Windows 10: Was macht eigentlich das Cloud Clipboard? Update: Wird wohl verschoben

Auf der BUILD-Konferenz im Mai 2017 stellte Microsoft ein ziemlich spannendes Feature für Windows 10 vor: Eine geräte- und plattformübergreifende Zwischenablage. Das ist eine Funktion, an der die Redmonder schon seit Jahren herumtüfteln. Mit dem Frühjahrs-Update sollte das Cloud Clipboard endgültig ausgerollt werden, bislang lässt es aber in den Insider-Versionen noch auf sich warten.
Von der Idee haben wir zum ersten Mal vor knapp drei Jahren gehört, damals entstand in der Microsoft Garage das Projekt OneClip, es war der erste Prototyp einer Zwischenablage, die ihre Daten in der Cloud ablegt und sie damit grundsätzlich von überall abrufbar macht. OneClip geriet allerdings wieder in Vergessenheit, bis Microsoft Ende 2016 den Dienst “Cache” aus der Taufe hob, der im Grunde der Funktionsweise von OneClip entsprach, aber nur für Windows und iOS verfügbar war (Bericht).
Cache war allerdings ein Kurzzeit-Experiment, welches bereits im Februar 2017 wieder eingestampft wurde. Auf der BUILD erfuhren wir dann auch den Grund: Mit dem Cloud Clipboard sollte die Vision endgültig in aller Schönheit realisiert werden. Zwar wurde das Cloud Clipboard aus dem Fall Creators Update gestrichen, danach aber schien alles angerichtet: SwiftKey für iOS und Android wurde mit dem Microsoft-Konto verknüpft, in einer frühen Preview des Redstone 4 Updates zeigte sich das Cloud Clipboard dann Anfang Oktober erstmals in Windows 10.
Seitdem herrscht allerdings wieder Funkstille, und ich muss gestehen, dass ich auch schon fast nicht mehr daran gedacht habe. Erinnert wurde ich durch ein aktuell veröffentlichtes Patent, welches die Funktionsweise einer cloudbasierten Zwischenablage beschreibt. Es taugt leider nicht als Lebenszeichen, denn es wurde bereits im August 2016 eingereicht und erst jetzt veröffentlicht.
Je näher die Fertigstellung des Redstone 4 Updates rückt, desto geringer sind die Chancen, dass die Cloud-Zwischenablage dieses Mal mit an Bord sein wird. Ehrlich gesagt kann ich es mir schon jetzt kaum noch vorstellen, dass eine solch gewichtige Funktion nicht frühzeitig mit den Insidern getestet wird, denn genau dafür ist das Programm schließlich gedacht.
Update: Ich habe das Windows Insider Team via Twitter gefragt, ob es dazu Neuigkeiten gibt und ob das Cloud Clipboard in Redstone 4 enthalten sein wird. Die Antwort von Brandon LeBlanc war: “Wir haben dazu nichts zu sagen, aber da wir nahe an der Fertigstellung von RS4 sind, liegt die Vermutung sehr nahe, dass es nicht in RS4 enthalten sein wird.” Ich werte das mal als “Nein”.
Nothing to share except we are pretty close to finishing up RS4 so it's safe to assume it's not in RS4 😉
— Brandon LeBlanc (@brandonleblanc) February 12, 2018
Thema:
- Windows 10
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!