Am Puls von Microsoft

Windows 10 Frühjahrs Update und Anti-Cheat-Software: Jetzt wird es spannend

Windows 10 Frühjahrs Update und Anti-Cheat-Software: Jetzt wird es spannend

Seit vielen Wochen steht in den Changelogs der Vorabversionen für das Windows 10 Frühlings-Update der Hinweis, dass es bei Spielen, die Anti-Cheat-Software einsetzen, zu Systemabstürzen kommen kann. Lange Zeit war unklar, ob das nun ein Bug in Windows 10 selbst ist und ob das Problem rechtzeitig gelöst werden kann, bevor das Update veröffentlicht wird.

Wie den Kollegen von Deskmodder aufgefallen ist, hat Microsoft diesen Hinweis nun gestrichen und schreibt stattdessen: “Viele Spiele haben inzwischen Updates veröffentlicht, mit denen das Problem nicht mehr auftritt. Die entsprechende Upgrade-Blockade wird daher aufgehoben.” 

Also alles wunderbar? Wohl leider nicht so ganz. Ich habe zu diesem Thema in den letzten Tagen recherchiert und wollte genau heute einen Beitrag bringen, der ein wenig über die Hintergründe informiert. Nun wurde ich von der Realität überholt (meine Spezialität), die Infos will ich aber dennoch los werden, denn ich fürchte, die Situation ist längst nicht so schön, wie sie scheint.

Es ist in der Tat so, dass es sich hier nicht um einen Fehler in Windows 10 gehandelt hat. Vielmehr gab es in Version 1903 diverse sicherheitsrelevante Verbesserungen auf Kernel-Ebene sowie in weiteren wichtigen Systemkomponenten von Windows 10. Diese Änderungen führten dazu, dass diverse Anti-Cheat-Plugins “gegen die Wand liefen” und das System abstürzte.

Unter anderem die Spiele davon betroffen, welche die Anti-Cheat-Technoligie von BattlEye verwenden, und das sind eine ganze Menge, unter anderem auch Fortnite und PUBG. Um das Problem zu lösen, müssen also erst die Herstelle der Anti-Cheat-Software entsprechend kompatible Updates entwickeln, anschließend müssen die Spiele-Entwickler diese in Form von Patches auch für die entsprechenden Spiele ausliefern.

BattlEye hat inzwischen ein entsprechendes Update veröffentlicht, ob auch alle zugehörigen Spiele bereits aktualisiert wurden, vermag ich nicht zu sagen. Die Formulierung seitens Microsoft, dass “viele Spiele” entsprechende Updates erhalten haben, löst bei mir Stirnrunzeln aus, denn in solchen Darstellungen wird grundsätzlich schöngeredet. Ihr wisst, ja, wenn nach einem Windows Update Probleme auftreten, sind auch grundsätzlich immer nur “einige wenige Nutzer” betroffen.

Ich hoffe, mein Gefühlt trügt mich, aber so ein wenig habe ich den Eindruck, man wollte diesen Punkt nun einfach endlich von der Liste streichen. Grundsätzlich ist das auch in Ordnung, Microsoft kann ja selbst gar nichts mehr zur Lösung beitragen und wenn man das Update auf die Reise schickt, dann erhöht das auch den Druck auf die Entwickler, die bisher noch nicht reagiert haben. Es sollte dann halt nur nicht damit enden, dass der Spieler das in Form eines Bluescreen ausbaden muss. Wir werden sehen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige