Windows 10 Version 1803: Datenschutz-Einstellungen müssen explizit bestätigt werden
Mit dem Frühjahrs-Update für Windows 10 wird es neben diversen neuen Funktionen auch wieder Verbesserungen beim Datenschutz geben. Bereits bekannt war, dass es den Nutzern nun möglich sein wird, detaillierte Einsicht in die Telemetriedaten zu nehmen, die an Microsoft übertragen werden. Der Windows Diagnostic Data Viewer, so der offizielle Name dieser Funktion, erlaubt es außerdem, diese Daten zu löschen – Details dazu können in diesem und diesem Beitrag nachgelesen werden (bezieht sich auf die Insider-Version, gilt ab dem öffentlichen Rollout des Frühjahrs-Updates aber 1:1 für alle Nutzer).
In einer Insider-Build von Anfang März experimentierte Microsoft auch mit neuen Verfahren, wie die Datenschutz-Einstellungen beim Setup von Windows 10 abgefragt werden. Zumindest für deutschsprachige Nutzer hat die ausführliche Variante den Vorzug erhalten, und ich vermute, dass dies auch mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO zu tun hat, die im Mai verpflichtend in Kraft tritt.
Ich habe die Version von Windows 10 1803, die für den späteren Rollout vorgesehen ist, sowohl per Upgrade als auch auf eine leere Festplatte installiert. In beiden Fällen wurden zum Ende der Installation verschiedene Datenschutz-Optionen wie Spracheingabe, Standortzugriff, Geräte-Ortung, Telemetrie und Auswertung von Tastatureingaben abgefragt. Ich habe die entsprechenden Screens (nicht alle) fotografiert, daher ist die Qualität nicht optimal. Hier einige Beispiele:
Die sehr viel spannendere Neuerung ist auf den Bildern aber gar nicht zu sehen: Es wurde ja immer wieder kritisiert (nicht nur bei Microsoft), dass dem Nutzer zwar Optionen geboten werden, diese aber so vorbelegt sind, wie der Hersteller sich das wünscht. Mit einem Klick auf „Bestätigen“ lässt man die Einstellungen hinter sich und bestätigt aus Bequemlichkeit möglicherweise mehr, als einem lieb ist.
Bei den oben angezeigten Bildschirmen kann man erst auf „Annehmen“ klicken, wenn man sich explizit für „Ja“ oder „Nein“ entschieden und die entsprechende Schaltfläche aktiv angeklickt hat. Bis dahin bleibt der Annehmen-Button inaktiv, auf dem letzten Screenshot ist das noch zu sehen. Dem Nutzer wird also eine bewusste Entscheidung abverlangt, womit Microsoft eine weitere Forderung von Datenschützern erfüllt: Ein ausdrückliches Opt-In für die Übertragung von potenziell sensiblen Informationen.
Themen:
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Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!