Windows 11 Version 22H2: Neuerungen in der Taskleiste

Die Taskleiste ist eine der am heißesten diskutierten Funktionen von Windows 11. Zyniker könnten fragen „Warum eigentlich? Es gibt doch gar nichts zu diskutieren, es ist ja alles weg.“ In der Tat hat das Bestreben von Microsoft, Windows 11 zu vereinfachen, bei der Taskleiste zu einem radikalen Kahlschlag geführt. Mit dem Update auf Version 22H2 kommen einige Verbesserungen, aber soviel sei vorab gesagt: Die Kritiker wird das nicht umstimmen.
Grund für den „Raubbau“ ist, dass die Taskleiste für Windows 11 in der Tat von Grund auf neu programmiert wurde, und weil Windows 11 bekanntermaßen noch vor seiner Fertigstellung veröffentlicht wurde, haben es einige Funktionen nicht in die Originalversion geschafft. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass der „alte Zustand“ wiederhergestellt wird. Es sind nach wie vor viele der alten Funktionen enthalten, man erreicht sie nur nicht mehr wie früher mit einem Rechtsklick auf die Taskleiste. Diese „Umwege“ mutet Microsoft den erfahrenen Nutzern bewusst zu, um die Oberfläche für „Otto Normaluser“ zu vereinfachen.
Genug der Vorreden, kommen wir zu den Neuerungen, die mit Windows 11 Version 22H2 in der Taskleiste zu finden sind.
Drag&Drop funktioniert wieder, Teil 1: Man kann eine Datei auf dem Desktop ablegen, indem man sie beispielsweise im Explorer anklickt und dann am äußersten rechten Rand der Taskleiste wieder fallenlässt. Das ist jener Bereich, den man auch anklicken kann, um den Desktop anzuzeigen (kleiner Tipp am Rande für alle, die das regelmäßig nutzen: Mit der Tastenkombination Windows+D seid ihr sehr viel schneller).
Drag&Drop funktioniert wieder, Teil 2: Zieht man eine Datei auf das Symbol eines geöffneten Programms, wird die Datei mit diesem Programm geöffnet. Allerdings gibt es dabei noch einen Bug, der zumindest zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags noch nicht behoben war: Zieht man die Datei auf das Programm, wird ein Symbol angezeigt, welches suggeriert, das hier etwas nicht stimmt. Es funktioniert aber wie gewünscht.
Eine weitere Funktion, die es nicht in die erste Version von Windows 11 geschafft hat, obwohl sie bei dessen Enthüllung im Juni 2021 gezeigt wurde, war das einfache Teilen von Programmen in Videokonferenzen. Befindet man sich in einer Konferenz und zeigt mit der Maus auf ein Programmsymbol, erscheint darunter der Button „Dieses Fenster teilen“. Der Screenshot zeigt Microsoft Teams, die Funktion ist aber nicht exklusiv, sondern funktioniert über eine API grundsätzlich mit allen Konferenzprogrammen.
Die letzte Neuerung fällt ebenfalls in die Kategorie „gezeigt, aber zunächst nicht geliefert“: Während eines Anrufs erscheint unten rechts im Infobereich ein hervorgehobenes Mikrofon-Symbol. Klickt man dieses an, wird das Mikro stummgeschaltet, ein weiterer Klick reaktiviert es. Man muss also nicht immer wieder das Besprechungsfenster ansteuern, wenn man sich stummschalten möchte. Dieses Mute/Unmute lässt sich auch via Tastatur mit der Kombination Windows+Alt+K auslösen.
Und das war es auch schon. Wer auf mehr „Zugeständnisse“ gehofft hatte, wie beispielsweise die Rückkehr der Möglichkeit, die Taskleiste nach oben, links oder rechts zu verschieben, wird enttäuscht. Wie oben erwähnt ist es eher unwahrscheinlich, dass Microsoft all die alten Funktionen zurückbringen wird.
Hinweis: Dieser Beitrag ist Teil einer Serie. Die Übersicht mit allen Artikeln zu den Neuerungen in Windows 11 Version 22H2 – und wie man diese Version bekommt, findet ihr hier: Elfteilige Artikelserie zu den Neuerungen in Windows 11 Version 22H2
Thema:
- Windows 11
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!