Windows 11: ARM-Emulator wird leistungsfähiger, mehr Programme werden kompatibel
Programme, die nicht nativ unter Windows on ARM laufen, können in den meisten Fällen über die integrierte Emulation kompatibel gemacht werden. Das klappt allerdings nicht in allen Fällen, weil die Emulation bei 64 Bit Programmen bisher einige Prozessor-Features nicht abbilden konnte. Das ändert sich.
Prism heißt der neue Emulator in der Windows 11 Version 24H2, der die klassischen x86/x64-Programme zum Laufen bringt. Prism optimiert nicht nur die Performance, sondern auch die Effizienz der Emulation. Aus praktischer Erfahrung kann ich sagen, dass man den meisten Programmen, die durch die Emulation müssen, das kaum anmerkt.
Es gibt allerdings Einschränkungen. Die Prozessor-Befehlssatzerweiterungen AVX, AVX2, BMI, FMA, und F16C wurden bislang von Prism nicht allgemein unterstützt, sie waren nur für Programme freigegeben, die von Microsoft explizit auf eine Whitelist gesetzt wurden. Dazu gehörte beispielsweise Adobe Premiere Pro 25.
In der aktuellen Insider-Version von Windows 11 im Canary-Kanal schaltet Microsoft diese Erweiterungen für alle 64Bit-Programme frei. Viele Programme und Spiele, die bisher nicht mit Windows on ARM kompatibel waren, profitieren davon. Logischerweise bleibt eine native ARM-Version nach wie vor der Königsweg.
Wann es diese Änderung in die produktive Version von Windows 11 schafft, ist nicht absehbar. Normalerweise deutet ein Test im Canary-Kanal darauf hin, dass es noch länger dauern könnte, letztlich muss das aber nichts heißen.
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Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!