manuelles Umschalten ist nicht mehr nötig (SwiftKey lässt grüßen). Wer sich davon gestört fühlt, kann das allerdings auch abschalten.
App-Berechtigungen
Um die Einstellungen für die App-Berechtigungen zu erleichtern wurden die Einstellungen neu gestaltet. Im Bereich Datenschutz wurde eine neue Option eingefügt, die es ermöglicht, das eigene Wörterbuch einzusehen und bei Bedarf zu löschen.
Barrierefreiheit
Der Narrator kann jetzt auch im abgesicherten Modus verwendet werden.
Windows Subsystem for Linux (WSL)
Beim Windows Subsystem for Linux gibt es ebenfalls Neuerungen. Über die wsl.conf können nun viele zusätzliche Einstellungen vorgenommen werden, die in diesem Beitrag beschrieben sind. Windows- und WSL-Prozesse können jetzt außerdem über Unix sockets miteinander kommunizieren. Darüber hinaus gibt es für NTFS nun eine Option, dass alle Operationen automatisch case-sensitive durchgeführt werden.
Darüber hinaus bringt die Build 17093 natürlich wieder zahllose Bugfixes, und natürlich muss weiterhin mit Fehlern gerechnet werden. Beim Surface Laptop funktioniert Windows Hello nicht in dieser Build, außerdem gibt es auf diversen Systemen Probleme mit Darstellung und Funktion der Game Bar. Die komplette Liste aller Bugifxes und bekannten Fehler findet ihr wie immer auf dem Windows Blog.
Thema:
- Windows 10
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!
