Windows 10 Mixed Reality mit dem Asus-Headset: Der erste Kontakt

Asus hat heute sein Windows 10 Mixed Reality Headset vorgestellt, gleichzeitig hatten Maik und ich auch zum ersten Mal die Gelegenheit, ein solches Headset auszuprobieren und erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Eine Sache vorweg: Das Headset von Asus ist eindeutig das schönste, welches ich bisher gesehen habe – sofern man bei einem helmartigen Gerät von so etwas wie Schönheit sprechen kann. Die Polygon-Optik lässt das Headset einerseits cool aussehen und adaptiert andererseits die Erfassung des dreidimensionalen Raumes.
Das „ASUS Windows Mixed Reality Headset“ – es heißt tatsächlich so, einen „coolen Produktnamen“ gibt es dafür nicht – wird in Deutschland inklusive der beiden Controller 449 Euro kosten und im Herbst auf den Markt kommen. Es wiegt weniger als 400 Gramm, außerdem erwähnt Asus, dass man bei der Polsterung auf antibakterielle und besonders schnell trocknende Materialien setzt.
Stichwort Controller: Diese habe ich heute zum ersten Mal selbst in der Hand gehabt und war ob ihrer Größe überrascht, „live“ ist das eben nochmal etwas anderes.
Mit den Controllern findet man sich trotz der vielen Knöpfe schnell zurecht. Sie verfügen über ein Touchpad, einen Thumbstick, zwei Trigger-Knöpfe und einen Windows-Button, mit dem man immer wieder schnell „nach Hause“ findet. Das Design der hier ausgestellten Controller sei allerdings noch nicht final, teilte man uns mit. Der Windows-Button soll noch an eine andere Stelle wandern, weil er zu oft versehentlich betätigt wird.
Wichtige Info zum Headset für Brillenträger: Funktioniert. Ihr könnt eure Sehhilfe auch unterhalb des Mixed Reality Headsets tragen, man benötigt dann lediglich etwas mehr Geschick, bis alles bequem an seinem Platz sitzt.
Das Erlebnis selbst würde ich als reinrassige Virtual Reality bezeichnen. „Gemixt“ hat sich – zumindest in der Demo, die ich ausprobieren durfte, rein gar nichts angefühlt. Wie bei der Oculus Rift ist man von der Außenwelt komplett abgeschnitten, was zumindest bei mir nach wenigen Minuten zu einem Gefühl des Unbehagens führt.
Unabhängig davon lässt sich sagen, dass die grafische Darstellung gut bis sehr gut ist, dass Demo-Gerät war allerdings auch ein Hochleistungs-Gaming-Laptop. Ich bleibe weiterhin gespannt, wie das an einem PC aussieht, der die Voraussetzungen gerade so erfüllt.
Das Sichtfeld folgt den Kopfbewegungen präzise und schnell – und das ist auch nötig. Ich dachte erst, es läge an meiner Brille, aber Maik bestätigte mir dann auch, dass man den Kopf nach unten neigen muss, um Text, der am unteren Bildschirmrand erscheint, lesen zu können. Den Blick nur mit den Augen zu senken, reicht nicht aus, dann ist die Darstellung unscharf. Das fällt allerdings nur bei statischen Inhalten wie Menüs unangenehm auf, ansonsten bewegt man sich unwillkürlich wie vorgesehen.
Die Demo bestand an der Navigation durch eine virtuelle Wohnung, einem 3D-Video und einem Shooter. Letzteres hat natürlich am meisten Spaß gemacht, besonders cool fand ich die Funktion, durch einen Griff über die linke oder rechte Schulter die Waffe zu wechseln.
Fazit des allerersten Eindrucks: Es macht großen Spaß, aber man muss sich darauf einlassen können, von der Außenwelt „abgeschnitten“ zu sein. Ich bleibe bei meiner Prognose, dass es trotz des vereinfachten Setups vorerst eine Geek-Technologie bleibt und in erster Linie Gamer davon profitieren werden.
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Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!